Überspannungsschutz - reicht billige Steckerleiste

Hi

Ich möchte künftig meinen PC gegen Blitzeinschläge, also Überspannung, schützen.

Reicht da meine billige Master-Slave Steckerleiste? Der Hersteller schreibt „Überspannungsschutz“ drauf, aber ist mein PC damit sicher?

Die Steckerleiste hat weniger als 20 € gekostet.

Das LAN-Kabel ist übrigens schon gesichert.

Danke und Grüße

Karana

Hallo !

Wie soll man das sagen können ?

Die Leisten bieten meist einen wirksamen Schutz,aber sie können nicht zaubern.
Die Überspannung kommt ja meist über das Stromnetz und sollte dann auch dort stufenweise mit fest eingebauten Überspannungsschutzgeräten abgebaut werden,bis am Ende nur noch ein „Feinschutz“ für die Rest-Überspannungsenergie ausreicht.
Das wären die Filter und Ableiter in den Steckerleisten.

Kurz und gut,für 20 € wird man eben keine Wunder erwarten dürfen.
Schaden kann es m.E. nichts,es wird auch einen gewissen Schutz bieten,man muss aber auch trotzdem mit Geräteschäden rechnen.
Denn selbst aufwändige Profianlagen sind nie 100% vor allen Formen und Überspannung gefeiht.

MfG
duck313

Ich möchte künftig meinen PC gegen Blitzeinschläge, also
Überspannung, schützen.

Dazu erfolgt erst eine Risikobewertung, die zum einen die Einschlagwahrscheinlichkeit auf Grund der Lage und Ausbildung des Gebäudes berücksichtigt, zum anderen die Höhe potenzieller Schäden.

Daraus folgt dann, ob man lediglich Ableiter der Anforderungsklasse 3 einbaut oder 3 und 2 oder das volle Programm 1 - 2 -3.

3 steckst du in die Steckdose,
2 baut der Elektriker in die Verteilung ein
1 kommt am besten noch vor den Zähler und ist in Absprache mit dem Versorger zu setzen.

Reicht da meine billige Master-Slave Steckerleiste? Der
Hersteller schreibt „Überspannungsschutz“ drauf, aber ist mein
PC damit sicher?

Hat er auch eine Anforderungsklasse deklariert?
„Überspannungsschutz“ ist kein genormter Begriff, selbst ein einfaches elektronisches Bauteil für 20cent kann schon so genannt werden. Ist auf die Norm „EN 61643-11“ oder „IEC 61643-1/-11“ verwiesen worden in Verbindung mit der Angabe „Typ 3“ oder „Cat III“, dann hast du vermutlich Qualität - aber nur bei leichten Überspannungen, die durch Ferneinschläge oder Wolke-Wolke Blitze bzw. durch Störungen anderer Verbraucher verursacht werden.
Für direkte Treffer braucht man das o.g. „volle Programm“ (selbst da gibt es für die rund 1000€ keine volkommene Sicherheit), vor Naheinschlägen kannst du ab einigen 100€ realtiv sicher sein.

Das LAN-Kabel ist übrigens schon gesichert.

Wo und wie?

Hi, meiner Erfahrung nach, würde ich eine kleine USV verwenden, da ist der „Blitzschutz“ meist schon dabei.
Und zwar deshalb: kurzzeitige Spannungseinbrüche, wie Sie ebenfalls oft bei Gewitter vorkommen oder der Einschaltstrom von Nachbars Kompressor, etc. sind für Festplatten wenn dies gerade am schreiben sind
äußerst ungesund. Dies kommt tausend mal häufiger vor als ein echter Blitzschlag.
Es gibt sogar so ganz kleine USVs in Steckerleisten integriert.

Ich hatte gelegentlich immer wieder Festplattenausfälle, seit ich vor 2 JAhren eine USV eingebaut habe, ging keine Platte mehr kaputt.

Interessant ist aber, dass mir mindestens 10 Stromunterbrechungen pro Woche angezeigt werden, die die USV registriert und kurz aktiviert.

OL

Dazu erfolgt erst eine Risikobewertung, die zum einen die
Einschlagwahrscheinlichkeit auf Grund der Lage und Ausbildung
des Gebäudes berücksichtigt, zum anderen die Höhe potenzieller
Schäden.

