Überspannungsschutzadapter fangen Feuer ?!?

Hallo,

ich hörte von etwas, was ich gar nicht glauben kann.

Nämlich daß ein Überspannungsschutzadapter  n a c h  einem Blitzeinschlag in
die Stromleitung - vor der er ja angeschossene Geräte schützen soll - Feuer
fangen kann (im schlimmsten Fall ein Wohnungsbrand !) …

Und daß ein solches Überspannungsschutzgerät  h i n t e r h e r  nicht mehr zu
gebrauchen sei: die dort drin enthaltenen elektronischen Bauteile blocken zwar
die Überspannung bei einem Blitzeinschlag, in die Stromleitung, ab, jedoch nur
e i n mal, weil sie danach kaputt sind - also ein neuen Überspannungsschutz-
adapter kaufen !??

Schönen Abend

Micha

Hallo,

vernünftige Geräte haben ein wärmeempfindliches Bauteil, dass nach einer Überlastung oder bei Alterung die ableitenden Bauteile (Varistoren) abschaltet.

Wenn der ÜSS überlastet wurde (mangels passendem vorhergeschalteten Grob- und/oder Mittelschutz oder weil einfach der Blitzstrom zu hoch war), dann ist er defekt.

Vernünftige ÜSS werden aber bei der Entwicklung mehrfach mit dem Normprüfstrom (z.B. 25.000 Ampere) beaufschlagt, bevor sie in die Serienproduktion gehen.

Wie das nun bei 5,95€ Teilen vom Kaffeeröster oder Lebensmitteldiscounter ist, mag ich nicht sagen.

Hallo Micha,

Nämlich daß ein Überspannungsschutzadapter  n a c h  einem
Blitzeinschlag in
die Stromleitung - vor der er ja angeschossene Geräte schützen
soll - Feuer
fangen kann (im schlimmsten Fall ein Wohnungsbrand !) …

Du musst da differenzieren.

Spannungsspitzen treten im Stromnetz dauernd auf, diese entstehen schon beim Schalten von Induktiven Verbrauchern, wie Motoren, Trafos, Leuchtstofflampen mit konventionellen Vorschaltgeräten usw. Auch wenn im Mittel- und Hochspannungsnetz Leitungen umgeschaltet werden entstehen Spannungsspitzen.

Unter diesen Umständen darf ein normgerechter Überspannungsschutz kein Feuer auslösen!

Blitzschlag ist ein ganz anderes Thema!

Hier treten Spannungen und Ströme jenseits alles Normen auf. Dabei kann auch eine normale Steckdose einen Brand auslösen, wenn die richtigen Umstände zusammen kommen.
Auch schon ein Blitzschlag in der Nähe kann Geräte zerstören, weil die Leitungen als Antenne wirken und so die Energie ins Gerät kommt, da hilft dann kein Überspannungsschutz-Zwischenstecker der Welt irgend etwas.

Und daß ein solches Überspannungsschutzgerät  h i n t e r h e
r  nicht mehr zu
gebrauchen sei: die dort drin enthaltenen elektronischen
Bauteile blocken zwar
die Überspannung bei einem Blitzeinschlag, in die
Stromleitung, ab, jedoch nur
e i n mal, weil sie danach kaputt sind - also ein neuen
Überspannungsschutz-
adapter kaufen !??

Ab einer bestimmten Blitzenergie ist dem so!

Das ist wie bim Auto. Bei kleinen Rempeleien wird die Energie in den Stossstangen aufgefangen, bei grösseren geben dann die Knautschzonen nach und du hast einen Totalschaden.
Man kann nun mal kein Auto konstruieren, welches man mit 100kmh frontal gegen die Wand fahren kann und das dabei ganz bleibt.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Nämlich daß ein Überspannungsschutzadapter  n a c h  einem
Blitzeinschlag in die Stromleitung - vor der er ja angeschossene Geräte schützen
soll - Feuer fangen kann (im schlimmsten Fall ein Wohnungsbrand !) …

Bei einem Blitzeinschlag in Leitungen in Verbrauchernähe hilft ein Überspannungsschutz nicht weiter. Von solchen Gerätschaften bleiben verkohlte, verschmolzene Reste. Ein richtiger Blitzeinschlag ins Haus oder seine Installation ist nicht beherschbar, kann wie eine Bombe wirken. Wenn sowas passiert, hast du andere Sorgen als einen kaputten Überspannungsschutz. Dann mußt du froh sein, wenn vom Haus noch Sanierungsfähiges übrig geblieben ist. Entweder der Blitzeinschlag unmittelbar oder das von ihm ausgelöste Feuer oder spätestens die Feuerwehr sorgen für einen Trümmerhaufen.

Ein Überspannungsschutz schützt in erster Linie vor Spannungsüberhöhungen etwa durch Schaltvorgänge im Netzabschnitt.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

aber hilft nicht dagegen (daß ein Blitzeinschlag das Haus in Asche versetzt) der
Blitzableiter am Haus !??

