Übersetzen Arztbrief

Liebe/-r Experte/-in,
habe hier meinen Arztbericht bekommen und kann ihn leider nicht entziffern. Kann mir jemand helfen?
Also:
Untersuchungsbefund:
In der klinisch-neurologischen Untersuchung zeigte sich eine altesenentsprechende WS-Beweglichkeit mit erhaltener zervikaler Lordose. In der orientierenden neurologischen Untersuchung zeigten sich keine sonsomotorischen Defizite. Lhermitte negativ. Keine Myelopathiezeichen, keine Pyramidenbahnzeichen. Bizeps- u. Achilllessehnereflex seitengleich auslösbar, keine Myelopathiezeichen.
Diagnostik:
Gegenüber der Voruntersuchung keine Stellungsänderung der Prothese- die vordere Begrenzung der Bandscheibenprothese im Bereich gering diffuser Begrenzung der Wirbelkörper. Diskrete Kyphosierung C4-C5. Minimale rechskonvexe skoliotische Fehlstellung der mittleren HWS. In den Funktionsaufnahmen keine Instabilitäszeichen. Zunehmende Ventrolisthese C4-C5 in Ventralflexion.
Geringe kyphotische Fehlhaltung im Liegen, jedoch geringer ausgeprägt im Vergleich zur VU. Ventrolisthese C4-C5.
Verbreiterung des prävertebralen Weichteilegewebes beispielweise auf Höhe C3/C4 auf ca. 1 cm.
Regelrechts flow void der Vertebralarterien, soweit abgebildet. PML zirkulbar, dasr abgrenzbar, das Myleon ist entfaltet. Keine neuroforaminale Enge auf Höhe C5/C6. Myelon entfaltet, PML zirkulär abgrenzbar. Noch geringe Kyphosierung oberhalb der Instrumentation. Prävertebrales, schmales Hämatom vor allem C2-C5. Keine raumfordernde Blutung. Neuroforamina MR-morphologisch frei.

Bitte entziffert mir einer diese Hyroglyphen. :wink:))
Danke

Claudia

Liebe Claudia,
sei mir nicht böse, aber die Übersetzung aller Befunde in Schriftform würde einen mehrseitigen Brief in Din A4 umfassen. Es ist erheblich einfacher, wenn der anfordernde Orthopäde (oder wer auch immer), Deine Befunde mit Dir anhand von Röntgenbildern oder Modellen erklärt. Der Brief ist genauso wenig leicht für Laien zu übersetzen wie eine Kurzeinführung in die Elektrotechnik oder ins Steuerrecht. So einfach geht das nicht.
LG

Oliver

liebe claudia,
die ganze orthopädie zu erklären, ist für so ein internetformum etwas viel verlangt. auch der zweck der untersuchung wird nicht erklärt, z.B. berufsgenossenschaftliche abklärung nach unfall oder einfach nur schmerzabklärungen.
daher lehen ich ausführliche antwort ab, auch ohne klinische symptome, was wo bei welcher belastung weh tut, ist zu viel gefragt. am besten wäre es, den untersuchenden arzt oder den behandelnden direkt um erklärung zu bitten.
wolfgang

Liebe Claudia, leider kann ich dir nicht helfen, bin nur Hildegard-Gesundheitsberaterin und kenne mich im mediz.-neurologischen Bereich nicht aus.
Sorry, musst du neu anfragen.
Alles Gute und viel Erfolg

Barbara

Hallo,
offenbar bist Du vor kurzem an der Halswirbelsäule operiert worden: man hat eine Bandscheibenprothese, vermutlich C4/5 eingesetzt.
Abgesehen von einem nach-vorne-Gleiten (Ventrolisthesis) von C4/5 ist der übrige Befund weitestgehend OK. Ob diese Ventrolisthesis bedeutsam ist oder auch nicht, mußt Du mit dem behandelnden Arzt abklären. Das kann man aus einem Bericht nicht mit Sicherheit entnehmen.
Alles Gute,
DR. Hänschen

Hallo Claudia,
ich empfehle, deinen Facharzt erneut aufzusuchen, um den Arztbericht korrekt und individuell erklaert zu bekommen v.a. wenn weiterhin Beschwerden vorliegen.
MFG
Christoph

Liebe Claudia,

nun bin ich Onkologie (Arzt für Tumorerkrankungen) und kein Orthopäde oder Radiologe - bitte suche Dir den entsprechenden Kollegen, ich kann Dir im einzelnen die Punkte nicht genau erklären. Für mich liest es sich aber nicht „schlimm“, im Gegenteil.

Grüße,
S. Rackwitz

Guten Tag Frau Claudia,

gern würde ich Ihnen helfen, aber ich müßte ein Telefonat mit Ihnen führen, um die Symptomatik mit der Vorgeschichte kennen zu lernen. Außerdem fehlt das Ergebnis bzw. die Diagnose.
Ihr
Franz-J. Wienhold

Hi Claudia!