Ein Einschlag bei uns ins Haus ist ziemlich unwahrscheinlich weil hier drumherum höhere Häuser und Bäume sind. Aber wir haben hier auch viele Hochspannungsleitungen. Und wenns da reinkracht, kriegen ja alle Häuser im Umkreis davon was mit.

Schaden kann es m.E. nichts,es wird auch einen gewissen Schutz
bieten,man muss aber auch trotzdem mit Geräteschäden rechnen.
Denn selbst aufwändige Profianlagen sind nie 100% vor allen
Formen und Überspannung gefeiht.

Danke, dann werd ich wohl demnächst eher wieder dazu übergehen, bei nem nahen Gewitter die teureren Geräte auszusteckern.

Bringt eigentlich - wenn ich jetzt mal nicht zu Hause bin und es gewittert - ein Kippschalter was (wäre der Steckerleiste vorgeschaltet)? Oder intressiert das die Überspannung nicht und die knallt einfach durch?

Hallo !

Kann man machen,ist aber ähnlicher Schutz,wie Gerät zwar aus,aber in Steckdose drin.
Du musst aber bedenken,der Unterschied ob AUS oder AN ist lediglich die Schalteröffnungsweite von ca. 3 mm Luftstrecke.

Hier mal etwas Info zum Thema von einem der bekanntesten Hersteller von Blitzschutz-und Überspannungsmaterial.
http://www.dehn.de/pdf/ds/DS614.pdf

Der kleine Prospekt zeigt ein Musterhaus mit den dort drinnen verteilten Schutzgeräten,in den Sicherungskästen und vor den schutzbedürftigen Endgeräten.
Man muss nicht immer alles haben und einbauen,es zeigt aber die wichtigen Hauptgruppen Grob- und Mittelschutz und Feinschutz(direkt vor dem Endgerät = Steckerleiste z.B.)

MfG
duck313

Hallo,

Danke, dann werd ich wohl demnächst eher wieder dazu
übergehen, bei nem nahen Gewitter die teureren Geräte
auszusteckern.

Das ist die billigste und bei weitem auch
zuverlässigste Variante.
Allerdings sind auch Signalkabel (Antenne,
Telefon, LAN usw.) gefährdet.
Auch diese sollte man dann abstecken.

Bringt eigentlich - wenn ich jetzt mal nicht zu
Hause bin und es gewittert - ein Kippschalter was :frowning:wäre der Steckerleiste vorgeschaltet)? Oder
intressiert das die Überspannung nicht
und die knallt einfach durch?

Ja, die kurzen Wege eines Schalters werden leicht
überbrückt, wenn es mal richtig rein knallt.

Ich hatte schon mal einen erheblichen Schaden durch
Blitzschlag, der offenbar direkt auf Dach des
Hauses ging. Da war fast alles beschädigt, was
eine angeschlossene Leitung hatte, also
LNB, Satreceiver, PC, Ports von Swich, Telefonanlage,
DSL-Splitter, Bewegungsmelder, Herdsteuerung,
Türöffner, elektronsiche Lampe und einiges mehr.
Nur Geräte, deren Stecker ausgestöpselt waren
oder die hinter einem anderen Gerät mit kurzer
Leitung angeschlossen waren blieben verschont.
Die Lösung mit USV würde also auch einige bringen,
wenn es denn wirklich gebraucht würde.
Gruß Uwi

Danke dir und auch den anderen für die Antworten bisher.

Ich denke ich werd angesichts der Finanzlage eher zum Aussöpseln greifen. Zumindest bei den teuren Geräten.

Leider kann man wohl nicht abschätzen, wie groß das Risiko ist, ob und wann ein Blitz überhaupt in der Nähe einschlägt und inwiefern die Hausanlage was abfängt (da wird wohl so ein Haussicherungsteil drin sein, ist noch nicht so alt die Verkabelung hier) und wie viel dann noch „übrig“ bleiben würde.

Btw, zahlt eine normale Hausratsversicherung das im Allgemeinen oder zählt das schon zu den Schäden die gesondert versichert werden müssen?

Grüße

Karana

Hallo,

Ich denke ich werd angesichts der Finanzlage eher zum
Aussöpseln greifen. Zumindest bei den teuren Geräten.

