Uhrzeitangabe mit oder ohne "Uhr"

Hallo liebe WWWler,

meinem Freund ist aufgefallen (und mir dann auch ;)) , dass wenn wir uns mit Freunden treffen wollen und eine Uhrzeit vereinbaren, wir bei manchen Uhrzeiten die Stunde sagen ohne das Wörtchen „Uhr“ dahinter

=> wir treffen uns um 7 - um 8 - um 9 - um halb 12 - um viertel vor 11 - um 1 (nachmittags) …

aber sobald wir die „Nachmittagsuhrzeiten“ > 12 verwenden, nehmen wir automatisch dahinter den Zusatz „Uhr“

=> um 13 Uhr - um 14 Uhr - um 19:30 Uhr …

nehmen wir für die Nachmittagsuhrzeiten die Kurzform (<12 also statt 20 Uhr eben 8 ) … fällt das „Uhr“ hinten wieder weg …

ratlosguck gibt es dafür eine Regel (die wir tatsächlich nicht kennen) oder haben wir das nur einfach verinnerlicht, weil in unserem Umfeld alle das so machen?

Grüße Hex

Servus,

man unterscheidet hier zwischen [offiziellen Zeitangaben][1] und der Umgangssprache. Die kommt ohne ‚Uhr‘ aus, dafür weiß man aber ohne Kontext nicht, ob es Vormittag oder Nachmittag ist.

Lg,
Penegrin
[1]: http://www.deutschegrammatik20.de/der-einfache-satz/uhrzeit/

Das ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen - aber stimmt, ist bei uns auch so!

Dazu passt (etwas) folgender Dialog, der am Sonntag mit meinem Kind erfolgte -
ich zählte ihm seine Aufgaben auf: Schnee schieben, Hausaufgaben usw.
und zum Schluss: „Um eins möchte ich Dich noch bitten, ziehe dein Bett ab und bringe das Bettzeug in die Waschmaschine“. Okay.
Ein paar Minuten später macht er seinen Tagesplan und ich ergänze:" Vergiss das Bettabziehen nicht".
Darauf er: „Ja, das mache ich um Eins“!

Beatrix

„Wir treffen uns um 14“ wäre ja auch blöd.
In meinem Bekanntenkreis sagen wir auch für Nachmittagszeiten z.B.: „Wir treffen uns um zwei“. Daß das früh sein könnte, darauf ist bisher noch niemand gekommen, oder er kam umsonst und hat sein vergebliches Warten nicht weitererzählt.

Hallo

danke für den Link!

Dass 2, 3, 9, 10 , 12 ohne „Uhr“ wahrscheinlich Umgangssprache ist, liegt nahe… nur warum kein Mensch 14, 16, 19 ohne „Uhr“ sagt, das hat uns dann doch gewundert :slight_smile:

VG Hex

… morgens um 2, 3, 4, 5 würde ich mich auch mit niemandem treffen wollen :slight_smile:

Du hast Recht, bei Uhrzeiten die für mich sowohl morgens als auch abends Sinn machen würden, frag ich dann schon nach ob früh oder spät … Wobei Wochenendverabredungen für vormittags bei mir IMMER die Bedingung „zweistellig“ haben - sprich nicht vor 10 :wink:

Gerne.

Weil es eigentlich aus dem Kontext immer zu erschließen ist, ob der andere Vor- oder Nachmittag meint. Klar gibt es Ausnahmen, wie zB Zeitangaben bei Flügen und der Bahn, aber die halten sich in Grenzen.

Man darf auch nicht vergessen, dass in Deutschland erst 1927 auf die 24-Stunden-Zählung umgestellt wurde. Da waren die Schweiz (1920) und Österreich (1921) etwas schneller.

Lg,
Penegrin

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Danke, das wusste ich nicht, bzw. habe mir noch nie Gedanken gemacht. Vorher wurde dann wie in Großbritannien die Uhrzeit gebildet? Wie wurde das dann abgekürzt, vm und nm?

Data

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Servus,

Soweit ich weiß, gab es keinen Unterschied. So wurde bei den Fahrplänen der Bahn bei den Nachtstunden (18:00 Uhr bis 6:00 Uhr) die Minutenangaben unterstrichen, um einen Unterschied darzustellen:

Lg,
Penegrin

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Hallo Hex,

wir verwenden die Bezeichnung „um 6“ auch für Nachmittagszeiten.
Wir sehen uns um 7, heißt dann also um 19 Uhr. Dann, wenn abzusehen ist, daß es 19 Uhr und nicht morgens um 7 Uhr ist.
Es wird also die erwartete Zeit genannt.
„Du mußt um 10 zu Hause sein“; da weiß jeder Jugendliche, daß da 22 Uhr gemeint ist!

Erst dann, wenn es Irrtümer geben könnte, setzt man die sprachlich korrekte Bezeichnung (22 Uhr) dazu.

Und wenn man das Wort „Uhr“ wegläßt, sehe ich als sprachliche Faulheit an!

dass man ggf. dazu sagen bzw. nachfragen muss, ob man bei einer Uhrzeit am/pm meint, ist mir schon klar…

mir ging es darum, warum im Sprachgebrauch meiner Umgebung (ich kenne andere ja nicht ) bei der Verwendung von Uhrzeitangaben >12 jeder „Uhr“ dazu sagt und bei der Verwendung von kleineren Uhrzeitzahlen (<=12) das Uhr häufig (fast immer) weggelassen wird

Hallo Hex,

Neben dem Duden wäre da noch die DIN 5008
http://www.annika-lamer.de/so-schreiben-sie-datum-und-uhrzeit-richtig/

MfG Peter(TOO)

wie schon erwähnt, vermute ich Sprachfaulheit dahinter. man kürzt eben ab und läßt das Uhr weg, das weiß ja sowieso jeder.
Es sei auch darauf verwiesen, daß die Analoguhren in ihre Ziffernebzeichnung nur bis 12 gehen. Nur wenige zeigen in kleinen Ziffern dann auch 13 usw. an.
Im Sprachgebrauch sagt aber niemand „Wir sehen uns um 13“. Da sagt man meißt „um 1“.
Aus dem Satz erkennt man, was gemeint ist.