Übersetzerin: Chancen auf dem Arbeitsmarkt?

Ich habe, nach vielen Fragen und Monatelanger Infosuche, endlich meinen Traumberuf gefunden.

Doch eine offene Frage hätte ich noch. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Habe ich als staatlich geprüfte Übersetzerin (Ausbildung am Dolmetscher Institut Münster) überhaupt eine Chance mit Fremdsprachen wie Englisch und Französisch bei einem Verlag o.ä. eine Anstellung zu bekommen?

Die Konkurrenz ist doch mit Sicherheit sehr groß, oder?

Wäre es vllt. besser sich AUCH auf den Beruf der Dolmetscherin zu konzentrieren.

Ich arbeite sehr gern mit Literatur und es wäre ein absoluter Traum in diesem Bereich zu arbeiten, aber wenn die Chancen gering sind, sollte ich dann nicht auf Nummer sicher gehen? Ich kann meine eigene Leistung relativ gut einschätzen und denke das wäre auch ein Beruf dem ich gewachsen wäre.

Ich wäre für alle Anregungen dankbar… nur an dem Berufswunsch kann niemand mehr etwas ändern. :wink:

So weit ich das Beurteilen kann steigen die Chancen
mit der Wahl der Fremdsprachen. Gute Möglichkeiten bietet der
(Vorder)asiatische Raum.
Mit Festanstellungen ist das so eine Sache…
Ein Großteil ist freiberuflich bzw. selbsständig tätig.
Anstellungen können sich häufig nur große Unternehmen
finanziell leisten- eben solche, die regelmäßig angemessen große
Projekte betreiben, für die sich eine „Auslagerung“ nicht mehr lohnt.
Ebenso ist die Fachgebiets-Spezialisierung von Bedeutung.
Ausschlaggebend ist der Markt.
So muss man sich fragen, ob der Bedarf der Kombi Englisch, Französich, Technik und Recht beispielsweise gesättigter ist als die kombi
Russisch oder Chinesisch, Englisch Technik und Recht- und welche Unternehmen an welchen Kombis Interesse haben könnten- betrachtet man den Aspekt der Chancen auf Festanstellungen, wenn möglich unbefristet.

Ich bin aber davon überzeugt, dass man das tun sollte, was einem Spaß bereitet und was einem liegt, was idealerweise dasselbe ist.
Unabhängig von der derzeitigen Lage des Marktes für X.
Der Arbeitsmarkt (für fast alle Berufe) ist dermaßen abhängig von so vielen Faktoren, die sich Tag für Tag ändern, dass Statistiken von gestern morgen schon nicht mehr repräsentativ sind.

Wenn Du das machen möchtest, dann mach das-
und für mich klingst Du ziemlich überzeugt…

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Hi!

Da gehts uns ja ähnlich, ich möchte auch gerne Übersetzerin werden- allerdings im Bereich Literatur. Für den gibts zwar einen Studiengang, doch die meisten studierten Übersetzer sitzen auf der Straße.

Warum? Zunächst einmal weil (meiner Meinung nach) das Übersetzungssystem bescheiden ist. Deutsche übersetzen Anweisungen auf Chinesisch, Inder übersetzen Untertitel auf Deutsch… ddas kann ja gar nicht funktionieren und führt zu schlechten Übersetzungen, weshalb der Ruf des (Literatur-) Übersetzers oft nicht der beste ist.

Zum anderen weil viele Unternehmen deswegen meinen, jeder Depp könne übersetzen und sogar Praktikanten ihre Materialen übersetzen lassen.
Darum ist es wichtig beim Übersetzen stets sein bestes zu geben.

Mit der Kombi Englisch/Französisch sehe ich für dich allerdings schwarz, denn (vor allem in Deutschland) spricht sowieso jeder Schwanz auf den des ankommt Englisch und Französisch ist halt die 2. Fremdsprache…
Ich würde dir also empfehlen dir noch eine Sprache rauszusuchen die a) einen kleinen Verbreitungsraum hat oder b) sehr schwierig ist.
Beispiele wären etwa Portuguisisch (hoffentlich habe ich das jetzt richtig geschrieben oO), Swaheli, diverse Dialektgruppen (je nach Zweitfach z.B. afrikanische Philologie gibts dann etwaige Dialekte zu lernen) oder Gaelisch, was auszusterben droht und darum Sprachbegabte sehr begehrt sind. Auch arabisch ist eine Möglichkeit, die Bundeswehr sucht mom. Händeringend nach Übersetzern und Dolmetschern.
Je nachdem wie du an eine Ausbildung kommst (Sprachschule, Universität etc.) musst du so oder so eine 3. oder sogar 4. Sprache lernen, da Englisch oft die Grundvorraussetzung ist.

Ansonsten kann es nicht schaden wenn du dir erstmal ein Finanzkräftiges Standbein suchst, z.B. wie unten vorgeschlagen Wirtschaft, Recht, Technik etc. oder halt Dolmetschen, dort wirst du auch mit Franz. mehr glück haben. Die Ausbildung ist allerdings nicht die einfachste.

viel Glück!

Ich hab mich mal mit demselben Thema auseinander gesetzt und ich weiß noch ziemlich sicher, dass der Bundesverband für Übersetzer und Dolmetscher (keine Ahnung mehr wie der genaue Titel lautete) so ein Schreiben draußen hatte für den Berufswunsch Übersetzer (findet ihr bestimmt, wenn ihr danach sucht) und es hieß, dass man v.a. auf die großen Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch setzen solle, da es da nun mal einfach die größte Nachfrage gäbe (na klar kommts auch aufs Angebot an, aber so stand das da drin!).