Das ist immer gut.

Leider kann man wohl nicht abschätzen, wie groß
das Risiko ist, ob und wann ein Blitz überhaupt
in der Nähe einschlägt

Doch, das kann man schon abschätzen.
Erhöhtes Risiko ist durch folgenden Bedingungen gegeben:

  • Gegend mit erhöhter Gewitterwahrscheinlichkeit
  • einzeln stehende Gebäude
  • erhöhter Standort
  • Bauhöhe höher als Nachbargebäude
  • evtl. auch Blitzableiter bzw. noch schlimmer
  • defekte Blitzableiter

und inwiefern die Hausanlage was abfängt
(da wird wohl so ein Haussicherungsteil drin sein,

Ein Überspannungsschutz in der Hauseinspeisung ist
eher die Ausnahme.

Btw, zahlt eine normale Hausratsversicherung das im
Allgemeinen oder zählt das schon zu den Schäden die
gesondert versichert werden müssen?

Kann ich auch aus Erfahrung berichten:
Hausratsversicherung zahlt nur für „Hausrat“, also
nicht für festinstallierte Geräte und Anlagen.
und das auch nur, wenn es keine Klausel gibt, die
solche Schäden begrenzt oder ausschließt.
http://www.preiswerte-hausratversicherung.de/lexikon…

Schäden am Haus und an festinstallierten Geräten
oder Anlagen wird eher nur durch Gebäudeversicherung
abgedeckt, wenn dies nicht durch Klauseln begrenzt
oder ausgeschlossen wird.
http://www.preiswerte-wohngebaeudeversicherung.de/le…
Gruß Uwi

Ein Einschlag bei uns ins Haus ist ziemlich unwahrscheinlich
weil hier drumherum höhere Häuser und Bäume sind.

Das ist nicht so einfach.
Geht man z.B. von einer mittelhohen Gefährdung von Blitzschlägen aus (man spricht dann von Blitzschutzklasse II), dann würde ein 16m hoher Baum ringsherum alles bis zu einem Winkel von rund 45° schützen. Das wäre z.B. eine Kreis von ca. 16m um den Baum - auf dem Boden.
Steht 10m neben dem 16m hohen Baum ein 9m hohes Haus, dann ist dessen First nicht mehr im geschützten Bereich.

Ein Blitz sucht sich niemals zwingend den höchsten Punkt aus.
Er saust vielleicht gerade gen Erde, „sieht“ dann den 16m Baum (für den er aber scharf rechts abbiegen müsste), sieht ebenfalls den Dachfirst (bei dem er geradeaus weiter fliegen dürfte) und wird sich dann mit gewisser Wahrscheinlichkeit doch eher das Haus aussuchen.

Es ist alles eine reine Wahrscheinlichkeitsrechnung, die zum größten Teil auf Erfahrungen beruht und niemals exakt berechenbar ist.

Also:
Ein Steckerleiste mit einem ÜSS drin, der zumindest dem genormten „Typ 3“ oder „Class III“ entspricht, ist auf jeden Fall ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Aber wir
haben hier auch viele Hochspannungsleitungen. Und wenns da
reinkracht, kriegen ja alle Häuser im Umkreis davon was mit.

Wenn es eine 10.000V Leitung ist, dann haut dir der Blitz in die Ortsnetztrafos und somit auch in die Häuser rein. Allerdings teilt sich der Blitzstrom natürlich auf in viele kleinere Teilströme. Das Ganze haut dir wie eine Welle durch das Netz.
So erklärt sich auch das Konzept, die verschiedenen Ableiter können verschieden hohe Ströme auffressen, aber lassen auch unterschiedliche Restspannungen durch.
Der Typ 1 Ableiter schluckt einige hunderttausend Ampere, lässt aber noch eine sehr hohe Restspannung durch.
Der Typ 2 kann nich einige zigtausend Ampere vertilgen, lässt auch nur noch wenige kV an Restspannung durch.
Am Ende steht - unmittelbar am Gerät! - der kleine Typ 3 Ableiter.
Der muss nur noch den geringen Rest vertilgen, arbeitet dabei aber sehr genau und lässt nur geringe Überspannungen durch.