Übersetung von cyclât aus Mittelhochdeutsch

Hey ihr Lieben,
ich bin am verzweifeln. Ich muss fpr die Uni bis Montag (hust) noch eine Hausarbeit zum „Turnier von Nantes“ schreiben, das es nicht in deutscher Übersetzung gibt. (Zumindest nicht im Netz und eine kaufen geht jetzt nicht mehr).
Nun hakt es bei mir an EINEM wort, das weder im Lexer (Wörterbuch) noch im Netz irgendwo in Übersetzung zu finden ist. Zumindest finde ich es nicht.
Die Verse lauten:

Er fuorte liehten cyklât,
der mit golde was gebriten,
darûz sîn wâpenroc gesniten
und sîn covertiure was.

Das betreffende Wort lautet „cyklat“.
Vielleicht ist unter euch ja ein lieber bewanderter Mittelhochdeutschsprechender Mensch, der sich erbarmt und mir helfen kann.

Ganz liebe Grüße,
minuseins

Hallo minuseins,
wenn man sich den Kontext ansieht, dann muss „cyklât“ ja irgendein „Stoff“ sein, mit dem man sich kleidet.
Im Online-Lexer habe ich folgenden Eintrag gefunden:

CIKLÂT stm. stn. kostbarer seidenstoff mit gold durchwebt. mlat. cyclas . gebildet duoch ciclas gl. Mone 8,256. vgl. siglât, sigelât. er truoc ciclâdes kleider an diu wâren ûʒer mâʒe rîch Trist. 11106. gesniten von cyclâde sint dîniu kleider schône g. sm. 224.

Wie du sicher weißt, gab es im Mhd. keine einheitliche Sprache (v.a. nicht, was die Orthografie betrifft), sodass ich annehme, dass das Wort „ciklât“ in semantischer Hinsicht auf jeden Fall mit dem von dir gesuchten Wort übereinstimmt.

Also kannst du es folgendermaßen übersetzen:
„Er führte (= trug) einen stahlenden Seidenstoff, […]“

Ich hoffe, das stimmt so :smile:

Oh super!

Viiielen vielen Dank für die schnelle Antwort!
Das klingt auf jeden Fall richtig!

Vielen Dank nochmal!
Liebe Grüße

Hallo,

cyclat ist eine Art Seidenstoff. Ob man es aber direkt mit Seide übersetzen kann, weiß ich leider nicht genau. Vielleicht kann man ja den Namen einfach übernehmen mit einer kurzen Anmerkung dazu. Alle mittelhochdeutschen Begriffe für kostbare Seiden- und Samtstoffe haben diese Endung auf -at.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Hey minuseins,

das ist aber auch kompliziert - kann dir leider auch nicht helfen. Bin auf Reisen und hab nur Zugriff zu den Standard-WBs im Web. Vielleicht handelt es sich um ein hapax legomenon (also ein Wort, dass es nur einmal belegt gibt)?

Ich empfehle dir auf die Schnelle, dich ans studentische Diskussionforum bei Mediaevum zu wenden:
http://www.mediaevum.de/cgi-bin/ikonboard/ikonboard…

Die können dir 100%ig weiterhelfen!
Viel Glück,
Frau Wü

Hallo,

im Netz gibt es diese Übersetzung:
http://kw.uni-paderborn.de/fileadmin/kw/institute/IE…
allerdings ist da dein Vers nicht mit drinnen.

Im Lexer steht es jedoch: unter „ziklat“: kostbarer, golddurchwirkter Seidenstoff…

Grüße, Andreas

Hallo,
das habe ich im mittelhochdeutschen Wörterbuch auf http://www.koeblergerhard.de/germanistischewoerterbu… gefunden.

ziklõt
ciclõt, ciclõs, siglõt, sigelõt, sigilæt, cyklõt, ziclõt, ciclõtÆ, siklõtðn, mhd., st. M.: nhd. »Ziklat«, kostbarer golddurchwirkter Seidenstoff, Brokatstoff, Seidengewand, Brokatgewand; Q.: Pal, Ren, RWchr, GTroj, SHort (FB ziklõt), KgTirol, Krone, KvWTroj, KvWTurn, Reinfr, Trist (um 1210), Virg; E.: ahd.? ziklõt* 1, st. M. (a?, i?), st. N. (a) Rundrock der Damen; s. lat. cyclas, F., Rundrock, Rundkleid; vgl. gr. kukl£j (kyklás), Adj., kreisförmig; gr. kÚkloj (k‹klos), M., Kreis, Ring, Rundung, Rad, Schild; idg. *kÝekÝlo‑, *kÝokÝlo‑, Sb., Rad, Pokorny 639; s. idg. *kÝel- (1), *kÝelý‑, *kÝelh1‑, V., drehen, sich drehen, sich bewegen, wohnen, Pokorny 639?; vgl. idg. *kel- (1), *kelý-, V., Adj., ragen, hoch, Pokorny 544?; W.: nhd. DW-; L.: Lexer 335c (ziklõt), Hennig (cyklõt), Hennig (ziclõt), FB 489a (ziklõt)

Ich hoffe, du kannst die Sonderzeichen alle lesen.

Liebe Grüße,
Daniel Hildebrand

weiss nicht, ob ich Ihnen helfan kann. Bitte versuchen Sie bei diesem Link:www.answers.com/topic/konrad-von-w-rzburg. Das Wort cyclat klingt aehnlich wie Zyklat, ein Wort, das lieder im Woerterbuch nicht steht! Zyklamen bedeutet ein Alpenveilchen. Da der Dichter die Wappen beschreibt, weiss ich nicht, ob das irgendwie zusammenhaengt. Tut mir leid, ich bin in diesem Fall ueberfragt. (1969 habe ich einige Vorlesungen von Prof. Glinz in Aachen ueber MHD besucht.)

Prof. Srinivasan