Ultralightpilotenlizenz trotz HIV Infektion?

Guten Tag,
ich bin seit 3 Jahren HIV positiv. Natürlich ein einschneidendes Erlebnis, das einen zunächst einmal auf den Kopf stellt.Inzwischen nehme ich eine der üblichen Behandlungen: 1x täglich 1 Tablette Atripla. Das Ergebnis seit nun knapp 2 Jahren: die Viruslast ist kontinuierlich unter der Nachweisgrenze und sämtliche Werte, die alle drei Monate ermittelt werden, sind super und einwandfrei.Auch ansonsten habe ich keine bemerkenswerten Einschränkungen und fühle mich absolut fit, da ich Sport mache.
Nun meine Frage: ist es mit einer HIV Infektion, die in dieser Weise behandelt ist, möglich eine Ausbildung zum Ultralightpiloten zu machen? Wenn für eine Beantwortung mehr Infos nötig sind: ich antworte gerne!

Ich würde mich freuen, wenn ich auf diesem Wege eine Antwort bekommen könnte oder einen Tip, wie ich mir entsprechende Informationen besorgen kann!

Herzliche Grüße

Gyrocopterfreund

Hallo Gyrocopterfreund,

ich bin nimmer ganz sicher, aber ich glaub, der Fliegerdoc fragt mich alljährlich, ob ich HIV infiziert sei. Das heisst, das scheint mir ein Punkt auf seiner „Checkliste“ zu sein. Ob das jedoch ein ko-Kriterium für die Fliegerei ist, ahne ich nicht.

Kritischer sehe ich in jeden Fall potentielle Nebenwirkungen Deiner Medikamente. Das heisst, am besten marschierst Du mit Beipackzettel Deiner Medikamente zum Fliegerarzt hin, erzählst von Deiner Krankheit und fragst ihn, ob Du damit tauglich bist oder nicht.

Einen Fliegerarzt findest über Google unter „Fliegerarzt >“.

Achja, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch Arten der Fliegerei gibt (Gleitschirmfliegen, Drachenfliegen), wo Du keinen Fliegerdoc vorher fragen musst :wink: Nur so als Plan B…

Guck Dir doch mal diese Links hier durch (wenn nicht eh schon geschehen) da scheint mir allerlei interessantes zu stehen:
http://www.google.de/search?source=ig&hl=de&rlz=1G1G…

*wink*

Petzi

Nun meine Frage: ist es mit einer HIV Infektion, die in dieser
Weise behandelt ist, möglich eine Ausbildung zum
Ultralightpiloten zu machen?

Hallo,

es spricht doch garkein sachlicher Grund dagegen, solange du nicht abstürzt und man dich zusammenkratzen muss. Aber wenn man das in Betracht zieht, dürfte ein HIV-Infizierter ja auch nicht mit einer Linienmaschine fliegen. Oder Autofahren. Oder überhaupt irgendwas.

Falls dich eine Behörde hindern will, würde ich klagen. Den Ausbilder solltest du vielleicht informieren.

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,

es spricht doch garkein sachlicher Grund dagegen,

wie gesagt - das entscheidet einzig und allein der Fliegerarzt bzw. das AMC.

man das in Betracht zieht, dürfte ein HIV-Infizierter ja auch
nicht mit einer Linienmaschine fliegen.

Auf den Unterschied zwischen „ein Flugzeug selber steuern“ und „in einer Linienmaschine als Pax mitfliegen“ und dem potentiellen Schaden, den eine überraschende Krankheit in diesen Fällen auslösen kann möcht ich jetzt gar nicht eingehen.

Falls dich eine Behörde hindern will, würde ich klagen.

Nochmal, das ist eine Entscheidung die nicht Du und ich zu treffen haben. Und auch nicht der Ausbildungsleiter. Sondern diese Entscheidung wird vom Fliegerarzt getroffen. Denn - wie ich ja ebenfalls schon geschrieben habe - kann es auch sein, dass es gar nicht die Grunderkrankung ist, die das Problem macht sondern eine der Nebenwirkungen des Medikaments.

