Hallo Uwe
du hast recht mit der Vermutung.
Ich gehe aber davon aus, daß du mit „inkompressibel“ eine Idealisierung meinst (denn eine reale inkompressible Materie
setzt du ja wahrscheinlich eh nicht voraus).
Im Rahmen der Klassischen (also Newtonschen) Mechanik würde man z.B. eine theoretische Karambolage (Billiard) zunächst genau unter dieser Idealisierung berechnen: die Kugeln als „absolut inkompressibel“ behandeln, was übrigens identisch ist mit „absolut elastisch“.
Diese Idealisierung „inkompressibel“ ist dann allerdings ebenfalls **identisch mit der „Fernwirkung“ („action at a distance“) - Genau das ist mit „inkompressibel“ ja gemeint,
daß nämlich ein Stoß sich nicht in einem bestimmten Volumen durch Dichteschwankungen aus"wirkt". Das würde nämlich bedeuten, daß zunächst nur die unmittelbare Nachbarschaft des Stoßortes beeinflußt würde und diese Beeinflußung bewirkt wieder eine Beeinflussung in der weiteren Nachbarschaft. Kurz gesagt es entsteht eine nur sukzessive (bei elastischen Medien periodische) Wirkungsausbreitung, die Zeit benötigt. Das versteht man dann unter „Nahwirkung“ - und Nahwirkung bedeutet genau dasselbe wie Wirkungsausbreitung mit endlicher Geschwindigkeit.
Unter „inkompressibel“ verstand/versteht man also, daß eine Wirkungsausbreitung instantan, also ohne Vermittlung über den Raum (bzw. die Distanz), erfolgen kann und das heißt mit unendlicher Geschwindigkeit. Das war in der Zeit vor den Arbeiten von Faraday und Maxwell bezüglich elastischer Materialien nur als Idealisierung verstanden zur Vereinfachung von Rechnungen oder für Grobabschätzungen.
Aber für elektrische, magnetische und gravitative Wirkungsausbreitung postulierte man eben die Fernwirkungn auch real - bis sie durch die Einführung des Feldbegriffs und die Theorie der elektromagnetischen Welle wiederlegt wurde. Für die Gravitation ist Nahwirkung durch die ART Einsteins zunächst auch nur behauptet. Bewiesen würde sie erst durch eindeutige Nachweise
von Gravitationswellen…
Die Überlegungen gelten übrigens auch allgemein-relativistisch: denn die Voraussetzung „inkompressibel“ würde sich hier auf den Raum selbst beziehen - es müßte dann statt „inkompressibel“ besser „nicht krümmungsfähig“ o.ä. heißen. In einem solchen Raum
würden sich demnach Wirkungen gar nicht ausbreiten - woraus folgt, daß wir auch keinen Raum hätten (wir würden ihn zugleich damit komplett wegidealisieren)
Interessant ist natürlich das Gedankenexperiment des inkompressiblen Körpers speziell-relativistisch betrachtet:
Hier zeigt sich, daß die Tatsache, daß c endlich ist, logisch (!)damit verknüpft ist, daß Körper endliche Elastizität haben müssen…
Im Übrigen gilt hier natürlich wie immer:
Wenn man könnte, was man nicht kann, könnte man die Naturgesetze außer Kraft setzen… 
Grüße
Metapher**