Ja stimmt! als ich letztens von der Apotheke wegfahren wollte, stand ein aufgemotzer A6 mit rundum getönten Scheiben und (immer noch) ukrainischen Kennzeichen, so plöhht vor dem Laden der Tafel, dass ich mit meinem langen Kasten nicht ausparken konnte. Gezwungener Maßen mußte ich mit ansehen, wie ein junger Ukrainer bepackt mit allerlei Tüten aus dem Laden kam, die Taschen auf die Rücksitzbank flammte und dabei die verdutzt dreinschauenden Wartenden, in gebrochenem Deutsch, anrauntze: “Was glotzt du sooo, Alter Mann”. Tatsächlich hat dann einer aus der wartenden Menschenschlange es gewagt zu sagen: “Geh lieber in Dein Land zurück und helfe Deinen Landsleuten, als hier den Bedürftigen die Tafel leer zu fressen!” Hat der denn keine Vorstellung wie es da zugeht? Wie soll der mit dem neuwertigen, tiefer gelegten A6 dort was ausrichten, der macht sich doch das schöne Auto kaputt auf den zerbomten Straßen.
Und weil es ein Arsc…unter 799.000 gibt, sind selbstredend alles Arsc… klar - und das gibt einem als patridiotischem Toitschen das Recht gegen alle zu hetzen und sie zu hassen… selbst aber laut aufheulen, wenn man dann als Rassist bezeichnet wird
WIZO-Raum der Zeit?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du damit sagen willst. Es wäre zielführender gewesen, du hättest der Parabel vom Ukrainischen A6 noch irgendeiner persönliche Interpretation zugefügt.
Aber gehen wir das doch mal durch. Denn blöderweise bin ich jemand, der Erfahrung mit den Innenleben von Tafel hat genauso wie Erfahrung in der Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge hier in der Gemeinde. Da fallen mir ein paar Dinge auf:
- Allerlei Tüten ist so einigermaßen unwahrscheinlich. Die Mengen werden sehr deutlich reduziert. Je mehr Menschen zu versorgen sind, desto stärker.
- Vorfahren mit großem Auto: Die Mitarbeitenden in den Tafeln sind nicht blöd. Man bekommt mit, wenn jemand derart vorfährt. Wenn der Eindruck entsteht, dass jemand nicht bedürftig ist, dann bekommt er / sie nichts.
- Damit zu den den m.E. blöd gewählten Bildern der Parabel. Der A6 mit den getönten Scheiben. Das ist so das Klischee-Auto, wenn es darum geht, Ukrainer zu diffamieren. Ja, man sieht recht häufig SUVs. Das hat aber etwas damit zu tun, dass auch in der Ukraine SUVs häufiger sind, sogar etwas mehr häufiger, weil - wie in anderen süd/osteuropäischen Ländern auch eine Landstraße schon mal ungeteert sein kann, man zur Fahrt durch Europa besser gute langstreckentaugliche Autos nimmt, als Klapperkisten, die vor der Grenze schon auseinanderfallen, etc. pp.
Das heißt nicht, dass es nicht den A6 mit den getönten Scheiben aus der Ukraine gibt. Nur dass der ausgerechnet in deiner Parabel auftaucht? Ist natürlich Zufall. - Der junge Ukrainer. Auch das entspricht dem Klischee, das vom gemeinen Ukrainer hier aufgebaut wurde: der junge, kriegstüchtige, feige Mann, der, anstatt den “Landsleuten” zu helfen, hier sich das laue Leben macht.
- Ein Fünftens noch: Ja, es gibt durchaus gerade auch wohlhabendere UkrainerInnen, die geflüchtet sind. Das liegt auch daran, dass - wie immer! - die wirklich Armen selten die Möglichkeiten haben. Oder die kommen nur bis Polen. Aber zur Kombi großes Auto und Menschen hier: Die meiste Unterstützung des Landes von außen läuft über Landsleute. Viele Landsleute, die teilweise Woche für Woche tausende Kilometer hin und her fahren, oft genug bis hart an die Grenze der umkämpften Gebiete! Das passiert nicht mit dem Skoda Baujahr 92.
Auch hier weniger Voreingenommenheit.
Mein Vorschlag: Das nächste Mal etwas weniger dick auftragen, dann wird es glaubwürdiger.
Wenn sich die Szene in der Art zugetragen haben sollte, ein paar dichterische Freiheiten mal weggedacht, gibt es noch einen weiteren Punkt: Man wüsste über eine Person, die mit dem Auto bei einer Tafel vorfährt und viel Material dort holt, nichts! Es ist usus, dass Tafeln mit sozialen Projekten zusammenarbeiten! Es ist also nicht nur so, dass Tafeln Lebensmittel einsammeln, sie verteilen sie auch an Einrichtungen und Projekte!
Damit wird deine Parabel unbeabsichtigt zum Eigentor. Denn die geschilderten und eigenen, sehr einseitigen Wertungen, deuten leider auf eine ziemlich voreingenommene und negative Einstellunge gegenüber geflüchteten Ukrainern hin.
Habt Ihr denn die Franzosen, die bis Baujahr 1993 mit gelben Fahrlichtern unterwegs waren, schlicht weil sie es mussten, alle in den Häfen gesteckt?
Ich habe selbst reichlich Erfahrungen mit geflüchteten Ukrainern denen ich, nach Kriegsanfang, Obdach angeboten habe. Weiterhin hatte mein Sohn bis vor kurzem die tech. Leitung einer Flüchtlingsunterkunft hier in der Region. Siehe da meinen Beitrag vor längem dazu.
