Hallo,
so angenehm es für alle Beteiligten ist, dass dein Ex und du
euch wieder gut versteht: Ihr solltet gegenüber eurem Kind
ganz klar kommunizieren, dass ihr getrennt seid und das auch
bleibt.
Ich denke dies ist bereits da schon klar kommuniziert wo die Übergabe sogar noch vor der Haustür stattfand. M. E. „versteht“ ein 3jähriges Kind diese Trennung.
Eure Tochter scheint (immer noch oder wieder) die Hoffnung zu
hegen, dass aus euch wieder eine Familie wird. Wenn ihr sie in
dem Glauben lasst, ist das für sie schwer zu verarbeiten.
Aber was würdest du vorschlagen? Das Kind immer wieder und wieder darauf hinweisen, daß Mutter und Vater getrennt sind? Wie gesagt, zum Verständnis reicht m. E. obiges Verhalten.
Ich, selbst alleinerziehend, bewege mich zwischen vielen alleinerziehenden Müttern und ich sehe dort immer wieder daß egal wie sich die Eltern verhalten, egal wie deutlich die Trennung für das Kind erscheinen mag, Kinder sich Hoffnung machen - durch das Beispiel anderer Kinder, Familien - daß Mutter und Vater wieder zusammenkommen. Und dies selbst dann wenn Gewalt in der Familie stattfand, wenn selbst das Kind geschlagen wurde etc.
„Papi darf ruhig bei uns in der Wohnung wohnen, geeeeell Mama?“
So etwas solltet ihr beide ganz deutlich sofort richtig
stellen. Ihr tut dem Kind keinen Gefallen, wenn ihr das nicht
macht.
Der Wunsch wird bleiben, egal was man sagt oder nicht sagt. Meine Tochter ist 5 geworden, hat ihre Mutter und ihren Vater noch nie zusammenwohnend gesehen und spricht seit sie 2 ist von dem Wunsch ihre Eltern zusammenwohnend zu sehen. Sie sagt noch mehr was sie sich wünscht diesbezüglich, aber das würde hier zu weit gehen, vor allem da das Kind um das es geht ja erst 3 ist.
Und: Vielleicht ist das auch ein Anzeichen, dass bestimmte
gemeinsame Aktivitäten vielleicht doch nicht so angebracht
sind?
'Äh nein, warum? Ich sehe es anders und finde es schön, daß nun ein freundschaftlicher Umgang zwischen den Erwachsenen besteht. Das Kind wird sich freuen wenn der Vater beim Martinsumzug dabei ist. Seine Einstellung und Hoffnung wird dies vorerst nicht ändern. Das kommt mit der Zeit und viel trägt ja schon dazu bei, daß die Mutter einen neuen Partner hat.
Liebe Anke,
am besten ist wirklich du fragst dich selbst was du möchtest und nicht das Forum - so sehr ich das Forum hier schätze:smile: Das Kind spürt deine Unsicherheit… Ich denke immer Hauptsache du bist authentisch. Wenn es dir unangenehm ist, daß der Vater deiner Tochter bei verschiedenen Anlässen dabei ist, dann macht es getrennt bzw. teilt euch die Anlässe. Aber du schreibst ja selbst ihr habt inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis und dies ist so wertvoll für das Kind - gerade im Hinblick auf die vielen getrennt lebenden Eltern, die sich ständig wechselseitig „ohrfeigen“ und das Kind steht dazwischen.
Und hab keine Angst, daß du durch euer Verhalten deinem Kind falsche Hoffnungen machst. Das Kind sieht klar und deutlich daß ihr nicht zusammenwohnt und daß du einen neuen Partner hast. Dennoch wirst du ihm nicht (so schnell) seine Wünsche und Hoffnungen nehmen können, egal wie du dich verhältst.
Es gab vor einiger Zeit mal einen Bericht im Stern (ja, ich weiß, die meisten halt nicht viel von der Zeitschrift, ich auch nicht:smile: über Teenager deren Eltern sich getrennt hatten. Was mich erstaunte, egal wie katastrophal die Ehe der Eltern war, es herrschte noch Jahre (Jahrzehnte?) später eine gewisse Trauer über die Trennung. Der Grundtenor war eben nicht wie man denken mag, „ach, besser so, denn es war ja so schlimm die Zeit wo beide noch zusammenlebten…“.
Mein Fazit: Dem Kind nichts vorgaukeln, aber sofern ein gutes Verhältnis zwischen den Expartnern besteht, dieses pflegen und Schlammschlachten möglichst vermeiden.
Meine subjektive Meinung - und ich schätze ansonsten Jules Beiträge sehr:smile:
Liebe Grüße,
Christiane