Umgang mit einer neuen Fussbodenheizung. Wie regelt man diese energiesparend?

Guten Tag.
Verstehe ich das System Fussbodenheizung im MFH so richtig?
Wohne ja in einem neuen MFH mit FBH.

Man regelt jedes Zimmer per Raumthermostat auf Wunschtemperatur.
SZ z.B. 19 Grad, Bad z.B. 21 Grad, Gang z.B. 20 Grad.
Und beläßt diese immer gleich! Egal ob es draussen kalt ist, oder die Somme scheint.
Egal ob zuhause oder mal übers WE weg.

Stimmt es, dass ein solcher Fehler die Heizkosten (KW im Zähler) extrem erhöht,
wenn man einen Raum gar nicht heizt. Also den Raumthermostat auf komplett aus stellt!
Hierdurch kült sich doch der Raum incl. der Wänd ab, und dieser kalte Raum holt sich dann die Wärme von den anderen angerenzenden Räumen!
Dadurch muß im Nachbarzimmer (welcher die Wärme in den kalten Raum abgibt) noch mehr heizen als eigentlich nötig. Die VLT der Wohnung steigt dadurch stark an, und erhöht so den KW Wert vom Wärmemengenzähler!
Auch muß die gesamte Heizungsanlage mit höherer VLT fahren, als wenn alle Whg. mit gleichbleibenden Raumtemperaturen fahren?

Auch erhöht sich die Heizungsenergie, wenn man nicht regelmäßig kurz (5 Minuten) kreuz lüftet, sondern das Fenster länger auf Kippstellung beläßt.
Regelmäßiges kreuzlüften, entzieht der Wohung die Feuchte (wenn es draussen kälter ist als drinnen), und spart auch so Heizkosten.

Kann man das so grob sagen?
Danke!

Sehr grob, das mit dem Lüften stimmt.

natürlich entzieht ein unbeheizter oder deutlich kühler gehaltener Raum den Nachbarräumen etwas Wärme, so wie er auch aus den unteren Stockwerken oder von Etagennachbarn Wärme entzieht.
Das ist unkritisch und eher unbedeutend, es wirkt sich nicht merklich auf den Gesamtverbrauch aus. Es ist sicherlich so, man spart mehr wenn man einen Raum ganz abstellt, als das was man in den übrigen Zimmern mehr aufwenden muss für die (unerwünschte) Wärmeabgabe an den kühlen Raum.

Und wegen der schlechten Regelbarkeit von FBH hat es rein komfortmäßig keinen Sinn, die Räume bei Nichtnutzung deutlich herunterzufahren.
Dann müsste man Zeitprogramme haben, wo man auch das Wiederaufheizen zeitlich vorziehen kann (um mehrere Stunden !).

Also Rückkehr von der Arbeit 17 Uhr, dann möchte man es ja warm haben, also müssten bei Absenkung bereits gegen 14h wieder hochfahren lassen.
Und wenn man nachts noch absenkt und es morgens warm haben will, dann müsste man mitten in der Nacht wieder aufheizen.
Das macht alles weder Spaß noch Sinn !
Vor allem, wenn es nur um die 1 Std. am morgen geht in der man sich wäscht, anzieht und frühstückt.
Da wäre es aberwitzig, wenn man z.B. nach 22 h oder noch später absenkt und um 4 oder 5 Uhr wieder aufheizt um es um 7.30 warm zu haben. Und danach wieder für den Tag absenkt.

Der WMZ hat mit der Vorlauftemperatur nichts zu tun, er vergleicht Vorlauf- und Rücklauftemperatur, die Differenz ist die Abkühlung = die verbrauchte Heizenenergie . zusätzlich wird der Durchsatz gemessen. Daraus wird der echte Verbrauch in kWh berechnet und angezeigt.
Beispiel Vorlaut 50 Grad, Rücklauf 50 Grad = keine Wärmeabnahme, es kühlt ja nichts ab. Das hast Du z.B. wenn alle Stellventile der Kreise zu sind.
meines Erachtens nach hast Du auch keinen Einfluss auf die Vorlauftemperatur, sie wird vom Heizkesselprogramm bestimmt, schließlich kommt es so an allen Wohnungsverteilern an. Die individuelle Raumtemp. wird jeweils individuell erzeugt.

