Umerziehung bei fünfjährigem Zwergkaninchen

Hallo liebe Tierfreunde,

im Mai bekam ich über drei Ecken ein kleines Zwergkaninchen. Sie gehörte einem dreizehnjährigem Jungen. Das Kleine saß wohl die ganzen 5 Jahre in seinem Hasenstall, ohne große Ansprache und Gesellschaft. Obwohl der Vater (alleinerziehend) den Jungen immer wieder erinnern musste den ‚Hasen‘ zu versorgen, geschah dies wohl eher zögerlich.
Ich will den Jungen nicht in Schutz nehmen, aber ich weiß, dass er ganztägig eine 50 km entfernte Schule besucht.
Es heiße Furby, sagte man mir und sei ein Männchen. Da ich eine fünfköpfige Kaninchengruppe in einem großen Auslauf halte, wollte ich gleich nach der Kastration versuchen, Furby in die Gruppe zu integrieren.
Beim Tierarzt dann die Überraschung: Furby ist ein Mädchen.
Na, dann kann sie ja gleich in die Gruppe (2 Mädchen, 3 Jungs)dachte ich mir.
Leider hat es nicht geklappt mit der Vergesellschaftung. Sie hat sich abgesondert und offensichtlich nicht viel Spaß gehabt. Als ich nach einer Woche morgens in das Gehege ging, bekam ich einen Riesenschreck: Furby schien gelähmt zu sein. Sie konnte die Hinterbeine nicht bewegen.
Der TA hielt sie 3 Tage in seiner Klinik. Die Laboruntersuchungen ergaben ‚Pastelerosis-Erkrankung‘. Ich sollte sie, weil ansteckend, von den anderen getrennt halten und musste ihr täglich ein Medikament einflößen.
Inzwischen ist sie wieder topfit und gesund. Sie lebt inzwischen in einem 2 m2 überdachtem Einzelgehege. Ich lasse sie jeden Tag unter Aufsicht in den Garten hoppeln. Wir haben viel Freude an ihr, weil sie Zutrauen zu uns gefasst hat.
Das einzige Problem - sie macht nur in ihren Hasenstall, den sie als ihr privates Klo ansieht.
Eigentlich hatte ich gehofft, sie mit einer zusätzlichen Kiste davon abzubringen - nichts.
Hat jemand eine Idee was ich machen könnte, um sie doch noch zu bewegen ihre Geschäfte nicht im Stall, sondern in der Wanne zu machen? Ihre Hasenköttel habe ich schon reingelegt.

Vielen Dank schonmal.
LG Subaki

Hallo,

schön, daß Du das Kanichen bei Dir aufgenommen hast.

Das mit dem aufs Klo gehen ist bei manchen Ninchen eine etwas längerwierige Sache, da brauchst Du Geduld. Also immer wieder die Köttel und am besten auch angepieseltes Streu in das Klo legen und wenn Du sie siehst, das sie gerade macht, schnell nehmen und reinsetzen, dann dürfte es irgendwann klappen, aber eine Garantie hast Du nicht, manche lernen es einfach nie.

Ich hoffe es ist jetzt nicht zu unverschämt aber darf ich Deine Vergesellschaftung ansprechen? Ich weiß nicht wie und wo Du sie vergesellschaftet hast, aber falls Du sie zu den anderen 5 ins Gehege gesetzt hat, dann wäre klar, das die VG nicht geklappt hat, weil sie ja nicht den „Heimvorteil“ hatte. Man sollte auf neutralem Gebiet vergesellschaften.

Wäre nicht zu überlegen, ob Du 1 Männchen aus Deiner 5er Gruppe rausnimmst und den mit ihr vergesellchaftest? Ich finde es einfach so traurig, wenn Kaninchen keinen Partner haben. Ich habe selbst ein Männchen bei mir aufgenommen, welches 5 Jahre alleine im Käfig gelebt hat, und erst als ich es mit meiner Truppe vergesellschaftet habe, ist es aufgeblüht und wurde zu einem wunderbaren Kaninchen.

Dann wäre evtl. noch mal eine Neuvergesellschaftung mit allen auf neutralem Gebiet zu versuchen. Kannst mich gerne anmailen, wenn ich Dich dabei unterstützen kann, dann klappt es vielleicht auch mit dem aufs Klo gehen ganz von alleine, wenn es bei den anderen dies abschaut.

LG Sabine

Hallo Sabine,

erst einmal ein Sternchen für Deine ausführliche Antwort. Vielen Dank und sorry, dass ich erst jetzt schreibe.

