Übersetzung Lateinische Weihinschrift

Es gibt hier http://www.rid24.de/inschriften/weihinschriften/deta… die Übersetzung einer Weihinschrift zu lesen.
Fortunae sacrum = Der Fortuna geweiht

Wenn ich mir hier http://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/fortunae… und hier http://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/sacer-ue…
die Übersetzungen anschaue, denke ich, daß da etwas nicht stimmt.
Ich bin mit grammatikalischen Gegebenheiten und Begriffen nicht wirklich fit. Wenn ich die Zusammenhänge (Femininum, Dativ) richtig verstehe, sollte es doch eigentlich Fortunae sacrae heißen, oder? Ist „der Fortuna“ und „dem Glück“ (so, wie auf frag-caesar.de übersetzt) gleichzusetzen?
Liege ich falsch? Ist die obige Übersetzung falsch? Hat der antike Schreiberling einen grammatikalischen Fehler begangen?

Servus,

die Übersetzung und Erläuterung, die Du am verlinkten Ort selber lesen kannst, ist richtig. Ein bissel scrollen reicht.

Es handelt sich nicht um einen „Schreiberling“, sondern um einen frommen Mann, dem die Göttin Fortuna (wohl im Traum) erschienen ist, und der ihr dafür einen Altar gestiftet hat.

Ungewohnt aus heutiger Sicht ist, dass die Enden der zwei Sätze nicht durch Punkte markiert sind, und dass bei beiden Sätzen die Verben zu ergänzen sind.

Der erste Satz heißt „Fortunae sacrum“, zu ergänzen ist am Anfang z.B. „Hoc“ und am Ende z.B. „est“: „Dieses ist der Fortuna geweiht.“ Der zweite, die „Unterschrift“ des Stifters, macht den Rest aus.

„sacrum“ ist kein Attribut zu „Fortunae“ und muss deswegen nicht im gleichen Kasus stehen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hi,

[…] Ein bissel scrollen reicht.

Sorry, aber ich habe durchaus den ganzen Text gelesen. Mir hat’s nicht gereicht :smile:

[…]und dass bei beiden
Sätzen die Verben zu ergänzen sind.

Aha! Wichtig! Wenn man sowas nicht weiss…

„sacrum“ ist kein Attribut zu „Fortunae“ und muss deswegen
nicht im gleichen Kasus stehen.

Um es mit deinen Worten zu sagen, „sacrum“ ist ein Attribut zu „hoc“.
Richtig?

Thx für die Antworten!
ciao

Hallo!

Es handelt sich nicht um einen „Schreiberling“, sondern um
einen frommen Mann, dem die Göttin Fortuna (wohl im Traum)
erschienen ist, und der ihr dafür einen Altar gestiftet hat.

Ich meine ebenfalls, dass mit dem Ausdruck ex visu ein Traum gemeint ist. Wieso soll man da etwas über einen unbekannten Kult vermuten, wie im Kontext geschehen? Das Wort visus, us für einen Traum, ein Traumgesicht („Gesicht“ im Sinn von „Gesehenem“) zu verwenden, ist im Lateinischen ganz selbstverständlich.
Dasselbe gilt, wenn man ex iussu lesen müsste: Dass einem im Traum ein Befehl erteilt wird, kann man, seit es Texte gibt, lesen.

Schönen Sonntag!
H.

Servus,

Um es mit deinen Worten zu sagen, „sacrum“ ist ein Attribut zu
„hoc“.

Ja, oder ein substantiviertes Adjektiv „etwas Geweihtes“ = „eine Weihestätte“. Funktioniert im Deutschen teilweise genau so, z.B. bonum = „gut“ (Neutrum), aber auch „ein Gut“.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder