Hallo Herr_Schulz,
Wieso wird das „Pech“ des Versorgers (Blitz - höhere Gewalt)
zum „Pech“ des Kunden?
Das Ereignis (Blitzeinschlag) fand in dessen Leitungen statt.
Was er mit dem „leichten“ Plus an Spannung tut, sei ihm
überlassen, solange er es nicht in meinen Haushalt leitet;
dass das technisch nicht funktioniert ist mir auch klar!
Das Ganze sind halt traditionell gewachsene Strukturen: „das war schon immer so“
In den Anfängen gab es technisch nur die Möglichkeit über Freileitungen. Die elektrischen Geräte, in einem Haushalt, beschränkten sich auf Beleuchtung, den Trafo für die Klingel und Motoren (z.B. Staubsauger). Diese Geräte kommen mit Spannungsspitzen recht gut zurecht, bzw. eine defekte Glühlampe ist kein grosser Schaden, da diese mehr als Verbrauchsmaterial eingestuft werden müssen.
Die einzige Elektronik war das Röhrenradio, welches auch nicht so empfindlich auf Spannungsspitzen reagiert, wie Transistoren.
Einerseits gab es technisch kaum bezahlbare Möglichkeiten für einen Überspannungsschutz du andererseits bestand auch gar keine Notwendigkeit.
Die finanziellen Schäden durch Blitzschlag lagen vor allem im Bereich von Bränden, defekte Elektrogerät waren da gar kein Faktor.
In Deutschland hätte dann nach dem letzten Krieg die Möglichkeit einer Neuordnung bestanden, aber damals war die elektronische Entwicklung noch nicht vorhersehbar und andererseits war es wichtiger überhaupt wieder Strom in die Haushalte zu bekommen.
Hier in der Schweiz wurde in den 60er Jahren das Niederspannungsnetz, und zu einem grossen Teil auch das Mittelspannungsnetz, fast gänzlich unter die Erde verlegt.
Das macht das Netz wesentlich geringer für Blitzschäden anfällig, da ein grosser Teil der Blitzenergie durch die Trafostationen ausgefiltert wird.
Der Unterschied fällt mir jedes Mal auf, wenn ich die Grenze zu Deutschland überschreite, nach der Grenze fängt es mit den frei hängenden Kabel an 
So, weiter in der Geschichte.
Bis gegen Ende der 60er beschränkt sich die Elektronik im Haushalt auf Radio, Fernsehen und HiFi-Anlage, meistens noch in Röhrentechnik. Selbst der netzbetriebene Wecker war noch elektromechanisch.
Die Elektronik hat erst gegen Ende der 80er Jahre, also erst vor 30 Jahren, so richtig Einzug im Haushalt gefunden. Vorher wäre eine elektronisch gesteuerte Kaffeemaschine unbezahlbar gewesen.
Wenn ich das richtig im Kopf habe, sind auch erst in dieser Zeit die ersten Versicherungen gegen Überspannungsschäden für Private auf den Markt gekommen, als sich der PC angefangen hat zu verbreiten. Da hatte man dann plötzlich Elektronik für 5’000 bis 10’000DM im Haushalt rumstehen.
Das sich beinahe in jedem Haushaltgerät ein Mikroprozessor befindet, ist erst eine Entwicklung der letzten 20 Jahre!
Hinzu kommt noch, dass die heutige Elektronik, durch die Verkleinerung der Halbleiterstrukturen, wesentlich empfindlicher gegen Spannungsspitzen geworden ist.
Eigentlich sollte dies durch die EMV-Vorschriften abgefangen werden, aber die meisten Gerät halten sich leider nicht an diese, bzw. der Kunde will alles möglichst billig haben 
Ich war die letzten 35 Jahre in der Entwicklung von Industrieelektronik tätig. Diese Geräte sind halt etwas teurer, dafür gibt es seltener Defekte durch Überspannung. Zudem liegt die Lebenserwartung dieser Geräte bei >10 Jahren. Das Ganze ist kein technisches Problem, sondern eines des Verkaufspreises. Allerdings liegen die Kosten in der Industrie für nur eine Stunde Produktionsausfall Durchschnittlich in der Grössenordnung von 10’000 bis 100’000€. Wenn ein Gerät da 1’000@ teurer ist du man dadurch nur 1 Stunde im Jahr weniger Produktionsausfall hat, hat man schon Geld verdient.
Im Haushalt werden die durch einen Ausfall entstehenden Kosten normalerweise gar nicht berechnet!
Praktisch hängt die gesetzliche Entwicklung der gesellschaftlichen immer einige Jahrzehnte hinterher.
Bezogen auf dein Problem, würde eine strickte Einhaltung der EMV-Vorschriften schon eine Verbesserung bringen. Allerdings kann deren Einhaltung nicht vom Endverbraucher überprüft werden 
Auch ist die Beweisführung durch den Verbraucher, bei einem eingetretenen Schaden, nicht möglich, da man dazu spezielle Labore benötigt und weitere Geräte.
Praktisch wir man vermutlich das Ganze nicht den Energieversorgern aufbrummen, die sollten zuerst einmal ihre Versorgungsnetze wieder instand setzen und ausbauen. Ein zusätzlicher Blitzschutz bei jedem Hausanschluss ist finanziell nicht machbar.
Deine Frage müsstest du also eigentlich bei „Inlandpolitik“ stellen 
MfG Peter(TOO)