Hallo,
Nachdem ich aber die Wirkung eines Blitzschlages bei Bekannten
gesehen habe, glaube ich nicht mehr, dass der Durchgang
wirklich schneller unterbrochen wird, als der Blitz durch die
Steckdose schlägt.
Es kommt drauf an, was für Absicherungen vor der Steckdose sind. Eine Überspannungsschutz in einer Steckdose allein hilft tatsächlich nichts. Davor sollte sich schon eine Sicherung im Verteilerkasten der Siedlung (beim Trafo) und eine im Verteilerkasten des Hauses befinden. Zusammen mit der Induktivität der Leitungen sind dann die Sicherungen schnell genug. Wenn der Steckdosenschutz der einzige Schutz ist, kann der natürlich auch nicht bringen. Auch seine Leistungsfähigkeit ist begrenzt. Vor allem, wenn man den billigen nimmt…
Und wenn der Blitz im Haus direkt einschlägt, hilft natürlich gar nichts mehr.
Die Monteure der Telecom lachen über angebotenen
Überspannungsschutz für ihre Leitungen. Sie sagen, das geht so
schnell, dass die Sicherung, die schmelzen soll, keine Zeit
dazu hat. Vorher ist der gesamte Schutz geschmolzen und auf
Durchgang.
Dann haben sie keine Ahnung. Ein Überspannungsschutz besteht nicht aus einer Schmelzsicherung, die durchbrennt, sondern aus einer Funkenstrecke, einem Spannungsabhängigen Widerstand und ggf. einem Halbleiter. ZUSÄTZLICH kann eine Schmelzsicherung drin sein, die dann durch den (beabsichtigten) Kurzschluß explodiert - schnell genug, damit der Varistor es nicht tut.
Also besser : Stecker raus!
Das sowieso.
Btw., eigentlich sollten heutzutage Geräte mit CE-Zeichen auch ohne zusätzlichem Schutz in der Steckdose keine Problem mit vom Blitz verursachten Überspannungen bis 2000V haben. Das steht nämlich in der entsprechenden Norm, daß sie das abkönnen müssen. Leider will das keiner bezahlen - Geiz ist eben… teuer.
Gruß
Axel