Umfangreiche Netzwerkinstallation - so möglich?

Hallo,

ich habe vor ein sehr umfangreiches Netzwerk zu installieren. Dabei gibt es 2 Probleme:

    1. Das Netzwerk erstreckt sich über 2, ca. 80m voneinander entfernte Gebäude
    1. Es soll Voice over IP und LAN über das gleiche Netzwerk laufen (ist vielleicht gar kein Problem)

Verkabelung

In diesem Bild ist die geplante Verkabelung skizziert.

Folgendes ist geplant:

  1. Die Internetverbindung wird über eine FritzBox herstellt.
  2. An der Fritzbox hängt ein Switch (Typ noch unklar)
  3. An diesem Switch hängen mehrere IP Telefone, PCs und ein Drucker sowie ein LevelOne WAP1001 WLAN Access Point
  4. Über den WLAN Access Point soll zum 2. Gebäude im Bridge Modus eine Verbindung hergestellt werden.
  5. Im 2. Gebäude ist an der WLAN Bridge ein weiterer Switch angeschlossen.
  6. An diesem Switch sind dann wieder mind. 1 Telefon und 1 PC angeschlossen.

Jetzt meine Fragen:

  1. Ist so eine „Verkabelung“ überhaupt möglich? Ich meine Voip und LAN über einen Switch und die WLAN Brücke?
  2. Welche FritzBox benötige ich um Internet, LAN und Voip zu realisieren?
  3. Wie viele Voip Telefone kann ich dann max. anschließen?
  4. Sind dann auch Merkmale wie z.B. Rufweiterleitung (nicht automatische Rufumleitung) oder Dreierkonferenz möglich?
  5. Welche Hardware sollte ich nutzen? (IP Telefone und Switches?)
  6. Wie funktioniert dann die Verteilung der Rufnummern? Wie stelle ich ein, welches Telefon bei welcher gewählten Rufnummer klingelt. Macht das alles die FritzBox?

Es sind in Gebäude 1 3 PCs, 3 Telefone und 1 Netzwerkdrucker notwendig. In Gebäude 2 sind bis jetzt 1 PC und ein Telefon geplant.
Also würde ich in Gebäude 1 zu einem 12 oder 16 Port Switch und im 2. Gebäude ein 8 Port Switch tendieren.

Vielen Dank schonmal für die Hinweise.

Sollte ich total auf dem Holzweg sein, bitte nicht schlagen… wie macht man es dann richtig?

Hallo,

unter ‚umfangreich‘ hatte ich jetzt etwas anderes gedacht, aber gut…

Also, zuerst mal denke ich, dass Du von falschen Voraussetzungen ausgehst. Die Fritzdinger sind sowas ähnliches wie ein IP-Telefon, sie haben einen VoIP-Client eingebaut und können entsprechende Gespräche an ein ‚normales‘ Telefon weitergeben. Das ist normal aber direkt per Kabel (oder dect) angeschlossen sein. Alternativ können sie auch IP-Telefone mit dem Festnetz verbinden. Das aber nur für max. 2 gleichzeitige Gespräche bei ISDN. Ob sie mehr als ein Gespräch mit einer VoIP-Nummer gleichzeitig führen können? Frag einen AVM-Fachhändler. Aber: Wer viel will, der sollte auch was richtiges einsetzen. Ist natürlich abhängig vom Budget, aber ich würde Dir zu einer richtigen Telefonanlage raten. Die können heute auch VoIP, sind aber vom Preis deutlich anders als ein Gerät für die Heimvernetzung. Das kann ein externer Dienstleister sein oder auch was internes - guck mal nach Asterisk…

Generell kann man natürlich das gleiche Netz für Computer und VoIP nehmen. Das ist ja gerade der Vorteil. Daten sind Daten, Inhalte sind dem Netz egal…
Welchen Router Du nimmst ist wohl abhängig vom Provider und dem Anwendungsszenario. Wenn man damit Geld verdienen muss, dann sollte man auf Ausfallsicherheit achten. DSL ist nicht das zuverlässigste aller Medien…

Ob Du mit 0815-W-LAN-Equipment beide Gebäude vernetzen kannst, muss man direkt vor Ort checken. Als Hinweis: Es gibt Richtfunk.

