Hallo Dafy,
ich verstehe grundsätzlich, was Du meinst. Aber ich weiß nicht, wie sinnvoll Deine Methode tatsächlich ist, wenn Dein Ziel ist, die Grammatik (und insbesondere den Satzbau) anderer Sprachen nachvollziehen und daraus Rückschlüsse auf Fehler im Deutschen ziehen zu können.
Was Du im Grunde genommen bräuchtest, wäre eine Programm, das die Übersetzung mit einer morphologischen Glossierung verbindet, sprich: das Programm sollte zu jedem übersetzten Wort gleich noch dazu schreiben, in welchem Kasus, Genus, Numerus, Modus usw. es steht. Und selbst dann weißt Du bei der Betrachtung eines Satzes zwar, dass Sprache X in manchen Nebensätzen die Wortstellung oder den Modus ändert, aber nicht, warum sie das tut.
Sinnvoller wäre es wohl, wenn Du Dich ein bisschen in grundlegende Aussprache-, Grammatik- und Satzbauregeln verschiedener Sprachen einliest. So kannst Du sicherlich einige Probleme der Deutschlerner nachvollziehen. Sowas mache ich auch immer gerne, wenn es sich anbietet.
Dennoch (oder gerade deswegen) hätte ich ein weiteres Aber aus eigener Erfahrung zu bieten: Ich hatte mal eine ungarische Deutschschülerin, die bei Vergleichen à la „Eis ist kälter als Kaffee“ immer ein Komma vor das „als“ gesetzt hat. Begründung: „Im Ungarischen muss da ein Komma hin.“ Gut zu wissen, dachte ich mir (und sagte ich ihr), aber im Deutschen ist es eben anders. Von dieser Erklärung ließ sie sich aber nicht überzeugen und hat unbeirrt weiter ihre Kommas gesetzt. – Sie vertrat wohl die Meinung, wenn es im Ungarischen so ist, muss es im Deutschen auch so funktionieren. Somit hat alles Erkunden des Problems nichts gebracht. Denn allein dadurch, dass der Lehrer einen Fehler nachvollziehen kann, beseitigt sich dieser nicht automatisch im Kopf des Lernenden.
Ein anderes, aktuelleres Beispiel: Ob ich nun weiß, dass der p-/f-Fehler meiner philippinischen Schülerin daher kommt, dass es in ihrer Muttersprache kein f gibt, oder nicht – ausmerzen kann ich ihn durch dieses Wissen allein nicht. Dafür braucht man andere Methoden.
Um wieder zum eigentlichen Gedanken meiner Antwort zurückzukommen: Versuch Dich, wenn es Dich interessiert, ein bisschen in die grundlegenden Regeln der verschiedenen Sprachen einzulesen. Oder, noch besser: Frag Deine Schüler, wie sie denn diesen oder jenen Satz in ihrer Muttersprache ausdrücken würden und was das Wort-für-Wort übersetzt hieße, lass sie ggf. darüber dieskutieren usw. Dadurch vermittelst Du, denke ich, mehr Verständnis für ihre jeweilige Probleme (und Verständnis für ihre Muttersprachen) als durch irgendwelche durch Maschinenübersetzung entstellten Sätze.
Und im Endeffekt müssen sie halt so oder so die deutschen Regeln lernen und anwenden, egal welche Regeln da in der jeweiligen Muttersprache gelten würden. 
Gruß,
Stefan