MfG
duck313

Hallo.

Also je weniger Räume du heizt, umso „extremer“ erhöhen sich Heizkosten? Kann irgendwie nicht sein, oder? :wink:

Nein. Du zahlst nicht für „wie lange hatte ich welche Vorlauftemperatur“, sondern „welche Wärmemenge (kWh) habe ich bezogen“.
Eine Notwendigkeit, die Vorlauftemperatur zu erhöhen, besteht bei korrekt ausgelegten Heizkreisen eigentlich nur, wenn es draußen richtig kalt wird.
Nur dann sind die Heizkreise u.U. nicht mehr in der Lage, selbst bei ganz geöffneten Stellventilen die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen (sprich: eine so große Wärmemenge in den Raum zu bringen, damit dieser x°C warm wird).
Selbstverständlich steigt dann auch die benötigte Wärmemenge, aber das tut sie immer, je höher die gewünschte Raumtemperatur über der Außentemperatur liegt.

Gruß,

Kannitverstan

Da die Temperatur sowohl langsam ansteigt, als auch langsam sinkt, kann man auch die Nachtabsenkung zeitlich vorverlegen.

MfG Peter(TOO)

Die nötige Heizleistung für einen Raum hängt direkt von der Temperaturdifferenz zwischen Raum und Draussen ab.
Wenn du also den Raum auf 20°C heizt brauchst du bei einer Aussentemperatur von -20°C doppelt so viel Energie wie bei einer Aussentemperatur von 0°C.

Das mit der Nachtabsenkung ist ein komplizierte Geschichte und ist heute teilweise überholt!

Vergleichen wir eine schlecht isolierte Hütte mit einer mit sehr gut Isolierten. Die gut isolierte benötigt nur 50% der Energie zum Heizen, bezogen auf die Schlechte.
Eine Nachtabsenkung um 3°C bringt bei schlechter Isolation um die 7%.
Bei der guten Isolation bleiben es zwar theoretisch 7%, aber kostenmässig beziehen sich diese auf die 50% Energieverbrauch.
In Euros kannst du also nur die Hälfte sparen.

Jetzt kommt aber ein weiterer Faktor hinzu.
Einsparen kannst du in der Zeit in welcher die Raumtemperatur z.B. von 20°C auf 17°C abgesenkt ist.
Bei einer schlecht isolierten Bude kann das Ziel schon in 30 Minuten erreicht werden, weil sie schnell auskühlt.
Bei einer guten Isolation kann die Zeit der Nachtabsenkung u.U. gar nicht ausreichen, die 17°C zu erreichen. Jetzt die Fenster aufzureissen um schnelle abzukühlen, wäre aber sehr unsinnig!

Eine Fussbodenheizung ist sehr träge, die kann je nach dem auch 2 Tage benötigen einen Raum auf 20°C aufzuheizen. Umgekehrt heizt die FBH auch noch eine ganze Weile weiter, wenn das Ventil dicht macht.

Bei modernen Häusern bringt eine Nachtabsenkung bei den Kosten eher wenig bis gar nichts. Allerdings kommt es oft zu einer Verschlechterung des Raumklimas und zu Feuchten Stellen mit Schimmelbildung.

Manches sieht Energetisch auf dem Papier super aus, funktioniert aber nicht, wenn darin Leute leben sollen, welche dauernd Feuchtigkeit produzieren!
Dann kommen dann „Bauphysiker“ und verlangen, dass man jede Stunde Stosslüften muss. Nuer wer will schon den Wecker einstellen um Nacht jede Stunde zu lüften und hat die zeit tagsüber jede Stunde von der Arbeit nach Hause zu fahren!
So etwas ist schlicht unbewohnbar! Auch wenn man auf dem Papier gaaaanz viel Kosten sparen würde.
Bei einem Projekt wurden nach 2-3 Monaten alle Dichtungen bei den neuen Fenstern herausgerissen um das Schimmelproblem zu lösen.

