Überlichtgeschwindigkeit im 'Einsteinraum'

Hallo,

man liest und hört immer mal wieder, dass es möglich sein soll, die in unserem Kontinuum gültige Lichtgeschwindigkeit von knapp 300 Mm/sec. überschreiten zu können. Via Tunneleffekt sollen 400 Mm/sec. (?) möglich sein.
Was ist an diesen Aussagen dran? Eine Steigerung der V(max) um ca 30% ist astronomisch gesehen zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein; ein Anfang ist jedoch gemacht.

Ad Astra!

Hans W. Walther

* Mm = Megameter (eine Million Meter) im Gegensatz zu ‚mm‘ = millimeter

Hallo Hans!

Es gibt hier (mindestens) zwei unterschiedliche Experimente:

Nimtz
http://home.t-online.de/home/franzweber/d-3_4b.htm

L. J. Wang (NEC Institut)
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2000/000723/wisse…

Beim Wang-Experiment kann nämlich keine Information übertragen werden, da es sich um ein Wellenpaket handelt.
Beim Nimtz-Experiment ist eine Informationsübertragung (angeblich!) möglich…

Gruß,
Nina

Beim Nimtz-Experiment ist eine Informationsübertragung
(angeblich!) möglich…

Aber nicht mit Überlichtgeschwindigkeit. Mittlerweile hat auch Nimtz selbst anerkannt, daß es sich ber der vermeintlichen Überlichtgeschwindigkeit um eine Fehlinterpretation handelte. Er hatte bei der Auswertung seiner Messungen die Signaldeformation vernachlässigt, die zu einer Verschiebung des Signalmaximums nach vorn und somit zu einer scheinbar überlichtschnellen Gruppengeschwindigkeit führte.

Wie steht es um das Wang-Experiment? Da wird ja auch angezweifelt, ob das Ergebnis wirklich als „Überlichtgeschwindigkeit“ zu interpretieren ist!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wie steht es um das Wang-Experiment? Da wird ja auch
angezweifelt, ob das Ergebnis wirklich als
„Überlichtgeschwindigkeit“ zu interpretieren ist!

Dasselbe in Grün. Beim passieren der Meßzelle verschwand das Signalmaximum auf der einen Seite und bildete sich auf der anderen neu. Auf diese Weise entsteht der Eindruck, daß das Signal herauskommt, bevor es überhaupt hinenging. Das ist so ähnlich wie beim Rennen von Hase und Igel. Das besondere an Wangs Experiment besteht darin, daß das neue (nach vorn verschobene) Signal dem alten zum verwechseln änlich sieht.

Die Frontgeschwindigkeit des Wellenpaketes hat aber zu keinem Zeitpunkt die Lichtgeschwindigkeit überschritten.

Dasselbe in Grün. Beim passieren der Meßzelle verschwand das
Signalmaximum auf der einen Seite und bildete sich auf der
anderen neu. Auf diese Weise entsteht der Eindruck, daß das
Signal herauskommt, bevor es überhaupt hinenging. Das ist so
ähnlich wie beim Rennen von Hase und Igel. Das besondere an
Wangs Experiment besteht darin, daß das neue (nach vorn
verschobene) Signal dem alten zum verwechseln änlich sieht.

Die Frontgeschwindigkeit des Wellenpaketes hat aber zu keinem
Zeitpunkt die Lichtgeschwindigkeit überschritten.

Ein Signal verschwindet und ein neues entsteht -> beide sind sich (sehr) ähnlich -> der Zeitraum zwischen Verschwinden und Entstehen ist kleiner als c ->…
Vielleicht ist es wie bei einem Faxgerät zu interpretieren: Da wird ja auch nicht das Dokument übertragen, sondern nur die Information über schwarze und weiße Pixel. Und so wird bei dem Wang-Experiment die Information über das Aussehen des Signals übertragen, nicht aber das Signal selbst?

Hallo,

man liest und hört immer mal wieder, dass es möglich sein
soll, die in unserem Kontinuum gültige Lichtgeschwindigkeit
von knapp 300 Mm/sec. überschreiten zu können. Via
Tunneleffekt sollen 400 Mm/sec. (?) möglich sein.
Was ist an diesen Aussagen dran? Eine Steigerung der V(max) um
ca 30% ist astronomisch gesehen …

Also was ich dazu gelesen habe ist folgendes :
Bei Lichtwellen,auch Gammaquanten :
Man beschleunige ein radioaktives Isotop , welches Gammastrahlung aussendet auf 1/4 Licht , es gibt folgendes kurioses Ergebnis :
Es gibt keine feststellbare Überlichtgeschwindigkeit , es treten lediglich Frequenz oder Wellenlängenänderungen auf , obwohl die vorwärtsgerichtete Strahlung ja schneller sein müßte . Aus diesem Grunde erscheinen mir alle physikartikel suspekt , welche von überlichtschnellen Erscheinungen sprechen .
Falls nun jedoch mit dem beschleunigten Isotop mitreisen würde , so wäre das Isotop dasselbe wie ein ruhendes , nach vorwärts und rückwärts gibt es Strahlung mit der gleichen Geschwindigkeit ab .
Alles klar , aber keiner weiß Bescheid !
In diesem Zusammenhang wurde von A. Einstein eine Äußerung zur Veränderung der Zeit gemacht , also der Zeitablauf oder die „Zeitgeschwindigkeit“ ändert sich danach bei beschleunigten Objekten .
Das habe ich als derzeitigen Stand der Wissenschaft empfunden .

