Hallo Waldemar,
ein Uhrmacherdrehstuhl ist (jedenfalls meistens) KEIN Schrott!!
der Schlingel will nur für lau an eine feine Drehmaschine kommen.
Zu deiner Frage: Ich gehe mal von einem 6-mm Lorch Drehstuhl aus, den du äußerlich gereinigt hast. Nimm den Spindelstock auseinander (keine Gewalt, versuche das richtige Werkzeug zu kriegen), reinige die Teile gründlich mit Waschbenzin (sollte das alte Öl nicht wegzukriegen sein mach dir einen Topf mit richtig heißer Seifenlauge, am besten Kern- oder Schmierseife, in den du noch einen kräftigen Schuß Salmiakgeist gibst. In dieser Brühe weichst du die Teile ein paar Minuten ein, bürstest sie dann ab und spülst gut mit warmem Wasser. Normalerweise trocknet man die Sachen dann in harzfreien Sägespänen, aber die wirst du wahrscheinlich nicht haben. Sprühe sie also SOFORT nach dem Waschen mit Caramba ein, das unterkriecht Wasser und reibe sie gründlich mit einem Lappen ab. Achte darauf, daß du das Wasser komplett wegbekommst. Dann ölst du die Teile leicht mit Nähmaschinenöl ein, montierst den Spindelstock und stellst das axiale Spiel so ein, daß sich die Spindel spielfrei drehen lässt. Jetzt gibst du in die Ölbohrungen etwas Nähmaschinenöl und lässt die Maschine erstmal relativ langsam laufen. Achte darauf, ob sich die Lager erwärmen. Wenn ja, verringere die axiale Anstellung etwas. Wenn die Lager dann auch nach längerem Laufen noch kalt bleiben kannst du der Maschine ohne weiteres hohe Drehzahlen (etwa 3000 - 4000 UpM)zumuten. Du solltest die Maschine nach jedem Gebrauch mit einem öligen Lappen abreiben (Schweißfinger!) und die Lager mit frischem Öl versorgen.
Heinrich
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