Hallo! Tut mir Leid, der Text ist lang, denn ich muss Dampf ablassen. Daher Danke im Voraus fürs Lesen und Antworten. ich habe das Problem, dass in den letzten Monaten nur Nörgler bei mir immer alles schlecht reden. Zu allem was ich tu, höre ich immer nur Negatives und immer nur dummes Gelaber.
PS: ich bin Student.
Das hat sich jetzt über Monate aufgestaut und ich muss es rauslassen.
Dazu Details:
- Zu meiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Wenn jemand in meinem Bekanntenkreis erfährt, dass ich was freiwilliges mache, muss ich mir nur dumme Sprüche anhören.
*Warum machst du das eigentlich ?
*Was soll das bringen ? es bringt DIR doch nichts.
*Das bringt dir doch nix
*das ist doch ein Behinderten-Club (von nem Kollegen, der momentan selber überhupt nix auf die Reihe bekommt und nur in seinem Bett rumhängt)
*das ist doch nix, was ist daran sinnvoll ?
*das ist so ne Hippie-Bande (von eigenen Eltern)
*das hat doch nix mit Können zu tun. Das kann man machen, wenn man 60 ist.
PS: ich bin in einer ehrenamtlichen Hausaufgaben-Betreuung und Greenpeacer.
Höhepunkt ist dann, wenn ich an nem Info-Stand bin, und meinen Vater treffe. Der hat mich dann gleich getestet, ob alles niet- und nagelfest ist bei meinem Wissen. Und als ich dann seine Frage nicht beantworten konnte, wurde mir das natürlich wieder aufs Butterbrot geschmiert. Egal wie schön der Stand aussieht. Egal wie viel Arbeit wir in den Aufbau gesteckt haben. Gefolgt von Kommentaren zu den Leuten, die mit mir an dem Stand waren („das war ja so’n richtiger Alternativer“, in spöttischem, zynischem Tonfall). Und diese Sprüche kommen von den eigenen Eltern. Und das Schlimme ist, dass dann auch noch verglichen wird. Eine Bekannte von mir (nachbar) geht noch zur Schule und stellt sich jede Woche 20 Minuten freiwillig in die Schul-Milchbar. Das wäre es ja, das wär was Sinnvolles, was Soziales. Ich habe schon öfter mehrtägige Veranstaltungen mitgemacht. Das wird nur verachtet. Was die Anderen machen, das ist gut. Was ich mache ist schlecht. Und warum ? Weil ICH es mache.
Und zu dem Wissenstest: es regt mich so auf, dass Menschen eine Frage nicht aus Interesse stellen, sondern nur um die Leistung zu überprüfen. Eigentlich hat meinen Vater der Inhalt gar nicht interessiert. Er interessierte sich nur dafür, wie viel Prozent ich auf dem Stand leiste und wo meine Schwachpunkte sind.
- Zu meinem Job.
Wenn ich mal einen anspruchsvollen Job habe, sagen alle immer nur „warum machst du nichts Normales ? Wie jeder andere Student auch ?“. Wenn ich dann mal kurzzeitig keinen Job habe, werden auf einmal alle neugierig wenn sie davon erfahren. Und dann tun auf einmal alle so, als ob es beschämend wäre keinen Job zu haben. Das geht dann so lange, bis ich wieder einen Job habe, denn dann ist dieser Punkt ja wieder „perfekt“ und man kann nicht dran rum-mäkeln. Bei meinen Eltern ist es noch crasser, da muss der Job dann auch noch Mindest-Anforderungen erfüllen. Es darf ja nie zu wenig sein. Aber ich kann es halt nicht ändern, wenn ich momentan nicht mehr finde.
Es sind immer gerade die Dinge wichtig, die ich nicht mache. Alles andere ist unwichtig oder selbstverständlich. Und das Schlimme ist, dass es sogar von meinen Eltern kommt teilweise. Das Programm besteht nur als der Liste meiner Schwächen. Ich muss perfekt sein. Es wird so lange rum gebohrt und gefragt, bis sich ein Fehler aufdeckt, den man genüsslich breit treten kann.
Warum tust du dies nicht ? Warum machst du das ? Du bist ein Mensch, der… ; Ich glaube, da hast du keinen Faible für ; ich glaub da fehlt dir einfach der Zugang ; warum hast du dich da nicht eher drum gekümmert ? ; NIMM DIR MAL EIN BEISPIEL AN … ; Du musst mal langsam … ; Du musst endlich lernen, dass … ; Du hast ja momentan nichts zu tun … ; du hast überhaupt kein Interesse an nix … ;
Und das alles muss ich mir schon über Monate anhören. Ständig Nur. Nie höre ich positives Feedback, ich höre seit Monaten nur Genörgel.
Das problem ist, dass anscheinend Konsens bei allen darüber da ist. Und man sagt ja so schön: was alle sagen stimmt. Und das tut man, weil das am Einfachsten ist. Und wegen diesem ganzen Krämpel bin ich auf 180. Denn ich muss nicht immer alles 100 prozentig haben. Ich bin dazu da, auch mal Fehler machen zu dürfen.
Wenn es nur vorübergehend so wäre, würde es mich gar nicht jucken was die anderen sagen. Aber jetzt ist das schon seit Monaten ununterbrochen so und es fängt an, mich aufzuregen. Besonders regt mich auf, dass das alles Gelaber ist, das von Leuten kommt, die selber teilweise überhaupt gar nichts machen.
Und ständig höre ich, wie toll die Dinge sind die Person xyz tut, dass DAS was wäre. Natürlich orientier ich mich daran nicht, trotzdem hat es sich halt über die Monate angestaut.
Mittlerweile fühle ich mich im falschen Film. Ich höre immer nur die Dinge die ich nicht kann, von Leuten die selber nix Besseres zu tun haben. Und ich kann einfach nicht glauben, denn Dinge wo man Arbeit reinsteckt, bringen doch immer was. Und ich bin dieses ständige Genörgel so Leid, bin schon besessen davon und warte nur darauf dass bestimmte Leute immer dümmere und abwegigere Dinge behaupten und alles was ich tu in Grund und Boden labern, denn es ergötzt mich mittlerweile(ironie), wie ein Mensch zweiter Klasse dargestellt zu werden.
Und ich finde es schade. Ich finde es schade, dass Dinge, die eigentlich gut sind, Immer und immer wieder erneut hinterfragt werden. Auseinander genommen werden und durchleutet werden, bis sich dann doch irgendwas findet, was nicht läuft. Wenn alles überprüft wird ob es auch intakt ist und 100 Prozentig läuft, und man schaut wie viel Leistung dahinter steckt.
Wie würdet ihr damit umgehen ?
Danke im Voraus für die Antwort.