Hallo,
neulich habe ich bei einer Führung durch eine Kunstausstellung über die Malerin Gontscharowa den Begriff „umgekehrte Perspektive“ gehört. Ich fand das interessant, konnte das Phänomen jedoch nicht wirklich in einem der Bilder nachvollziehen. Im Internet fand ich den Hinweis auf die Dreifaltigkeitsikone von Andrei Rubljow, wo man deutlich den vorne liegenden Fluchtpunkt an den Fußbänken erkennt.
Gibt es diese „Technik“ denn auch in Bildern außerhalb der Ikonenmalerei? Ich meine nicht die vielen Beispiele für die „Bedeutungsperspektive“ (was ja wohl nicht gleichzusetzen ist mit der „umgek. P.“)
Ich komme von der Musik her, und irgendwie erinnert es mich an eine Kontrapunkttechnik, den Krebs. Wäre das ev. vergleichbar?
Gruß,
lynndinn
Hallo lynndinn,
eher anekdotisch gibt es, ohne dass es ein verbreitetes, bedeutendes Thema wäre, ein zeitgenössisches Beispiel mit umgekehrter Perspektive als Hauptthema:
http://www.michael-engelhardt.eu/galerie_bilder/bild…
Daneben gab es häufiger das variantenreiche Spiel mit den Perspektiven:
Bei Hughes: http://www.boisseree.com/es/artists/Hughes/Hughes.html
bei M. C. Escher: http://www.itp.uni-hannover.de/~dragon/stonehenge/es…
bei de Chirico:
http://www.metmuseum.org/works_of_art/collection_dat…
bei Dalí:
http://www.germanposters.de/dali-salvador-the-disint…
Freundliche Grüße
rotmarder
Hallo rotmarder,
vielen Dank für die Beispiele. Das Bild von M. Engelhardt finde ich faszinierend, weil es eine völlig neue Sehweise vom Betrachter abverlangt. Bilder von Escher, Dalí und Cirico in der Art kannte ich natürlich, ich finde aber, sie „schockieren“ nicht so, wie das oben erwähnte. Sie suggerieren von vorne herein beim Betrachter keine „reale“ Sehweise, weil gewissermaßen alles „in der Schwebe“ ist, während das andere Bild so daherkommt, als wäre es ein „normales“ Stillleben. Allerdings verwirrt, dass sich die umgekehrte Perspektive nicht auch in dem wellenartigen Hintergrund fortzusetzen scheint.
Danke,
lynndinn