Ueberstromschutz von PV Anlagen

Hallo

Warum ist es notwendig, in PV Anlagen mit Trafolosem Wechselrichter auf der DC Seite sowohl eine Sicherung auf der +Leitung als auch auf der --Leitung zu installieren? Warum reicht eine Sicherung nicht aus? Im Falle eines Kurzschlusses auf der DC Seite wuerde der gleiche Kurzschluss in + und - Leitungen fliessen

Vielen Dank

Warum überhaupt Sicherungen?
Wo soll der Überstrom entstehen?

DC Sicherungen sind nur dann notwendig, wenn mehrere Strings parallel geschaltet wurden und der Rückstrom begrenzt werden muss.

1 Like

Hallo

Ich bin auf DIN VDE 0100-430 (Schutz bei Überstrom) gestossen.

Diese allgemeine Norm zur Auslegung von Überstromschutzeinrichtungen gilt auch für PV-Anlagen.

Sie schreibt vor, wie Stromkreise gegen Überlast und Kurzschluss zu schützen sind.

Gruesse

Leiter werden als bei Überlast- und Kurzschlussströmen geschützt angesehen, wenn sie aus einer Stromquelle versorgt werden, die einen Strom nicht zu liefern vermag, der die Strombelastbarkeit der Leiter überschreitet.

Die Module, die ich zuletzt verbaut hatte, haben folgende Werte:

Strom im Punkt der maximalen Leistung: 10,18A
Strom, den ein kurzgeschlossenes Modul liefern kann: 10,82A

Ein einfacher String kann also im besten Fall rund 11 Ampere liefern.

Die übliche Solarleitung hat minimal 4 mm² Nennquerschnitt.

Problematisch ist die Parallelschaltung von Strings. Wenn da zum Beispiel vier Strings parallel sind und bei einem ein Kurzschluss auftritt, so könnten bis zu 33 A über die Bypass-Dioden fließen.

Da diese Frage aber explizit von „trafolosen“ Wechselrichtern spicht, gehe ich davon aus, dass man von einem Durchschlagen der Leistungselektronik ausgeht, bei dem Netzspannung zu den Strings gelangt.
Dies ist meines Wissens jedoch bei zugelassenen Wechselrichtern konstruktiv ausgeschlossen.

Ich habe bislang noch keine PV-Anlage gesehen oder errichtet, die DC-Sicherungen hatte.

Vielen Dank