Etwas weiter unten gab es ja einen humoristischen Seitenhieb auf potentielle Klotüren auf der Voyager. Dabei fiel mir wieder mal ein, was mich schon oft an SciFi-Filmen bzw. -Büchern gestört hat: es wird zwar alles mehr oder weniger perfekt durchdesigned, aber dass die Leute auch mal auf Klo müssen, wird extrem oft vergessen. Ich denke da z.b. an Luke Skywalker, wie er in seinem Mini-X-Wing von Planet A nach Planet B fliegt - pinkelt er sich da in die Hose oder wie?
Hat ja auch durchaus einen realen Hintergrund: als der erste Amerikaner in den Weltraum geschossen wurde, hätte der Flug nur wenige Stunden dauern sollen. Aufgrund von Verzögerungen beim Start sass der gute Astronaut aber weitaus länger in der Kapsel fest. Irgendwann kam dann das obligatorische „Houston, ich habe ein Problem“ mit der lapidaren Hilfestellung „mach halt in die Hose, bist eh bald wieder herunten…“.
Wo mir bisher aufgefallen ist, dass auf das Thema irgendwie eingegangen wird:
in Apollo 13 haben sie Probleme mit der Fäkalienentsorgung und müssen die Beutel mit Urin im Inneren des Raumschiffs deponieren
in 2001 sieht man kurz, wie sich der Wissenschafter mit der Bedienungsanleitung des Zero-G-Klos herumschlägt
Wäre interessant (und leider etwas verrückt) mal eine Liste sowohl der positiv- als auch der negativ-Beispiele, sowohl Film/Serie als auch Buch zusammenzustellen.
Wobei ich unter positiv lediglich verstehe, dass das Thema zumindest sinnvoll angedacht ist - ich bin definitiv nicht an irgendwelchen perversen Abkackfilmchen mit SciFi-Hintergrund interessiert…
Unter negativ verstehe ich dabei, dass das Thema explizit vergessen/verdrängt wurde. Also eben z.b. ein Transporter, der nur einen einzigen Raum hat, aber ein oder mehrere Personen über längere Zeit transportiert - die Leute als in die Hose oder in die Ecke machen müssten.
Wäre interessant (und leider etwas verrückt) mal eine Liste
sowohl der positiv- als auch der negativ-Beispiele, sowohl
Film/Serie als auch Buch zusammenzustellen.
Spontan:
Heinlein, Zahl des Tiers (Roman): Das „Raumschiff“ namens „Gay Deceiver“ mit seinen zwei (schön sittsam nach Geschlechtern getrennten) Waschräumen (samt Klos!), die sich aber eigentlich im Land Oz befinden.
Die Destillanzüge der Fremen des Wüstenplaneten, den Frank Herbert in den Mittelpunkt seines Zyklus stellt, sollen laut Erläuterungen speziell den Schweiß und die Feuchtigkeit der Atemluft zur Weiterverwendung zurückhalten. Ich erinnere mich nicht an eine Erwähnung anderer Körperausscheidungen in den Romanen, obwohl das eigentlich folgerichtig dazugehören würde.
Besten Gruß
von „Paul“ Julius
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Die Destillanzüge der Fremen des Wüstenplaneten, den Frank
Herbert in den Mittelpunkt seines Zyklus stellt, sollen laut
Erläuterungen speziell den Schweiß und die Feuchtigkeit der
Atemluft zur Weiterverwendung zurückhalten. Ich erinnere mich
nicht an eine Erwähnung anderer Körperausscheidungen in den
Romanen, obwohl das eigentlich folgerichtig dazugehören würde.
Besten Gruß
von „Paul“ Julius
Hi Julius,
ich habe die Bücher nicht gelesen, nur den Film von David Lynch gesehen (mit Kyle McLachlan, Jürgen Prochnow, Sting, Max v. Sydow, Patrick Stewart…) Darin wird bei der Erklärung des Fremen-Anzugs explizit auf das Recyclen von „Stuhl“ und Urin hingewiesen.
Was die fehlenden Klos z.b. in den einräumigen Star Trek-Shuttles betrifft:
Vielleicht muss man da nur auf einen Knopf drücken, und die zur Ausscheidung vorgesehenen Substanzen werden ganz einfach aus dem Körper gebeamt? („Scotty, beam it out!“)
kleine Anmerkung am Rande:
Klositzungen und Nahrungsaufnahme werden i.a. ( nicht nur in der SF) sehr kurz gehalten, weil sie nicht zum Handlungsstrang gehören, es sei denn, es ist als Witz geplant (demolition man), oder es gibt einen direkten Bezug zur nachfolgenden Handlung (Dune). In seltenen Fällen wird damit auch die Andersartigkeit der Situation (2001) oder fremder Wesen beschrieben.