Das heisst auf „Deutsch“ folgendes:

In der klinisch-neurologischen Untersuchung zeigte sich eine altesenentsprechende Wirbelsäulen-Beweglichkeit mit erhaltener normaler Rückwärtsbeugung der Hals-Partie (=zervikaler Lordose). In der orientierenden neurologischen Untersuchung zeigten sich keine Defizite der Bewegungen und des Hautgefühls (=sonsomotorischen Defizite). Kein abnormale Empfinungen beim Beugen des Halses nach vorne (=Lhermitte negativ). Keine Zeichen für eine Krankheit des Rücknmarks (=Myelopathiezeichen), keine Zeichen von Làhmungen der Bewegungskontrolle (=Pyramidenbahnzeichen). Normale Muskelreflexe (=Bizeps- u. Achilllessehnereflex seitengleich auslösbar).
Zusammenfassung (=Diagnostik):
Gegenüber der Voruntersuchung keine Stellungsänderung der Prothese- die vordere Begrenzung der Bandscheibenprothese im Bereich gering diffuser Begrenzung der Wirbelkörper. Diskrete Buckelbildung (=Kyphosierung) in der unteren Halwirbelhöhe (=C4-C5). Minimale abnormale Drehung und Beugung nach rechts (=rechskonvexe skoliotische Fehlstellung) der mittleren Halswirbelsäule (=HWS). In den Röntgenaufnahmen unter Bewegungstellung (=Funktionsaufnahmen) keine Instabilitäszeichen. Zunehmende Nach-vorne-verlagerung (=Ventrolisthese) der mittleren Halspartie (=C4-C5) in Nach-vorne-beugung (=Ventralflexion).
Geringe buckelförmige (=kyphotische) Fehlhaltung im Liegen, jedoch geringer ausgeprägt im Vergleich zur Voruntersuchung (=VU).
Verbreiterung des (wirbel-umgebenden (=prävertebralen) Weichteilegewebes beispielweise auf Höhe C3/C4 (=mittler Halshöhe) auf ca. 1 cm.
Regelrechtes (Durchblutungsverhalten (=flow void) der Hinteren Halsarterien (=Vertebralarterien), soweit abgebildet. PML (das weiss ich nicht?) zirkulbar, dasr abgrenzbar, das Rückenmark (=Myleon) ist entfaltet. Keine Einklemmung der austretenden Nerven (=neuroforaminale Enge) auf Höhe C5/C6. Noch geringe Buckelbildung (=Kyphosierung) oberhalb der Instrumentation. Wireblumgebende (=Prävertebrales), schmale Blutansammlung (= Hämatom) vor allem im ausgedehten mittleren bereich des Halses (=C2-C5). Keine raumfordernde Blutung. Die Nervenaustrittstellen (=Neuroforamina) sind Magnetresonanztomographisch (= MR-morphologisch) frei.

Kurz: Es gab eine Blutung um die Wirbel herum vom 2.bis 5. Halswirbel. Der 4 und 5 Halswirbel sind in einer leichten Fehlstellung, aber es gibt keine Nerveneinklemmungen.Sonst normaler Befund.

Viele Grüsse,
Markus
Alles gute!

Hallo Markus,

vielen, vielen Dank für die Ausführliche Erklärung. Hatte bis jetzt keine so umfassende Antwort erhalten. Hast mir wirklich sehr weitergeholfen.

Danke und Grüße

Claudia

Liebe Claudia,
ich hoffe, folgende Erklärungen helfen weiter:
Untersuchungsbefund:
bei der neurologischen Untersuchung durch den Arzt zeigte sich eine altersentsprechende Beweglichkeit der Wirbelsäule (WS); die Halswirbelsäule ist nach vorne gewölbt (sogenannte zervikale Lordose, was ein Normalbefund ist und extra erwähnt wurde, weil offensichtlich eine OP stattgefunden hat). Der Kollege hat keine Auffälligkeiten entdeckt bezüglich Gefühl und Bewegungsfähigkeit (keine sensomotorischen Defizite). Es gibt keine Anzeichen für eine Erkrankung des Rückenmarks (keine Myelopathiezeichen, keine Pyramidenbahnzeichen). Die Reflexe für die Bizepssehne und die Achillessehne laufen bei der Untersuchung normal und gesund ab.

Diagnostik:
Es hat eine Voruntersuchung stattgefunden, die Stellung der erwähnten Bandscheibenprothese ist unverändert. „Diskrete Kyphosierung C4-5“: weiter oben wird die zervikale Lordosierung (bei einer Röntgenaufnahme von der Seite her erkennt man, daß die HWS nicht gerade, sondern nach vorne gewölbt ist = Lordosierung) erwähnt, die normalerweise in einem harmonischen Bogen verläuft, hier ist der Bogen minimal unregelmäßig.
„Rechtskonvexe skoliotische Fehlstellung der mittleren HWS“: normalerweise verläuft die Halswirbelsäule (HWS) kerzengerade, wenn man sie von der Rückseite her betrachtet; hier liegt eine minimale seitliche Abweichung vor, und zwar nach rechts, die HWS insgesamt aber bei der Bewegung stabil (keine Instabilitätszeichen bei den Funktionsaufnahmen). Bei der Beugung des Kopfes nach vorne verschieben sich der vierte und fünfte Halswirbel gegeneinander; dieser Befund hat sich anscheinend gegenüber der Voruntersuchung verstärkt.
Beim liegenden Patienten ist die oben erwähnte Lordosierung weniger stark ausgeprägt, und sie ist gegenüber der Voruntersuchung sogar weniger erkennbar (= Normalbefund).
Das prävertebrale Weichteilgewebe ist etwas verbreitert: das Bindegewebe, das vor den Wirbelkörpern liegt, ist bei den Aufnahmen als etwas verbreitert zu erkennen (das könnte normales Narbengewebe sein). Rückenmark und vor allem die Nervenwurzeln sind in Ordnung (Myelon, PML, Neuroforamina), vor allem kein Hinweis auf eine Einengung erkennbar. Der Blutfluß durch die Halsarterien (Vertebralarterien) ist ebenfalls in Ordnung (flow void). Vor dem zweiten bis fünften Halswirbel befindet sich ein schmaler Bluterguß, der aber nirgendwo auf anderes Gewebe drückt (keine Raumforderung).

Die Befunde sind m.E. sehr gut nach einer HWS-OP.

Doc Robin