*wink*

Petzi

Meines Wissens haben aber die Fliegerärzte einen Ermessensspielraum und entscheiden durchaus unterschiedlich. Es sollen schon Piloten, denen der eine Fliegerarzt das Medical verweigerte, beim anderen eins bekommen haben. Bezog sich allerdings nicht auf HIV.
Gruß Michael

Moin,

ich habe an der entgegengesetzten Stelle, beim Tauchen, auch die Erfahrung gemacht, dass sehr unterschiedlich entschieden werden kann.

Ich hatte mal eine Tromelfellperforation, die zwar verheilt ist, aber noch Defekte hat, keine Löcher!

Ein Taucharzt sagte mir, dass ich problemlos Tauchen kann, große Tiefen vermeiden soll. Ein Kollege sagte, formal i.O., aber ich rate ganz dringend ab.

HTH

Gruß Volker

Guten Tag,

Hallo Gyrocopterfreund,

„…“

Kritischer sehe ich in jeden Fall potentielle Nebenwirkungen
Deiner Medikamente. Das heisst, am besten marschierst Du mit
Beipackzettel Deiner Medikamente zum Fliegerarzt hin, erzählst
von Deiner Krankheit und fragst ihn, ob Du damit tauglich bist
oder nicht.

Einen Fliegerarzt findest über Google unter „Fliegerarzt
>“.

Achja, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch
Arten der Fliegerei gibt (Gleitschirmfliegen, Drachenfliegen),
wo Du keinen Fliegerdoc vorher fragen musst :wink: Nur so als
Plan B…

Guck Dir doch mal diese Links hier durch (wenn nicht eh schon
geschehen) da scheint mir allerlei interessantes zu stehen:
http://www.google.de/search?source=ig&hl=de&rlz=1G1G…

*wink*

Petzi

Hallo Petzi,

vielen Dank für Deine Antwort und die entsprechenden Hinweise!
So ungefähr hatte ich mir das gedacht! Ich vermute mal, dass ich sicher nicht der einzige bin mit dieser Frage; jedoch die Anzahl derer, die sich gern auf den Pilotensitz eines Gyrocopters setzen wollen gering ist. Nachdem was ich bisher gelesen habe ist HIV+ ein K.O.-Kriterium. Egal, ob man eine Berufs- oder Privatpilotenlizenz erwerben will oder „nur“ einen Gyrocopter steuern möchte. Ich vermute, dass die entsprechenden Vorschriften der Flugmedizin auf eher altem Stand der Medizin fußen. Was kaum jemand weiß: mit den heutigen Behandlungen kann man davon ausgehen, dass man z.B. eine Lebenserwartung hat, die nicht sehr abweicht von der Lebenserwartung „Nichtpositiver“ Menschen. Ebenso ist bleibt man zwar „+“ aber erkrankt eben nicht an HIV, vorausgesetzt, man nimmt regelmäßig seine Tablette ein. By the way: in der Medizin diskutiert man z.Zt. die Frage, ob HIV+ Menschen mit erfolgreicher Medikamentation (= mindestens ein halbes Jahr Viruslast unter der Nachweisgrenze, entsprechend gute Werte bei den Helferzellen etc.) überhaupt noch als „Infektiös“ gelten. So bestätigt z.B. die EKAF (Eidgenössische Kommission für Aidsfragen) das Ehepaare mit einem oder beiden HIV+ Partner unter den oben genannten Bedingungen auf ganz normalem Wege Kinder empfangen können.
Ich vermute aber mal, dass ich mich tatsächlich in einem 1:1 Gespräch mit einem Fliegerarzt damit auseinandersetzen muss. Übrigens war ich in den vergangenen Jahren nicht einmal wegen „Nebenwirkungen“ von meinem Medikament (1Tablette vor dem zu Bett gehen) arbeitsunfähig o.ä.!

Herzlichen Dank und schöne Grüße aus Kölle!

Gyricopterfreund