MfG
Matthias

Vielleicht ist es wie bei einem Faxgerät zu interpretieren

Das wäre ein schlechter Vergleich. Beim Faxgerät wird ja Information von einem Gerät zum anderen übertragen. Bei dem Überlichtgeschwindigkeitsexperimenten ist das nicht der Fall. Hier entsteht das zweite Maximum im vorderen Bereich des Wellenpaketes unabhängig davon, ob das erste Maximum überhaupt vorhanden ist. Der Vergleich mit der Geschichte von Hase und Igel ist daher viel passender.

Jedenfalls meinte ich, dass etwas erscheint, was genauso aussieht wie das „erste“, was aber nicht „wirklich“ übertragen worden ist.
Hase und Igel vs. Fax:
Der zweite Igel muss ja auch wissen, dass er da stehen soll - das Faxgerät muss wissen, dass es das Fax ausdrucken soll

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

In diesem Zusammenhang wurde von A. Einstein eine Äußerung zur
Veränderung der Zeit gemacht , also der Zeitablauf oder die
„Zeitgeschwindigkeit“ ändert sich danach bei beschleunigten
Objekten .
Das habe ich als derzeitigen Stand der Wissenschaft empfunden

Hallo Matthias,

also dieses Wort „Zeitgeschwindigkeit“ nehme ich mir jetzt mit ins Bett, um darueber nachzudenken (im Ernst!)

gute Nacht,
Gruss, Marcus

Hallo
Ich meine , es passt zum Thema , nur fiel es wahrscheinlich aus Mangel an Worten .
Wenn man es genau nimmt , müßte man von Einstein vorlesen , ich hoffe jedoch , mich verständlich ausgedrückt zu haben …
MfG

es passt zum Thema , nur fiel es wahrscheinlich
aus Mangel an Worten .
Wenn man es genau nimmt , müßte man von Einstein vorlesen ,
ich hoffe jedoch , mich verständlich ausgedrückt zu haben …

Hallo Matthias,
ich fand den Begriff (Zeitgeschwindigkeit)einfach nur anregend (=gut); kein Grund sich dafuer zu entschuldigen! :wink:

Gruss, Marcus

Der zweite Igel muss ja auch wissen, dass er da stehen soll -
das Faxgerät muss wissen, dass es das Fax ausdrucken soll

Der Unterschied besteht aber darin, daß das Faxgerät nur etwas ausdruckt, wenn ihm etwas gesendet wurde. Der EMpfänger weiß also, daß der Absender etwas geschickt hat. Das ist nur möglich, wenn eine Information vom Sender zum Empfänger geschickt wird.
Die Frau des Igels gibt sich aber immer als Igel aus wenn der Hase ankommt, auch wenn der Hase überhaupt nicht gestartet ist.

Damit das Faxgerät mit dem Experiment von Wang vergleichbar ist, müßte man die zu übertragende Information bereits vor Beginn des Experimentes im Empfangsgerät speichern und auf ein bestimmtes Signal hin ausdrucken lassen, welches eineige Zeit vor dem Abschicken des Faxes am Sendegerät ausgedruckt wird. Dieses Signal entspräche dann der Signalfront, während die Originalnachricht das ursprüngliche Signalmaximum und die bereits zuvor gespeicherte Kopie das neue Maximum ist.

Die Frau des Igels gibt sich aber immer als Igel aus wenn der
Hase ankommt, auch wenn der Hase überhaupt nicht gestartet
ist.

Gibt sie sich etwa auch dann als Igel aus, wenn es gar nicht um den Wettlauf geht? Auch dann, wenn sie kocht? Wenn sie im Garten arbeitet oder was auch immer macht?
Nein, sie gibt sich nur dann als Igel aus, wenn „die Information vom Igel zu ihr übertragen wurde, dass sie es tun soll“

Nein, sie gibt sich nur dann als Igel aus, wenn „die
Information vom Igel zu ihr übertragen wurde, dass sie es tun
soll“

Diese Information wird aber nicht während des Rennens
übermittelt, sondern bereits vor dem Start. In der Faxanalogie
würde der Inhalt des am Epmfangsgerät ausgedruckten Faxes nicht
vom Sendegerät übermittelt, sondern bereits vom Hersteller in das
Empfangsgerät programmiert und auch dann ausgegeben, wenn das
Sendegerät etwas anderes oder garnichts sendet. Es ist lediglich
ein Signal notwendig, welches dem Sendegerät sagt, wann es welche
gespeicherte Nachricht ausdrucken soll. Sieses Signal entspricht
beim Wang-Experiment der ansteigenden Flanke seines Wellenpaketes.

Sieses Signal

entspricht
beim Wang-Experiment der ansteigenden Flanke seines
Wellenpaketes.

Heißt das nicht, das die Messung am Anfang des Tunnels eigentlich „zu spät“ erfolgt? D.h. die Messzelle erkennt das Signal erst als Signal, wenn das Maximum vorbeikommt, während der Beginn des „Berges“ zu diesem Zeitpunkt schon durch den Tunnel ist und dort als Signal gemessen wird???

Grüße
Rüdiger