Ich habe natürlich auf neutralem Boden das Kennenlernen stattfinden lassen.
Auch habe ich versucht, das eine oder andere Langohr beim Auslauf für die Zwergin zu begeistern. Bei einem ist Furby (Zwergi) auf den Größeren (!) los und hat ihn verkloppt.
Bei einem zeigt sich ein gewisses Interesse. Man beäugt sich und beschnuppert sich. Ich habe da Hoffnung.
Aber wie gesagt, dass Problem mit dem als Klo umfunktionierten Hasenstall steht im Raum. Irgendwie find’ ich es fies, wenn der andere ‚Hase‘ in einen vollgepieselten Stall soll und sei’s nur zum Schlafen.
Ich habe schon mal überlegt, ob ich tagsüber die Stalltür zumache und sie damit überrede auf das ‚richtige‘ Klo zu gehen. Was meinst Du?

LG -Subaki

Hallo,

also ich glaub ich habs nicht ganz verstanden. Deine Ninchen sind tagsüber in einem großen Auslauf, und darin steht ein Stall. Und dieser ist der Aufenthalt für Nachts oder? Und tagsüber können sie selbst entscheiden wo sie sein wollen, im Auslauf oder im Stall? Und der neue Hase böbbelt eben überall in den Stall, richtig?

Also, das ist aber normal. Klar gibts welche, die nur in eine Ecke machen, aber meine kapieren das auch nicht wirklich. Wenn z.B. da wo Heu gefressen wird kein Klo ist, wird dort hingeböbbelt.

Ein anderes Ninchen würde es nicht stören, wenn er mal im Böbbel von einem liegt. Aber oft klappt das eben mit dem abgucken. Wobei, je größer die Gruppe, desto weniger wird ins Klo gemacht.

Falls ich das alles wie oben beschrieben richtig verstanden habe, wäre nur das Problem, daß ein normaler Stall (ich glaube Du sagtest er wäre 2 qm groß) für 2 Kaninchen zu klein wäre.

LG Sabine

Hallo Sabine,

also der Auslauf für die fünf (4 normalgroße und ein Zwergkaninchen) ist ca. 20 m2. Darin befinden sich mehrere (immer offene) Ställe. Das ganze steht im Garten ist zu 2/3 überdacht und wie eine Voliere gebaut (ausbruchsicher).
Die Unterbringung von dem anderen Zwergkaninchen ist ebenfalls im Garten, ausbruchsicher, mit stets offenem Hasenställchen unter einer Treppe ca. 2 m2.
Außerdem lasse ich sie unter Aufsicht jeden Tag im Garten umherhoppeln.
Das 2 m2 für zwei zu wenig sind ist mir klar. Leider bin ich da in einer Zwickmühle, wenn ich das fünfjährige Zwergkaninchen nicht in den größeren Auslauf lassen kann, bleibt mir nur eines, nämlich sie zwischendurch immer wieder einmal mit dem einen (jüngeren, normalgroßen) Männchen im Garten laufen zu lassen.
Meinst Du, ich sollte noch einmal versuchen, die Zwergin in die Gruppe zu integrieren?
Als ich die Kleine aufgenommen habe, hätte ich nie gedacht, dass sie mich sooo auf Trab halten würde.
Eigentlich bin ich ja mit einer ganz anderen Frage hierher gekommen…

Vielen Dank, dass Du Dir meinen Kopf zerbrochen hast :smile: Es wird sich schon irgendwie fügen.

LG - Subaki

Hallo,

eine 6er Gruppe ist natürlich echt groß. Es gibt Leute bei denen funktioniert es, bei anderen nicht.

Meine 4er Gruppe hat auch gerade ein bischen Streß, ist aber noch harmlos.

Was Du versuchen kannst: Den Neuling mit einem aus Deiner Gruppe vorab zu vergesellschaften, so daß sich schon mal 2 gefunden haben. Dann später alle miteinander vergesellschaften, hat den Vorteil für den Neuling, daß er nicht gegen 5 alleine kämpfen muß, weil er ja schon einen Kumpel hat.

Eine Garantie gibt es nicht, nur wenn Du den Neuen mit einem Alten im Garten frei hoppeln läßt, dann solltest Du sie nicht mehr trennen. Einmal zusammengesetzt sollten sie auch zusammenbleiben, es sei denn sie verstehen sich gar nicht.

Vom Platz her sind 20 qm natürlich super, da sollte auch für 6 Kaninchen reichen, wenn sie dies dauerhaft zur Verfügung haben und es genug Rückzugmöglichkeiten gibt.

Stelle Dich aber drauf ein, daß es am Anfang mit der Sauberkeit überhaupt nicht klappt, da sind Ninchen dann richtig Schweine.

Viele Grüße

Sabine