Umgang mit Akkus heutzutage?

Hallo,

vor einigen Jahren hat man gesagt, den neuen Akku erst voll laden und dann normal nutzen.
Normal nutzen hieß, dass der AKku erst nach voller Entladung wieder zum Laden angehängt wird.

Wie ist das heute?

Konkret möchte ich wissen, ob mein Handakku, den ich jeden Abend zum laden anhänge das braucht, und ob es ihm gut tut.
Aber auch Funkgerät, Rasierapparat, Heckenschere, Trimmer usw., wie gege ich damit optimal um?

Danke für Rat!

Hallo!

das stammt aus Zeiten der Nickel-Cadmium-Akkus. Begründet war diese Vorschrift( erst entladen bis Ladeschluss, dann aufladen)mit dem sog. Memory-Effekt.

Der konnte den Akku schädigen, wenn man teilentladene Akkus einfach nachlud. Die entnehmbare Kapazität sank dann deutlich ab.
Akku merkte sich also diese Fehlbehandlung, er tat so als hätte er nur noch die Kapazität die der Nachladezeit entsprach.

Das war in gewissen Grenzen reparabel (Regeneration), langfristig aber halt schädlich.

Neuer Akkutypen haben diesen Effekt nicht mehr. Außerdem ist die Ladetechnik fortgeschritten, es wird besser überwacht um das Akkuleben zu verlängern.
Bei Li-Ion macht es m.E. keinen Unterschied, ob man nachlädt oder z.B. auch dauerhaft am Ladegerät belässt (Laptop etwa)
Bei Ni-Mh (Nachfolger der Ni-Cd) spricht nichts gegen das beibehalten der alten Methode, also entladen, dann erst nachladen.

Tiefentladen ist immer zu vermeiden !

MfG
duck313

hi - als ich lehrling war (viele jahre her) wurden uns die Ni-Cd effekte so erklaert:
die erstladung ist wichtig wegen der selbstentladung -
akku vom unbenutzten herumliegen an ladung - die sollte wieder gefuellt werden fuer maximale ladung.
wenn der akku dann bei benutzen schwach wird (taschenlampe glimmt nurmehr, rasierer wir langsam, usw) ist laden angesagt. sonst droht tiefentladung, dann schafft das ladegeraet es nicht mehr -> dann die chemie streiken = tot.
bei ealteren kann noch ein seltsamer effekt auftreten wenn er noch teilweise geladen ist und geladen wird.
der sg. memoryeffekt: angenommen der akku hat noch 40% . dann passen 60% ladung rein bis voll.
aber beim naechsten benutzen stehen nur die 60% zur verfuegung - bis er unbrauchbar wird.
man kann den akku zwar durch ‚fast tiefentleert‘ entladen, aber ganz wie neu wird er nicht mehr.
Ni-Mh sind da einiges robuster, aber die selben probleme kommen - viel spaeter als Ni-Cd, aber doch.
ich empfehle fuer einzel-zellen ein ‚prozessor gesteuertes‘ ladegeraet (50eur +++) - das misst den zustand und tut das richtige.
bei neuen guten handys, laptops, usw uebernimmt das intelligente laden der akkupacks (mehrere zellen in einem gehaeuse) das geraet selbst oder ein prozessor im pack.
also sollte es kein problem mit zwischenduch laden laden.

tschuldigung - ich glaub das war zu lang :wink:
mfg herb

Der Umgang mit Akkus ist heutzutage nicht viel anders als früher, wenn man die gleichen Akkus wie früher hat. Aber es gibt recht unterschiedliche Akkutypen und jeder Typ hat seine Besonderheiten.

Mit Blei-Akkus (Autobatterien) geht man heutzutage noch genauso um wie vor 50 Jahren. Sie werden voll gehalten, wann immer es geht. Tiefentladungen wirken sich negativ auf die Lebensdauer aus. Da wäre also „erst nach voller Entladung wieder zum Laden“ völlig unangebracht. Auch bei Lithium-Ion Akkus, die heutzutage immer häufiger eingesetzt werden, sind Tiefentladungen zu vermeiden, während es nicht schadet, sie auch nach kürzeren Entladungen gleich wieder zu laden.

Das „erst nach voller Entladung wieder zum Laden“ gilt nur für Akkus vom Typ Nickel-Cadmium und weniger strikt für Nickel-Metallhydrid, die jetzt meist die Nickel-Cadmium ersetzen. Gute Ladegeräte (Einzelzellenlader) kann man so betreiben, dass sie erst die Zelle entladen und danach automatisch laden, bis sie voll sind. Bei Nickel-Metallhydrid ist das aber nur gelegentlich nötig, im Normalfall reicht einfaches Laden auch bei Teilentladung.

Recht gute Infos über die verschiedenen Akkutypen gibt es hier:
http://www.elektronikinfo.de/strom/akkus.htm

Ein wichtiger Faktor für eine lange Lebensdauer des NiMh-Akkus ist die Einhaltung der Temperaturgrenzen beim Laden.
Besonders bei einfachen Ladegeräten kann eine Übertemperatur entstehen. In meiner aktiven Zeit bekam ich von einem namhaften Akku Hersteller die Maximal-Ladetemperatur mit 45-50°C mitgeteilt.

Bei den Gängigen Li-Ion-Akkus sollte nicht mehr der Memory-Effekt auftreten,
Ich habe ein Handy täglich geladen und es hält seit mehr als zwei Jahr gut eine Woche, wenn ich es mal vergesse.
Bei den aktuellen Modellen ist das leider utopisch, da sie zuviel Anwendungen nebenher haben die Strom ziehen.

doch, das macht es! wenn man li-ion immer komplett voll macht, gehen sie ganz erheblich schneller kaputt als bei ladeschluss bei 80% der kapazität.