Also die Antworten:

  1. Ja, wenn genug Bandbreite da ist.
  2. s.o., gar keine. Wenn, dann eine mit ‚fon‘, siehe www.avm.de
  3. Kommt primär auf das Subnetz an. Welche Einschränkungen die AVM-Dinger haben, kannst ja gleich mit nachlesen.
  4. Die Features kannst natürlich auch gleich nachlesen.
  5. Zeig mir Dein Budget.
  6. Das macht die Telefonanlage. Wenn eine Fritzkiste diese Aufgabe übernehmen soll, dann ja. Wo man das ‚how to‘ nachlesen kann, kannst Du Dir bestimmt schon denken… :wink:

hth
Gruss Andreas

Hallo,

danke erstmal für die ausführliche Antwort.

Habe ich das so richtig verstanden? Eine Fritzbox eignet sich zum Telefonieren per Voice over IP nur sehr bedingt. Asterisk ist eine Telefonanlagensoftware unter Linux (stellt kein Problem dar, da sowieso ein Linux „Server“ am Netz hängt) die über eine ISDN Karte (auch kein Problem, da ISDN vorhanden ist) Voice over IP Funktionen für das interne Netz zur Verfügung stellt. Ich benötigte dann keine weitere Hardware?
Die Fritzbox dient dann nur noch als DSL Modem.

Gibt es gute Richtfunkgeräte, die ich relativ einfach in das Netzwerk (am Besten mit RJ45 TP-Kabel Anschluss) in das Netz einbinden kann?
Welche sind da zu empfehlen.

Zum Budget kann ich noch keine genauen Angaben machen. Es gilt für mich die Vorgabe, möglichst günstig ohne viel Schnick-Schnack. Im Moment steht erstmal die technische Umsetzbarkeit im Vordergrund.

MfG

Bernd

Hallo,

danke erstmal für die ausführliche Antwort.

Habe ich das so richtig verstanden? Eine Fritzbox eignet sich
zum Telefonieren per Voice over IP nur sehr bedingt.

Jein - es ist aber (ich benutze mal Telefon-Begriffe) ein Endgerät und kann nicht als Amt fungieren.
FritzBoxFon ist ein VOIP-Client, kein VOIP Server.

Nun stellt sich erst mal die Frage:
Will man intern telefonieren?
In welchem Umfeld (gewerblich oder privat?)?
Warum überhaupt VoIP? (DECT existiert)

Momentan sieht das doch eher nach einer low-budget Lösung aus für zwei Einfamilienhäuser, links die Großeltern, rechts die Kinder und Enkel.
Und da würde ich, wenn die Grundstücke benachbart sind, vermutlich sogar mal am Wochenende gemeinsam in die Hände spucken und zwei Kabel in einen Graben legen.
Dann kommt halt in ein Haus der ISDN Anschluss samt Telefonanlage und die DSL Geschichte, nach drüben geht es dann über die Kabel.
Man hat dann zwar einmal Dreck unter den Fingernägeln, aber Oma und Opa nutzen weiter ihre analogen Geräte (Seniorennotruf über VOIP Telefon ist doch sehr exotisch) und Funk bleibt - bis auf lokale Endgeräte mit DECT - außen vor.

Bei 80m mit freier Sicht wird WLAN gut funktionieren.
Aber dann gehören besser Richtantenne an die Außenwand.
Zumal es dann ja wegen VoIP (wenn es denn unbedingt sein muss) absolut 100%ig sicher funktionieren sollte.

Asterisk - nun ja. Will auch erstmal eingerichtet werden und ist auch nicht ganz kostenlos. Soll auch nicht ganz so einfach für einen Einsteiger sein, aber ich selber habe das nur gehört und noch nie selber in den Händen gehabt.

Hallo,

die Gebäude stehen nicht direkt nebeneinander. Dazwischen liegt noch ein Grundstück. Deswegen kommt eine kabelgebundene Lösung für die Vernetzung der Gebäude leider nicht in Frage.
Es sind 2 Vereinsgebäude.

