Überstunden beim jugendlichen Azubi

Hallo Ausbilder !

entgegen der Rechtsprechung wird ein 16-jähriger Azubi zu Überstunden angehalten/aufgefordert. Ab Ausbildungsbeginn im August letzten Jahres hat der " Stift " ( wie der Azubi im Handwerk genannt wird ) bis heute über 40 Ü.-Std. angesammelt. DIese werden auch auf den Stundenzetteln bzw. der jeweiligen Lohnabrechnung notiert und dokumentiert. Da der Azubi seinen Ausbildungsplatz nicht verieren, sich aber auch nicht ausbeuten lassen will, ist jetzt guter Rat gefragt.

Also, wie sollte man vorgehen ohne die Fronten zu verhärten ?

besten Dank für eure Tips !
makhl

JArbSchG

Hallo Ausbilder !
entgegen der Rechtsprechung wird ein 16-jähriger Azubi zu
Überstunden angehalten/aufgefordert.

Da das rechtlich ja alles klar ist, geht es hier darum, wie damit umzugehen ist?
Was Jugendliche anbelangt, so regelt die Arbeitszeit das JArbSchG.

Ab Ausbildungsbeginn im
August letzten Jahres hat der " Stift " ( wie der Azubi im
Handwerk genannt wird ) bis heute über 40 Ü.-Std. angesammelt.
DIese werden auch auf den Stundenzetteln bzw. der jeweiligen
Lohnabrechnung notiert und dokumentiert.

Werden sie denn bezahlt?

Da der Azubi seinen
Ausbildungsplatz nicht verieren, sich aber auch nicht
ausbeuten lassen will, ist jetzt guter Rat gefragt.

Das kommt immer wieder vor und gerade im Handwerk wenn die Auftragslage mehr wird, ist es so.
Aber dennoch sind natürlich Gesetze einzuhalen.

Also, wie sollte man vorgehen ohne die Fronten zu verhärten ?

Also hier kann mit Sicherheit keiner die tatsächliche Lage und das Verhältnis der Beteiligten erahnen.

Wenn Gesetzesverstoß vorliegt, so ist dies dem Ausbildenden vorzuhalten. Das man hierbei die nötige Form wahrt ist klar, also wird man das vertrauliche Gespräch suchen. Hierbei wird der Umstand vorgetragen und vom Chef ein Stellungnahme erwartet. Dabei ist natürlich der gestzliche Vertreter des minderjährigen Azubi. Also mind. einer jedenfalls. Hierbei darf ruhig der Elternteil das Wort übernehmen.
Und dann kommt es drauf, wie der Chef das sieht.
Wenn der alle beisammen hat und sich möglicher Gesetzesverstöße bewusst ist, tut er gut daran es dabei zu belassen, das Geld auszuzahlen/oder freizugeben und künftig nicht zu wiederholen.

Ist der Chef jener Sorte, dass er sich für Bruce Allmächtig hält und über dem Gesetz steht, ist das nicht zu akzeptieren und der Azubi und seine gestzl. Vertreter sollten ihn abmahnen. Auch können sie die Aufsicht einschalten, was hier wohl die HWK wäre.

Wie sieht es denn mit der ärztlichen Nachuntersuchung aus?
Gibt es andere Verstöße? Kommt da noch mehr zusammen?
Auch das wäre alles mit zu berücksichtigen.

Im letzteren Fall, muss natürlich klar sein, dass das Ausb.verhältnis anschließend belastet ist.

besten Dank für eure Tips !

MfG

Hallo,

bei einem Gespräch mit dem Arbeitgeber wäre vielleicht noch wichtig: in ca. 5 Monaten, 40 Überstunden, also ca. 8 je Monat.

Setzen die sich jetzt aus vollen Stunden oder 1-2 Stunden/Tag zusammen oder waren es mal 15, mal 30 Minuten und ähnliches und sind so aufgelaufen? 15 Minuten könnten ja für das Aufräumen des Arbeitsplatzes am Tagesende angefallen sein. Diese Unterscheidung könnte vom Arbeitgeber ins Feld geführt werden und falls zutreffend, wäre eine Abklärung vor dem Gespräch nützlich.

Gruß,
p+p

Hallo p+p,

zunächst besten Dank für die Antwort zu der ich folgendes antworten möchte. Die Mehrarbeitsstunden sind durch klassische Überstunden und Zusatz- "Schichten " an versch. Samstagen ( auch das ist lt JASchG schon verboten ) enstanden. Wenn`s so Kleinkram ( an den Zeiteinheiten gemessen ) gewesen wäre hätten wir nicht unbedingt das Gefühl der Ausbeutung…

Gruß
makhl

Hallo schritt2 ,
besten Dank für deine umfangreiche Antwort!
Sie entspricht voll und ganz meiner Grundintension, sich des geschriebenen Rechts bewußt zu sein und auch eine gewisse Sensibilität zu dem Thema zu haben.

Da der Chef kein "Rambo-Typ " ist, werden wir das 6-Augen- Gespräch suchen und unsere Gedanken darlegen. Wie du schon gesagt hast, es bleibt irgendwie ein fader Beigeschmack über den weiteren zu erwartenden Ausbildungsverlauf…

Warten wir`s ab .

Nochmals besten Dank
MAKHL