Ich hatte mir auch überlegt das mit Japanisch oder Chinesisch zu versuchen, aber da soll das Problem sein, dass das normalerweise aus dem Jap./Chin. ins Englische übersetzt wird (weil billiger glaub ich) und aus dem Englischen dann in alle anderen Sprachen weiter (somit müssen die Unternehmen ja schließlich nur einmal die teure Übersetzung aus der asiatischen Sprache zahlen…ob die Übersetzungen gut sind ist ne andere Frage).

Hatte mich z.B. auch mit Japanisch-Übersetzer(inne)n kurzgeschlossen von denen z.B. einer (dank einem Studium in Chemie) Patentübersetzer war und extrem hohe Raten verlangen konnte (und damit offensichtlich auch alles andere als einen Hungerlohn hatte) eine andere wiederum hatte mir gesagt, dass sie zwar japanisch studiert hat, aber die Arbeit für J->D so gering ist, dass sie hauptsächlich Englisch->Deutsch übersetzt…

Also am besten mal bei diesem Verband für Übersetzer und Dolmetscher nachfragen/den Flyer durchlesen (google…)

Auf diesem Flyer/Heftchen (das hab ich glaub ich auf E-Mail Anfrage dort per Post zugeschickt bekommen) gab’s auch eine genaue Tabelle über die Nachfrage an Übersetzungen in den einzelnen Sprachen…und da war ganz deutlich zu sehen (und stand auch kommentiert dabei), dass Eng. Frz. und Sp. die mit Abstand drei meist gebrauchtesten Sprachen sind und dieser Verband deswegen jedem Übersetzer empfiehlt 2 solche Sprachen zu lernen, da in den meisten anderen Sprachen zwar das Angebot an Übersetzern nicht sehr groß ist, aber die Nachfrage nach Übersetzungsdienstleistungen noch viel geringer…)

und auch wenn sich’s blöd anhört, aber Literaturübersetzungen sind wahrscheinlich schon eher mäßig bezahlt…aber Du könntest ja die 2 Sprachen lernen (also Englisch, Französisch…bzw. welche du für dich aussuchst) und einerseits Literaturübersetzungen machen, andererseits dich aber auch auf ein gutbezahltes Gebiet spezialisieren (dass du natürlich auch nicht zum kotzen finden solltest :wink:), wo du eine Art Nischenposition hast
(wie gesagt dieser Japanisch->Deutsch-Übersetzer für Chemie-Patente, hatte mir auch eine Kollegin von ihm berichtet, hatte schon eine (deutlich) 6-stellige Summe als Übersetzer verdient - was aber natürlich der totale Ausnahmefall für Übersetzer ist, und das aufgrund seines japanischen Arbeitseifers (wenn man doppelt soviel arbeitet, verdient man nun mal auch doppeltsoviel - ums überspitzt zu formulieren…und natürlich eine Nischeposition a)bei der Sprache J->D und b)beim Fachgebiet Patente, dass er auch nur wegen eines Chemie-Studiums oder was genau das war machen konnte, da’s extrem anspruchsvoll ist das richtig zu übersetzen…und manche Firmen deswegen wirklich auf ihn angewesen waren(sind?), da das praktisch niemand sosnt zuverlässig konnte und diese Patente wohl auch nicht von J->E übersetzt wurden sondern von J->D übersetzt werden mussten)

Wenn ich noch Übersetzer werden wollen würde, würde ich das so machen…mir a)genau überlegen welche Sprachen (bei Jap./Ch. -> D sind die Raten z.B. doppelt so hoch, allerdings dauerts wohl auch zum übersetzen etwas länger, das Problem dürfte aber beim Dolmetschen z.B. wegfallen…allerdings ist das Arbeitsangebot für solche Sprachkombinationen ziemlich gering - also genau an der QUELLE informieren, bei denen die’s wissen müssen wie diesem Verband…und nicht nur auf Aussagen wie von mir und anderen Forumsteilnehmern zu lassen)

und b) mir auf alle Fälle auch ein gut bezahltes Fachgebiet (mit dem ich mich anfreunden kann) raussuchen z.B. Technik o.ä…und dann anfangen auf dem Gebiet und Literatur zu übersetzen (da’s scheinbar dein Wunschberuf ist) und dann mal schauen wie sich’s so entwickelt…kann man ja eh nicht alles so ins Detail planen, aber mit dem Fachgebiet-Übersetzen wärst du dann hoffentlich gegen das Hauptproblem das Übersetzer oft haben gewidmet und zwar dass die Löhne für die geleistete Arbeit aufgrund von Dumpingpreisen oft zu niedrig sind. Und wenn du z.B. ein Fachgebiet übersetzen kannst, dass kaum sonst jemand kann und in dem’s viel Arbeitsangebote gibt (dass mit dem Chemie-Studium und Patenten ist natürlich ein Extremfall…)
hast du damit ja praktisch genauso ne Nischenposition wie wenn du ne äußerst gefragte Sprachkombination hättest…diese Nischenposition und somit bessere Bezahlung kann man sich ja auch durchs Fachgebiet, nicht nur durch die Wahl der Sprache erarbeiten. Und wenn’s unterm Hut alles stimmt könntest du dann ja 2 Fachgebiete machen (also Literatur und das andere Fachgebiet)…vll. kriegst du dann ja genug gut genug bezahlte Aufträge nur für Literatur, aber wenn nicht hast du immer noch das andere Gebiet und könntest die Literaturübersetzungen, wenn sie dir so Spaß machen als bezahltes Hobby sehen und das Fachgebiet als deine eigentliche Arbeit ansehen…ich hoffe mein Gedankengang ist klar :wink:

Grüße

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