Es werden sicher nicht mehr als 5 Telefone an der Anlage genutzt. Gibt es eine Hardwarelösung für Voip bei der ich intern IP Telefone (mit internen Gesprächen) und nach außen 1und1 Voip nutzen kann? Kleiner Voip Hardware Server, der nicht ein halbes Vermögen kostet?

MfG

Bernd

Hallo,

Und da würde ich, wenn die Grundstücke benachbart sind,
vermutlich sogar mal am Wochenende gemeinsam in die Hände
spucken und zwei Kabel in einen Graben legen.

Ich hoffe, Du meinst jetzt Glasfaser-Kabel …

Asterisk […] ist auch nicht ganz kostenlos.

Das sehe ich ganz anders. Wie bekommst Du es hin, für Asterisk bezahlen zu müssen?

Sebastian

Hallo Leute,

also das Problem mit dem Verbinden der Gebäude sollte so zu lösen sein. (mit den WLAN Bridges) Ich habe Infos vom Fachhändler bekommen, nach denen diese Strecke bei den WAP1001 kein Problem ist (freie Sicht vorausgesetzt, und das ist ja so)

Aber wie bekomme ich die Telefonanlage ans laufen? Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich nicht wochenlang mit Asterisk beschäftigen will, nur um ein Telefonat zu führen, dazu fehlt mir einfach die Zeit, oder gibt es irgendwo ein gutes Tutorial wie man Asterisk richtig einrichtet? Eventuell sogar per GUI? (bin ehrlich gesagt kein Freund von Kommandozeile unter Linux, auch wenn viele Leute das anders sehen…)
Alles was ich bis jetzt gefunden habe ist für einen Asterisk-Anfänger zu Umfangreich; es sind einfach zu viele Informationen auf einmal.

Lieber wär mir eine Hardwarelösung, mir erlaubt mehrere IP Telefone zu verwalten, interne Gespräche zu führen und extern über 1und1 Voip zu telefonieren. Soetwas gibt es doch bestimmt, oder?

MfG

Bernd

Und da würde ich, wenn die Grundstücke benachbart sind,
vermutlich sogar mal am Wochenende gemeinsam in die Hände
spucken und zwei Kabel in einen Graben legen.

Ich hoffe, Du meinst jetzt Glasfaser-Kabel …

Das wäre das beste, ist aber nicht zwingend.
Potenzialprobleme sind mir bekannt.
Trotzdem ist es auch über Kupfer machbar, wenn man den Schirm des Verbindungskabels nicht auflegt (bzw. nur hochohmig erdet) UND an beiden Seiten „Opfer“ Switches benutzt, die im Falle eines Falles abrauchen. Bitte keine Einwände, dass der Schirm immer nötig sei.
Selbst 10GBaseT benötigt nicht zwingend geschirmte Leitungen, es gibt auch Cat6a Leitung als UTP!

Es gibt auch spezielle „galvanische Trenner für Ethernet“, was recht witzlos ist, weil jede Ethernetkarte das Signal sowieso über Übertrager führt und somit keine galvanisch leitende Verbindung zwischen den PCs besteht außer der Schirmung, aber die sollte man halt nicht direkt durchverbinden.

Asterisk […] ist auch nicht ganz kostenlos.

Das sehe ich ganz anders. Wie bekommst Du es hin, für Asterisk
bezahlen zu müssen?

Für die Software zahlt man nix. Das Einrichten und die Hardware kosten Geld und Zeit, was bei Zeit=Geld doppelt Geld bedeutet.
Ich selber habe Asterisk noch nicht genutzt, aber ein Bekannter von mir hat sich vor zwei oder drei Jahren damit sein kleines Büro ausgestattet. Nach dessen Aussage soll das nicht ganz einfach gewesen sein und auch einiges an Einarbeitung gekostet haben, bis alles perfekt lief. Und die passende ISDN Karte soll um die 700 EUR gekostet haben.

Aber wie gesagt: Hören-Sagen - vielleicht schreib ich ja gerade Unfug und der Bekannte hat zu teuer gekauft (denkbar) und war programmiertechnisch zu unbeholfen (eher weniger denkbar, so wie ich ihn einschätze).