Schönen Abend

Micha

Guten Abend, Micha!

aber hilft nicht dagegen (daß ein Blitzeinschlag das Haus in
Asche versetzt) der Blitzableiter am Haus !??

So sollte es sein, wenn der Blitz den Bewohnern den Gefallen tut und seinen Weg über den Bltzableiter zur Erde nimmt…

  • sofern die Blitzschutzanlage intakt ist und z. B. Klemmen an als Leiter verwendeten Regenrinnen wirklich fest sitzen und nicht verrottet sind…
  • sofern es nicht nur eine Alibistange in der Erde, sondern am besten einen Ringerder gibt…
  • sofern der Blitzeinschlag nicht ungewöhnlich heftig ausfällt, so daß Teile des Blitzableiters schmelzen und dabei Gebäudeteiler in Brand setzen…
  • sofern nichts in die Hausinstallation schlägt, Leitungen schmelzen und schlagartig verdampfende Feuchtigkeit im Gemäuer dasselbe sprengt.

Aber absolute Sicherheit kann es bei einem direkten Blitzeinschlag nicht geben. Was die Natur dabei bereit hält, kann technische Schutzeinrichtungen überfordern. Man kann noch so sorgfältig planen und ausführen, kennt aber dennoch nicht das im Moment des Blitzeinschlags vorhandene Szenario, z. B. an welchen Stellen die Gebäudeaußenhaut und das Erdreich durch Niederschläge oder Bewuchs leitfähig sind. Oder hat jemand in der Nähe des außen verlaufenden Blitzableiters von innen am Dachstuhl eine Lichtleitung angenagelt. Die Schutzanlage wird gebaut, das Haus wird bewohnt, bewittert, geändert - ein Restrisiko bleibt.

Bekannt werden i. d. R. nur die größeren, spektakulären Schäden, z. B. hier http://www.blitzschutz.com/infos/artikel/005/start.htm . Eine Blitzschutzanlage war zwar vorhanden, aber nach diversen Änderungen nicht mehr in allen Details normgerecht. Zum Schadensverlauf wurde präsentiert (letztlich spekuliert) daß der abgeleitete Blitzstrom in einer in der Nähe installierten Leitung eine hohe Spannung induzierte, es daraufhin zu Funkenbildung … usw.

Das grundsätzliche Problem besteht darin, daß man ein Haus samt Blitzschutzanlage nicht mal eben unter realistischen Bedingungen testen kann. Nach einem echten Blitzeinschlag mit Schaden weiß man zwar, daß irgendwas nicht so ablief, wie man es sich vorher gedacht hatte, aber was ganz genau schief ging, läßt sich an einem verkohlten Trümmerhaufen kaum noch rekonstruieren. So beruht im Beispiel der Kirche einiges zum Hergang auf Spekulation.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Hat denn Dein Haus eine solche äußere Blitzschutzanlage ? Die allein schützt „nur“ das Bauwerk vor den Folgen eines direkten Blitzeinschlages(also Brand und Absprengung).

Wenn ja, dann sollte(MUSS) sie auch einen inneren Blitzschutz haben, der die Elektrik/Haustechnik insgesamt schützt.
Und da wäre so ein Überspannungsableiter/Schutzstecker an der hintersten Steckdose für den Fernseher oder PC nur ein Bauteil in einer gestaffelten Schutzkette.
Die Hauptenergie leiten bereits im Stromverteiler/Hausanschluss stärkere Bauteile ab. An den Steckdosen reicht dann der Schutz der Überspannungsstecker aus, denn nun kommt da nur noch wenig Energie an.

In Flammen aufgehen tut da nichts !

Aber die Ableiter, egal ob im Verteiler oder vor dem Endgerät können wegen Überlastung ausfallen. Dann ist die Schutzfunktion weg, aber Strom ist normal da.
Deshalb haben solche Geräte Anzeigen für Ausfall.
Sie haben ja ihre Schutzwirkung erfüllt. In der Regel bleiben sie aber komplett funktionsbereit und können neue Überspannungen ableiten.

Nach jedem beobachteten Blitzeinschlag ins Haus direkt und in die Nähe MUSS geprüft werden, ob es Schäden gab. Auch und gerade an der Dachanlage !
Es gibt zwar turnusmäßige Überprüfungen, aber nach jedem Blitzeinschlag muss eine solche vorzeitig stattfinden.

Man sieht, Blitzschutzanlage und -geräte sind nicht völlig prüffrei. Ihre Funktionsbereitschaft muss regelmäßig durch Kontrolle nachgewiesen werden. Schadhafte Teile der Dachanlage heben die Schutzwirkung ganz oder teilweise auf(Brand-/Sprenggefahr im Einschlagfall).

MfG
duck313