Uhrmacherdrehbank pflegen!

Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem eine Lorch-Uhrmacherdrehbank (Drehstuhl) ergattert. Nachdem ich sie nun sauber geputzt und poliert habe, stellen sich mir folgende Fragen:
Wie werden die Gleitlager gepüft, bzw. eingestellt? Mit welchem Öl müssen diese Lager geschmiert werden? Welche Spindeldrehzahl verträgt so ein Gerät?
Vielleicht gibt es ja noch einen alten Uhrmacher oder einen sonsigen Experten, der solche Geräte kennt! Hat vielleicht jemand eine Betriebsanleitung für eine Lorch- oder Boley- Uhrmacherdrehbank?

Vielen Dank
Waldemar

Hallo Waldemar!

Wie werden die Gleitlager gepüft, bzw. eingestellt?

Du siehst es ja selbst: Nur Probleme! So 'ne alte Uhrmacherdrehbank ist Schrott aus vergangenen Zeiten. Belaste Dich damit nicht, schicke das Teil zu mir und dann bist Du es endlich los! Weil bald Weihnachten ist, bezahle ich den Versand sowie den aktuellen Kilopreis für Stahlschrott.

…für eine Lorch- oder Boley-
Uhrmacherdrehbank?

Das sind Müllfabrikate für Bastler. Zu nichts zu gebrauchen. Also her damit!

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Das sind Müllfabrikate für Bastler. Zu nichts zu gebrauchen.
Also her damit!

Das waren mal Spitzenprodukte des deutschen feinmechanischen Maschinenbaus !!!
Gruß
Peter

Hallo Waldemar,
ein Uhrmacherdrehstuhl ist (jedenfalls meistens) KEIN Schrott!!
der Schlingel will nur für lau an eine feine Drehmaschine kommen.
Zu deiner Frage: Ich gehe mal von einem 6-mm Lorch Drehstuhl aus, den du äußerlich gereinigt hast. Nimm den Spindelstock auseinander (keine Gewalt, versuche das richtige Werkzeug zu kriegen), reinige die Teile gründlich mit Waschbenzin (sollte das alte Öl nicht wegzukriegen sein mach dir einen Topf mit richtig heißer Seifenlauge, am besten Kern- oder Schmierseife, in den du noch einen kräftigen Schuß Salmiakgeist gibst. In dieser Brühe weichst du die Teile ein paar Minuten ein, bürstest sie dann ab und spülst gut mit warmem Wasser. Normalerweise trocknet man die Sachen dann in harzfreien Sägespänen, aber die wirst du wahrscheinlich nicht haben. Sprühe sie also SOFORT nach dem Waschen mit Caramba ein, das unterkriecht Wasser und reibe sie gründlich mit einem Lappen ab. Achte darauf, daß du das Wasser komplett wegbekommst. Dann ölst du die Teile leicht mit Nähmaschinenöl ein, montierst den Spindelstock und stellst das axiale Spiel so ein, daß sich die Spindel spielfrei drehen lässt. Jetzt gibst du in die Ölbohrungen etwas Nähmaschinenöl und lässt die Maschine erstmal relativ langsam laufen. Achte darauf, ob sich die Lager erwärmen. Wenn ja, verringere die axiale Anstellung etwas. Wenn die Lager dann auch nach längerem Laufen noch kalt bleiben kannst du der Maschine ohne weiteres hohe Drehzahlen (etwa 3000 - 4000 UpM)zumuten. Du solltest die Maschine nach jedem Gebrauch mit einem öligen Lappen abreiben (Schweißfinger!) und die Lager mit frischem Öl versorgen.
Heinrich

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)
Hallo Heinrich,
vielen Dank für die guten Tips! Hab´ also bisher nichts falsch gemacht. Die Lager werden nach längerem laufen mit höherer Drehzahl (ca 2000 U/min) zwar gut warm aber nicht heiß. Werde also das axiale Spiel etwas vergrößern.
Wolfgang´s Anspielungen habe ich schon richtig verstanden. Der ist ein viel zu erfahrener Techniker um so ein gutes Stück niederzumachen!

Vielen Dank an alle und einen guten Abend
Waldemar

Hmm wenn du das nicht verstehst so denk noch mal nach. Er soll ihm den Schrott schicken, damit der Beschickte den Schrott schnell wegschmeißt… (Und das glaubst du wirklich?)
Er würde sich eher freuen denk ich…

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