Übersetzung ins Alt-Germanische

Hallo Zusammen,

ich konnte in Google leider nicht wirklich was hilfreiches finden. Ich würde gerne Sterndenker ins Alt-Germanische übersetzen. Wenn es denn möglich ist. Vielleicht kann auch jemand helfen wie man es sinngemäß übersetzen könnte z.B. „Der in die Sterne denkt“ oder so :smile:

Danke für eventuelle Hilfe
Grüße vom Hasen

hi,

ich konnte in Google leider nicht wirklich was hilfreiches
finden. Ich würde gerne Sterndenker ins Alt-Germanische
übersetzen. Wenn es denn möglich ist. Vielleicht kann auch
jemand helfen wie man es sinngemäß übersetzen könnte z.B. „Der
in die Sterne denkt“ oder so :smile:

sorry … es gibt „das altgermanische“ nicht. es hat es nie gegeben. es hat viele verschiedene, mehr oder weniger ähnlich klingende stammesdialekte gegeben. „das altgermanische“ ist ein sprachwissenschaftliches konstrukt. die ersten wirklichen schriftlichen überlieferungen haben wir aus dem althochdeutschen. mündliche überlieferungen gibt es zahlreiche in form der dialekte. sie sind - wegen ihrer mündlichkeit - aber starken wandlungen unterworfen.

wenn du den x-ten aufguss von germanischen heldenmythen verwursten willst, ist deiner dichterischen freiheit kaum eine grenze gesetzt.

m.

Moin,

Vielleicht kann auch
jemand helfen wie man es sinngemäß übersetzen könnte z.B. „Der
in die Sterne denkt“ oder so :smile:

in Transkription, oder in Runen
Immer wieder lustig, was die Leute für ihre Tätowierungen haben wollen.

Gandalf

Hallo Michael,

sorry … es gibt „das altgermanische“ nicht. es hat es nie
gegeben.

das Altgermanische hat es nie gegeben, richtig. Allerdings eine Gruppe von Sprachen, die mit diesem Sammelbegriff bezeichnet werden. Dazu gehört das von dir genannte Althochdeutsche, dem jedoch nicht die Ehre zukommt, „die ersten wirklichen schriftlichen Überlieferungen“ aufzuweisen - das gilt (mit deutlichem zeitlichen Abstand) für das altgermanische Gotisch, das zum ostgermanischen Zweig dieser Sprachfamilie gehörte.

Was der UP meint, ist wohl das sog. Urgermanisch. Dass es das nun wiederum nicht gegeben haben soll, ist eine ziemlich unwahrscheinliche Annahme. Zwar ist Urgermanisch - bzw. das, was mit den Methoden der vergleichenden Sprachwissenschaft als Urgermanisch erschlossen wurde - eine reine Rekonstruktsprache; es gibt mithin keine Nachweismöglichkeit, ob diese Sprache tatsächlich so gesprochen bzw. verstanden wurde, wie sie von der Sprachwissenschaft rekonstruiert wurde. Das Problem dabei besteht hauptsächlich in der Gewichtung des Gotischen - der frühesten schriftlich belegten germanischen Sprache, für die überdies eine große Fülle von Material vorliegt (vor allem natürlich Wulfilas Bibelübersetzung aus dem 4. Jahrhundert) - gegenüber westgermanischen Sprachen (insbesondere Voralthochdeutsch und Altfränkisch), für die erst im 5. und 6. Jahrhundert Belege auftauchen - überdies äußerst spärlich. Die ersten nordgermanischen Belege sind noch ein paar Jahrhunderte jünger. Das Rekonstrukt dürfte dem Original - das etwa um 1000 v.d.Z. im südskandinavisch / norddeutschen Raum aus einem indogermanischen Vorläufer, einem nichtindogermanischen Substrat und die sog. germanische Lautverschiebung entstanden war und sich ab ca. 200 n.d.Z. deutlich in verschiedene Sprachen differenzierte - allerdings einigermaßen nahe kommen.

Man sollte dabei allerdings auch nicht übersehen, dass dies ein Zeitraum von über 1.000 Jahren ist und sich dabei vor Augen halten, welche Wandlung in diesem Zeitraum das Deutsche durchgemacht hat. Wobei das Deutsche eine Schriftsprache ist - und Schrift ist ein Faktor, der den sprachlichen Wandel verlangsamt. Eine Rekonstruktsprache ist dagegen nur eine hypothetische Momentaufnahme.

Wie auch immer - nach Schilderung dieser Voraussetzungen wird vielleicht auch deutlich, warum ich keine Lust habe, dem UP einen ‚urgermanischen‘ Namen zusammenzubasteln und ihn womöglich für authentisch auszugeben. Wie Du richtig schreibst, hat das eher mit dichterischer Freiheit als seriöser Wissenschaft zu tun.

Schon mit Althochdeutsch wäre die Frage nicht mit Sicherheit zu beantworten. ‚Stern‘ ist noch verhältnismäßig simpel (ahd ‚sterno‘, gotisch übrigens sehr ähnlich ‚stairno‘), bei ‚Denker‘ wird’s schon schwieriger. Zwar kann man ahd. ‚denkāri‘ bilden - das hat jedoch den Schönheitsfehler, dass es nicht belegt ist. Belegt ist hingegen der ‚dencman‘ - jemand, der bestimmte Ereignisse erinnert und sie bezeugt (ein Erinnerungszeuge - ein ‚sternodencman‘ wäre also eine Art Astronom). Dies belegt, dass der Begriff des ‚Denkers‘ im heutigen Sinne den Sprechern des Althochdeutschen fremd war (was natürlich für die Sprecher des Urgermanischen erst recht gilt). Wenig überraschend wurde für das, was wir heute unter einem ‚Denker‘ verstehen, zunächst einmal ein lateinisches Lehnwort benutzt - ‚loicus‘ (von mlat ‚logicus‘).

Freundliche Grüße,
Rȃtuuolf

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Immer wieder lustig, was die Leute für ihre Tätowierungen
haben wollen.

Gandalf

Ich muss dich leider enttäuschen :smile: Es handelt sich nicht um einen Tätowierungswunsch den ich habe sondern darum einen passenden Charakternamen für eine Figur in einem Buch, also keine Ruhnen … es sei denn du übernimmst die Illustration.

Hase

Danke für die Aufklärung und die Übersetzungsanstöße :smile: Ich denke mit dieser Hilfe kann ich schon etwas anfangen.

Liebe Grüße vom Hasen

keine Ruhnen

Danach hatte Gandalf glaube ich nicht gefragt.
MfG
GWS

PS: Man sollte nicht auf anderer Leute Rechtschreib Tippfehlern rumhacken, ich weiß. Aber das hier war ein Abschreibfehler, von jemand der über diese Zeit / eine Fantasy-Zeit mit ähnlichen Parametern ein Buch schreiben will.

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