Grüße,
JPL
mir war schon klar, dass es wenig sinn hat, eine ausgiebige klo-sitzung in einem film zu zeigen, wenn diese nicht unbedingt für die story notwendig ist. das war es aber auch nicht, was ich gemeint hatte.
worauf ich explizit hinauswollte:
in manchen fällen ist es rein aufgrund des tatsächlichen aufbaus eines raumschiffes gar nicht möglich, dass die raumfahrer mal aufs klo gehen können. hier hat man das thema also bewusst oder unbewusst weggelassen. genau solche filme interessieren mich.
wieder das beispiel mit dem x-wing, der zwar offenbar grosse interstellare distanzen zurücklegen kann, aber aufgrund der grösse ziemlich sicher kein klo an bord hat. anders als der millenium falcon, der aufgrund seiner grösse und der innenausstattung (hat immerhin eine art wohnzimmer/gemeinschaftsraum) vermuten lässt, dass er auch klos hat.
oder das gegenteil: filme, in denen das thema zwar nicht unbedingt explizit gezeigt aber zumindest einkalkuliert wurde.
wie ein kleines beispiel: das zero-g-klo auf der raumfähre in 2001 hatte ich ja schon erwähnt. die discovery one, mit der zum jupiter geflogen wird, zeigt zwar direkt keine sanitäranlagen, lässt aber generell vermuten, dass sich der designer des raumschiffs überlegt, wie man menschen über längere zeit unterbringen kann.
und die anfrage nicht falsch verstehen. ich bin KEIN klo-fetischist. mich stören lediglich offensichtliche logikfehler in filmen. und ein solche ein fehler ist eben ein raumschiff, dass grosse distanzen in langer zeit zurücklegen soll, aber offensichtlich keinerlei sanitäre einrichtungen hat.
lg
erwin
ps: durchaus realer hintergrund: bei uns in wien gibt es ein relativ grosses gebäude der öffentlichen verwaltung (http://de.wikipedia.org/wiki/Ro%C3%9Fauer_Kaserne), bei dessen bau man so profane bedürfnisse wie „aufs klo gehen“ stark unterschätzt hatte, was sehr kostenintensive nachträgliche umbauten erforderte.
einen hab ich noch: Elizabeth Moon in der Reihe, zu der „Once a Hero“ gehört: da ist des öfteren vom „Head“* die Rede und an einer Stelle sind zwei Frauen froh, Raumanzüge für Frauen zu finden, weil „die Anschlüsse passen“.
Gruß
Sibylle
(weiter in ihrem Gedächnis herumkrempelnd)
*dabei handelt es sich wohl um einen Navy-Begriff für die Toilette
wieder das beispiel mit dem x-wing, der zwar offenbar grosse
interstellare distanzen zurücklegen kann, aber aufgrund der
grösse ziemlich sicher kein klo an bord hat.
Luke fliegt zwar mit dem X-Wing nach Dagobah und das ist eine ‚Planet zu Planet‘-Reise. Aber die dauert doch nicht so extrem lang. X-Wing und ähnliche Geräte würde ich so ähnlich einstufen wie die Kampfjets, die z.B. Tom Cruise in Top Gun fliegt. Die haben ja auch kein Klo eingebaut. Da sind die Piloten aber auch meist nur so lange damit unterwegs, wie man es ohne Klo aushalten kann.
Im Film „Dark Star - Finsterer Stern“ sieht man eine Logbuch-Videoaufzeichnung eines der Typen auf diesem Raumschiff. Dort erwähnt er, dass nach einer Explosion in einem Frachtraum der gesamte Vorrat an Klopapier zerstört wurde.
nicht direkt SF, aber im Film „Der Stoff, aus dem die Helden sind“, werden die Nöte von Alan Shepard gezeigt, als er in seiner Kapsel saß und die Rakete wegen eines Fehlers nicht starten konnte.
Irgendwann hat er dann das „go“ von der mission control bekommen…
die Lexx ist ein lebendes Raumschiff, und nebst einer lustigen Dusche, deren Benutzung auch gerne gezeigt wird, gibt es selbstverständlich auch eine Toilette - welche zu Körperreinungszwecken mit einer Zunge ausgestattet ist … ;o)
Der Kommentar zur Enterprise D war durchaus ernst gemeint. Ich hab irgendwo einen Plan des Raumschiffs, wo neben der Brücke ein Klo eingezeichnet ist. Kann sein dass es in diesen Riesen-Ordnern war die es mal im Zeitschriftenhandel gab. Wenn ich mal Zeit hab werd ich nachsehen
Wenn ich so drüber nachdenke, will ich garnicht wissen, wielang man braucht, um sich aus diesen TNG Overalls rauszupellen…muss sehr unangenehm sein wenn einem das Alien-Essen mal nicht bekommt…
Der Kommentar zur Enterprise D war durchaus ernst gemeint. Ich
hab irgendwo einen Plan des Raumschiffs, wo neben der Brücke
ein Klo eingezeichnet ist.
Ja, in den ‚Blueprints‘ findet man sowas.
Wenn ich so drüber nachdenke, will ich garnicht wissen,
wielang man braucht, um sich aus diesen TNG Overalls
rauszupellen…muss sehr unangenehm sein wenn einem das
Alien-Essen mal nicht bekommt…
Das wird wohl einer der Gründe gewesen sein, weshalb ab der dritten Staffel oder so die Uniformen wieder Hose und Oberteil getrennt hatten. Und das führte dann zum ‚Picard-Manöver‘…
Die Insel
Ewan M. geht in DIE INSEL zu Beginn in dieser „Flucht ins 23. Jahrhundert“ - Stadt auf eine interessante Toilette, soweit ich mich entsinnen kann…