MfG Peter(TOO)

Die Raumtemperaturen sollte an allen Warmwasserheizungen, dazu gehören die Fußbodenheizungen und die Heizkörpern an der Wand bei
voll geöffneten Thermostatköpfen und auf maximale Temperatur eingestellte Raumthermostate … über die Rücklaufventile der einzelnen Heizkreise - pro Raum und amTag - eingestellt werden. Die vergangenen kalte Tage waren dazu bestens geeignet.
Ich habe mir die Mühe gemacht und jeden Raum für sich auf die gewünschte Raumtemperatur (über das Rücklaufventil) eingestellt. Um sicher zu sein, das die Reglung die Räume auch bei noch tieferen Temperaturen ausreichend erwärmt habe ich z.B. das Wohnzimmer statt auf die üblichen 21°C auf 23°C und das Bad statt 22°C auf 25°C eingeregelt aufgeheizt.
Und anschließend an den Thermostatköpfen und den Raumthermostaten in die gewünschte Raumtemperatur eingestellt.
Was habe ich damit erreicht?
Unsere Gasheizung läuft jetzt fast Tag und Nacht mit mal größer mal kleiner werdender Gasflammen durch.
Vorher hat sie hochgeheizt, abgeschaltet, wieder eingeschaltet und das vermutlich rund um die Uhr im ca. 4 - 5 Minuten Takt .
Das Rauschen in den Heizkörpern und in der Fußbodenheizung ist nach den Einstellungen weg.
Der Stromverbrauch ging, nachdem die Umwälzpumpe erhebliche weniger Heizungswasser durch die Rohre pumpen muß und die Heizung nicht ständig neu Startet um über 15% zurück. Auch der Gasverbrauch hat sich, nicht ganz so stark reduziert.
So viel zu den Grundeinstellungen und damit Einsparungen an der Heizung.
Und noch kurz ein Rat zum Lüften: Ich habe die Fenster (und Türen) in unserer Wohnung gefunden, die Gegenüberliegend geöffnet, den oder die Räume innerhalb von maximal 2 Minuten Lüften!!!Damit spare ich Gas und verhindere zu fast hundert Prozent das Problem von ausgekühlten Räumen mit Schimmelpilz usw.

MfG kheinz

Ganz grob:

Wer eine FBH hat und die Wohnung regelmäßig über längere Zeiträume nicht benutzt, der sollte die oft verbauten Thermostate (10€ im Wert) in den Müll kloppen und gegen programmierbare Versionen tauschen.

Auf Grund der maximalen Trägheit der FBH ist diese nicht geeignet, den Raum mal eben von Komfort- auf Spartemperatur und zurück zu bringen.
Man wird mit der Zeit merken, dass bei Änderung des Wohnzimmer-Sollwerts von 22°C am Abend auf 17°C für die Nacht es vielleicht 2h dauert, bis es kühler wird. Also würde man die Nachtabsenkung am Thermostat auf etwa 2h vor der üblichen Zu-Bett-Geh-Zeit zu stellen.
Ebenso wird man morgens deutlich früher anheizen.
Einige intelligente Thermostate sind selbstoptimierend, merken also selber, wie träge die Heizung ist. Das würde ich nicht immer befürworten, da es ja auch externe Störquellen gibt (Lüften, schwankende Vorlauftemperatur, Sonne, Kamin,…), die den Optimierungsprozess verwirren.

Während kurzer Abwesenheiten von vielleicht 3-4 Stunden dürfte eine Absenkung relativ sinnlos sein. Ist man aber jeden Werktag von 7 Uhr bis 17 Uhr weg, dann lohnt das. Ohne Komforteinbußen geht das mit billigen Thermostaten nicht. Ähhh - das war dcoch bei dir so eine Bauträger-Geschichte, ja? Dann dürfte das Billgste verbaut sein…