Übersetzung von 'Seglerlatein'

Hallo Experten,

ich habe hier eine kleine Textpassage von einem Freund und wüßte gern, was genau er da sagt:

"Ich verstehe davon soviel, wie Du vom Segeltrimmen des Spinnakers bei von achterlich auf luvwärts einfallenden Wind (was eine wirklich gefährliche Situation darstellt: man muß den Spibaum schnellstens antoppen , ans Vorstag bringen und ggf. den Achterholen fieren , im Notfall muß man sofort abfallen – und nicht anluven (wie sonst eigentlich ohne Spinnaker üblich) - sonst kentert man augenblicklich! "

vielleicht könnte mir jemand eine Erläuterung der für mich als Landratte merkwürdig *g* klingenden Wörter liefern? und - macht das ganze auch sinn, was da erzählt wurde???

Gruß und DAnk
Queedin

Moin Queedin,

Hallo Experten,
ich habe hier eine kleine Textpassage von einem Freund und
wüßte gern, was genau er da sagt:

Aaalso…ich versuchs mal:

"Ich verstehe davon soviel, wie Du vom Segeltrimmen

= die Segel anhand den Schoten (Tauen, Seilen) so zu „spannen“, dass sie genau den Wind abbekommen, der einen da hin bringt, wo man hin will. Der Wind fällt dann so in das Segeltuch, dass es möglichst keine „Falten“ wirft. Also bei optimalem Windeinfall schön bauchig aussieht = trimmen, in Form bringen)

des Spinnakers

(= Spinnacker, auch „Spi“ oder „Tüte“ genannt ist das bunte ganz bauchige Segel, welches ganz vorne am Bug des Schiffes (= die Spitze das Bootes, vorne) aufgezogen wird. Meistens bei Wind von „achtern“ ( = Wind von hinten) also wenn der Wind aus Richtung Heck (da, wo beim Boot „hinten“ ist) kommt. Der Spinnacker ist aber nur ein Zusatzsegel und aus ganz dünnem Sgeltuch. Hat man den Baum, an dem das Großsegel aufgezogen ist z.B. ganz nach steuerbord rausgedrückt und die Fock (= Vorsegel = das kleinere vordere Segel, sieht aus wie ein spizwinkliges Dreieck) nach backbord getrimmt, dann den Spi vorne hochgezogen, nennt man das auch „Schmetterlingsegeln“, aufgrund der Ansicht, die das bereitet)

bei von achterlich auf luvwärts
einfallenden Wind
(was eine wirklich gefährliche Situation
darstellt:

So, den Satz schnall ich nicht ganz. Erstmal: Luv ist die Richtung, aus der der Wind kommt. Lee die Richtung, in die er geht. Daher ist es schon mal logisch, dass der Wind immer „luvwärts“ einfällt, es sei denn, man erwischt eine Böe von Lee…oder „kreisende“ Winde oder so ein Quatsch *g* …na gut, passierte auf der Alster oft Ecke Schwanewick, aber egal)

„achterlich“ ist ja „von Hinten“ (Heck), also wäre das auch geklärt…:smile:

man muß den Spibaum

Der Spibaum ist ein je nach Bootsgröße langes, aus Alluminiun gefertigtest „Rohr“, welche dazu dient, den Spinnacker so von dem Vorsegel (Fock) entferntzuhalten, also den Spi nicht in sich fallen zu lassen, wenn man z.B. in eine kleines Stück gelangt, wo (Wind) Flaute herrscht, man den Spi aber aufgrund von sichtbaren „Brisen“ auf dem Wasser gleich wieder nutzen möchte.Oder eben jedes Lüftchen nutzen will, um bei einer Regatta bsplsw. so schnell wie möglich voranzukommen.) „Spibaum“ ist also ungefähr (!!) das für diesen Spi, was für das Großsegel der „Großbaum“ ist, nähmlich das „Aluminiumrohr“ was im rechten Winkel zum Großmast angebracht ist. und worauf das Großsegel gespannt wird…(puhhh…äh…halbwegs verständlich…?) :smile:

schnellstens
antoppen

Antoppen = den Spibaum an der Öse am Spinnaker (dem Segeltuch) befestigen.

, ans Vorstag bringen und ggf. den

„Vorstag“ ist eine kleine dreiecksförmige Aluvorrichtung am Mast, an dem der Spibaum eingeklickt werden kann.

