Überspannungsschutz an Militärfahrzeugen

Militärfahrzeuge sollen einen eingebauten Überspannungsschutz als Schutz vor NEMP (nuklearer elektromagnetischer Impuls).
In wie weit unterscheidet sich dieser vom herkömmlichen Überspannungsschutz im Kfz-Werkstattbereich (z.B. beim Schweißen)?
Sind die Steuergeräte zusätzlich abgeschirmt?
Ich habe einen Werkstattkunden, der große Teile seines Lebens in Israel verbringt und mich dies aus aktuellem Anlass fragte. Ich konnte ihm dies nicht beantworten, da ich nie beim Militär war.
Wer kann mir helfen?

Ich komme jetzt nicht aus dem KFZ Gewerbe, aber als E.Meister denke ich mal ein wenig über E.Technik zu verstehen.

Ein KFZ ist ein Faradayscher Käfig, egal ob Panzer oder Unimog. Ist der EMP stark genug wird er jede jede Elektronik töten.
Ich denke der Schutz ist: Simple grobmotorische Elektrik! Die heutigen Steuergeräte mit dem CAN-Bus sind da wohl nicht zu schützen. Einen ollen Diesel ohne Steuergerät dürfe das kaum interessieren.

Aber mir fällt da was anderes ein: Wenn du im Bereich des EMP bist, hast du da nicht ganz andere Probleme: Augen verbrannt, Saugerstoff weg, extreme Druckwelle, Hitze usw… und nach dem EMP… was willst du mit einem Auto?!

Nur mal als Gedankengang…

Ich komme vom Planeten Crypton und habe zusätzlich einen Strahlen-Hitze-Druckwellenschutzanzug mit integrierten Sauerstoffkammern :smile:)))

Mal ehrlich, heutige Militärfahrzeuge sind hochtechnologisierte, mit modernsten Waffen bespickte Kriegsmaschinen, die haben kein Motor vom `73er MB 200 D implantiert.
Ich habe mal gelesen, dass die Steuergeräte in einer Art Mini-Faradayschen Käfig aus Blei oder Stahl (weiß nicht mehr) vor dem EMP geschützt werden. Das ist aber mit Sicherheit nicht alles.
Beim E-Schweißen oder auch einfach nur bei einer Starthilfe ist im Kabel ein Überspannungsschutz verbaut (sollte jedenfalls so sein), um Spannungsspitzen zu glätten, etwas ähnliches oder einfach nur größeres wird es dort auch geben.
Weiß jemand genaueres zum Thema?

So ein Ferritkern oder eine Kommutierungsdrossel für „normale“ Überspannungen ist aber nix für einen EMP…

Aber ich bin mal gespannt ob da jemnand was genaues zu weiß… währe eher was fürs Janes Weapons Magazine…

Moin,

Aber mir fällt da was anderes ein: Wenn du im Bereich des EMP
bist, hast du da nicht ganz andere Probleme:

Auch Elektromagnetische Impulswaffen
können elektronischen Anlagen erhebliche Schäden zufügen.
http://www.rbb-online.de/kontraste/beitrag/1999/stra…

Nur mal als Gedankengang…

Militärische Gerätschaften wurden daher in der Vergangenheit gehärtet,
um dem Einfluss des NEMP zu widerstehen.
Zivile Geräte und Anlagen besitzen im Allgemeinen keinen NEMP-Schutz.
[Quelle: EMP-Schutz von Rechenzentren http://www.emscreen.de/06_service/PDF/SUIK07.pdf ]

mfg
W.

Hallo,

wenn es dir gelingt,an die Vorschrift
MIL-STD-2169 (High Altitude Electromagnetic Pulse Environment)

zu kommen,kannst du nachlesen,was man in Militärkreisen macht…

Generell funktioniert das aber genauso wie auch früher mal beim Schutz von Computermonitoren gegenüber den Elektromagnetischen Feldern von Straßen-oder Eisenbahnfahrzeugen…nämlich mit einer Kupferabschirmung
als Faradayscher Käfig.

Moin,

wenn es dir gelingt,an die Vorschrift
MIL-STD-2169 (High Altitude Electromagnetic Pulse Environment)

Das wird wohl nichts.

MIL-STD-2169
 – High-Altitude Electromagnetic Pulse (HEMP) Environment (U)
(document is classified Secret)

[Quelle: MIL-HDBK-423 Technical Working Group , Miscellaneous Publication , 15 May 93 , Department of Defense .]

:wink:)

mfg
W.

Hallo,

erstmal danke für die schnellen Antworten.
Etwas schlauer bin ich ja jetzt.
Weiß jemand, ob bei einem EMP die Autobatterie auch den Geist aufgibt?

Moin,

Weiß jemand, ob bei einem EMP die Autobatterie auch den Geist
aufgibt?

Wenn die Batterie zum Zeitpunkt des EMP,
nicht an einen Stromkreis angeschlossen ist,
weil z.B. ausgebaut, dann ja.

Innerhalb eines Stromkreises angeschlossen,
wirkt jede Leitung wie ein Blitzableiter/Antenne,
so das auch eigentlich robuste Teile wie ein Bleiakku,
dadurch geschädigt werden können.

mfg
W.

Moin,

Lies mal hier, im Kapitel 1 aus „EMP - Ein Survivalroman“.
Da werden die Auswirkungen sehr gut beschrieben.
http://autorin.eva-marbach.net/lesen/roman/emp/kapit…

mfg
W.

Vorahnung
Hallo!

In der DDR in der Schule haben wir natürlich auch gelernt,
was bei so einem Atombombenangriff passiert. Und mit den Halbleitern…

Wenn ich mal so nachdenke,
ich habe ein Notstromaggregat aus NVA-Beständen für meinen privaten Bedarf liebevoll restauriert,
das würde mit seiner Magnetzündung und Unterbrecher in dem Fall noch funktionieren,
und weiter nachgedacht, würden auch alle LKW aus der Ostblockproduktion zumindest notdürftig fahrbereit sein,
wenn sowas passiert. Und wenn die Batterien wegen defekter Lichtmaschinen leer sind, besteht bei den Fahrzeugen immer noch die Möglichkeit, das mit paar Leuten anzuschieben… da kann man auch die Federspeicher der Bremse entriegeln.

Wenn ich da mal so darüber nachdenke, warum die elektronischen Lichtmaschinenregler im einem massiven Metallgehäuse sind, und warum manche Sachen auf den ersten Blick etwas unlogisch aufgebaut sind,
kommt mir durchaus der Verdacht auf,
dass man so eine Sache bei der Konstruktion der Fahrzeuge eingeplant hatte,
damit die LKW im Notfall zumindest noch notdürftig fahrbereit sind.

Grüße, E.