Ich unterstelle Heipeis wie Dir, die alles und jeden ungeachtet des tatsächlichen vorliegenden Missbrauchs in Schutz nehmen, Schuld an der immer weiter rechtslastigen Stimmung zu sein.
BTW:
Wieviele Vermögensüberprüfungen von geflüchteten Ukrainern sind tatsächlich erfolgt und wenn du mir wirklich versichern willst das sei geschehen, wie wurde das gemacht. Das Land ist durchsetzt von Korruption und Willkür. Ein “Bescheid” aus dem Land ist das Papier nicht wert auf dem er erstellt wurde. Ich habe viele Jahre in dem Land produzieren lassen.
Und jemand der mit den Serpentinen im Schwarzwald seine Last hat, sagen zu hören:
Die Straßen in UA, HIB, BG, TR und GE kenn ich bestimmt besser als Du.
Soweit die Theorie. Ich war mit den Ukrainern denen ich Obdach gab im Kleiderladen. Der 14 jährige Sohn griff sich 6 Paar Sportschuhe von Nike und Addidas das größte Paar hatte Schuhgröße 45, selbst meinem blinden Vater wäre das aufgefallen, dass die dem viel zu groß sind. Auf meine Frage an die Ehrenamtlichen warum sie das nicht unterbinden, 2 Paar würden doch erst mal ausreichen, druckste die Dame rum, “die werden dann ganz schnell unverschämt.”
Soviel zu deinem Gutmenschengetue. Weiterhin gibt es auch Filmaufnahmen im Öffentlichen TV von Ukrainern, die bepackt mit Waren aus der Tafel kommen und in neuwertige Tiguan u. ä. steigen.
Nix Klischee, Tatsache! Diejenigen, die die Mittel und genügend LMAA-Mentalität haben, machen sich hierher und sitzen wie die Maden im Speck. Andere Landsleute bieten dem Aggererssor die Stirn und werden mangels Masse verheizt. Meinen Gruss an die Lambrecht-Fans, wir schicken als Unterstützung mal 5000 Helme. Nur peinlich
Bist Du irgendwo im April 2022 hängengeblieben? Deutschland ist seit langem zweitgrößter Waffenlieferant für die Ukraine.
Und natürlich ist der Junge für die restlichen 1,25 Mio. Ukrainer in diesem Land genauso repräsentativ wie der Bio-Deutsche, der nachts im Suff einem Obdachlosen mit dem Springerstiefel ins Gesicht tritt.
Ja, das macht total Sinn. Wer eher an das Gute glaubt, für christliche Werte (die ja besonders rechts der Mitte ja ganz wichtig zu sein scheinen) Nächstenliebe, Gastfreundschaft und Vertrauen eintritt, der ist viel mehr an dem Erstarken der Rechtsextremen schuld als diejenigen, die Neid, Fremdenhass und pauschale und unbelegte Behauptungen über angebliche Sündenböcke verbreiten.
Genauso hat das im Dritten Reich ja auch angefangen: wenn manche nicht für Juden, Schwule und Kommunisten eingetreten wären, wären uns Holocaust und Zweiter Weltkrieg ganz sicher erspart geblieben, weil dann nicht so viele Leute die Nazis gewählt hätten. Das war ja quasi nur Selbstverteidigung gegen das ganze eklige Gutmenschentum.
Richtig. Der Rechtsextremist ist nie schuld daran, Rechtsextremist zu sein
Selbstverständlich. Das waren hunderte, denen du Obdach gegeben hast. Persönlich. In deinem Wohnzimmer, in deinem Arbeitszimmer, im Schlafzimmer und unter der Treppe!
Selbstverständlich sind auch die Erfahrungen, die ich im Kontext meiner Arbeit gemacht habe in den vergangenen Jahren alle für den Orkus.
Denkst du mal nach, bevor du etwas verlinkst, ob du mir widersprechen oder mich bestätigen möchtest?
Richtig. Und jetzt wird es spannend.
Es handelt sich also doch nicht um hunderte, sondern (wenn überhaupt) um EINE Familie!
Und genau EINE MItarbeiterin hat dann EIN Mal so reagiert. Dafür diskreditierst du gleich mal tausende Mitarbeiter der Flüchtlingshilfe und Tafeln. Für deine Fremdenfeindlichkeit ist dir halt nix zu schad, nicht war?
Komisch. In der Gemeinde, mit der ich zu tun habe, sind fast keine Männer. Das meiste sind Frauen. Je nachdem, ob man nur registrierte oder ingesamt Flüchtlinge nimmt (nicht alle sind registriert) sind zwischen 2/3 und 3/4 Frauen. Wobei von den Männern die allermeisten mit / wegen der Familie hier sind.
Auch sind immerhin 330.000 Ukrainer schon vor der großen Invasion gekommen. Ein Großteil der Männer stammen auch aus den Ostukrainischen Gebieten oder der Krim und haben in diesem Zugebe bereits die Ukrainer verlassen. Aber das weißt du Experte ja sicherlich.
Schwach. Der A6 kam deutlich beeindruckender.
Du guckst ÖR? Lügenpresse? Das hätte ich wirklich nicht von dir gedacht.
@Berni94 hat man nix mehr geschrieben. hm.. was könnte der Grund sein? Ob ihr genau das macht, was dieser bezweckt?
Weil wir hier im Brett für „Allgemeine Rechtsfragen“ und nicht im Plauderbrett sind, schließe ich das Thema.