Achterholen fieren ,

Die „Seile“, die Taue, an denen der Großbaum mit dem Großsegel befestigt sind, kann man durch ausklinken aus dem „Festholern“ lockerer lassen, damit der Wind nicht voll in die Segel geht. Dieses „Lockerlassen der Taue“ nennt man „fieren“.

im Notfall muß man sofort
abfallen

Abfallen heißt, die Segel vorne und hinten schnell zu lockern, damit der Wind nicht so satt in die Segel fällt (Schoten = Taue fieren, lockern). Das Boot kränkt dann nicht mehr so stark, stellt sich meist schnell wieder auf und die „Kentergefahr“ sinkt…(Kränken = Schieflage des Bootes, Kentern = „umkippen“ mit dem ganzen Boot…)

– und nicht anluven

Anluven, also die Segel noch ordentlich „gespannt“ (getrimmt) lassen und dann mit dem Bug des Bootes (Also der Vorderseite) Richtung Luv drehen (= also da, wo der Wind herkommt). Manchmal „halst“ man dann aus versehen (dreht das Boot auf eine schwierige Art so in den Wind, dass es stehen bleibt oder der Baum wird vom Wind so auf die andere Seite geschmissen, dass der Wind in das Großsegel geht, man noch nicht alles „klar“ hat (z.B. zu wenig das Segel gefiert hatte) und dann umkippt, also Kentert…

(wie sonst

eigentlich ohne Spinnaker üblich) - sonst kentert man
augenblicklich! "

Jou! sacht him ja!! :smile:

vielleicht könnte mir jemand eine Erläuterung der für mich als
Landratte merkwürdig *g* klingenden Wörter liefern? und -
macht das ganze auch sinn, was da erzählt wurde???

Das war jetzt super Laienhaft und fals ich falsch lag, werde ich sicher sicher korrigiert *g*…ich bitte sogar darum. Hoffe, Dir geholfen zu haben (Dein Freund ist ja aber auch gemein…*g*)

Liebe Grüße
Bettina
(die seit einem Jahr nicht mehr Segeln war… :frowning: )

Hallo Experten,

ich habe hier eine kleine Textpassage von einem Freund und
wüßte gern, was genau er da sagt:

"Ich verstehe davon soviel, wie Du vom Segeltrimmen
des Spinnakers bei von achterlich auf luvwärts
einfallenden Wind
(was eine wirklich gefährliche Situation
darstellt: man muß den Spibaum schnellstens
antoppen , ans Vorstag bringen und ggf. den
Achterholen fieren , im Notfall muß man sofort
abfallen – und nicht anluven (wie sonst
eigentlich ohne Spinnaker üblich) - sonst kentert man
augenblicklich! "

Selbst als Skipper würde ich auch gerne wissen was er Dir damit sagen will. Es ergiebt streckenweise keinen Sinn. Ich kann Dir wohl jedes einzelne der fett gedruckten Worte „übersetzten“. Es bringt Dich dadurch aber auch nicht weiter. Betrachte das ganze als liebenswürdigen Joke und als eine Wortspielerei von seiner Seite.

Wie gesagt, auf Wunsch „übersetze“ ich Dir wohl die einzelnen Sachen. Es bringt Dich aber nicht weiter.

Mit freundlichem Gruß

Klaus-Werner Olderdissen

Hallo Bettina,

Aaalso…ich versuchs mal:

ich will auch mal ein wenig…

, ans Vorstag bringen und ggf. den

„Vorstag“ ist eine kleine dreiecksförmige Aluvorrichtung am
Mast, an dem der Spibaum eingeklickt werden kann.

War das Vorstag (Im gegensatz zum Backstag) nicht das (meistens aus) Metallseil (Entschuldigt die laienhafte Erklaerung) von der Mastspize zum Bug? So hatte ich das mal noch in Erinnerung?

Ansonsten ist das glaub ich so richtig.

Gruss Reiner

Aber ja…:smile:

…hallo Reiner!

Recht hast Du!!! natürlich! Bin halt nicht mehr richtig „drin“ und habe viel vergessen. Hätte ich das „Metallseil“ vorne und hinten benennen sollen hätte ich glatt „Wanten“ gesagt…peinlich!

Klar ist das Vorstag vorne. Es hält zusammen mit dem Bakstag und den Wanten den Großmast, ist das richtig? Und es ist auch wesentlich logischer, den Spibaum am Vorstag anzutoppen, als am Großmast. uiuiui…:smile:… !

Vielen Dank für Deinen Hinweis!

Liebe Grüße in die USA

Bettina

…hoffentlich habe ich nicht schon wieder alles „versaubüddelt“ :smile: