Umkehrungen

Hallo zusammen,

ich habe eine kleine Frage zu den Umkehrungen. Mir ist grundsätzlich klar, wie Akkorde aufgebaut werden und was Umkehrungen sind, allerdings ist das bei mir alles graue Theorie.
Mich würde interessieren, wann man welche Umkehrung beim Schreiben eines Stücks einsetzt? Wovon hängt dies ab? In der Literatur steht üblicherweise nur drin, wie die Umkehrungen gebildet werden, aber nicht, wie man sie sinnvoll einsetzt.
Der einzige Grund, der mir einfallen würde ist, dass die Akkorde auf dem Klavier dann etwa näher beieinander liegen und einfacher zu spielen sind. Allerdings wird ja der Klang des Akkords schon durch die Umkehrung verändert. Weiß jemand Rat?

Gruß

Michael

Hallo Michael

Vielleicht formulierst du deine Frage ein wenig verständlicher, denn ich verstehe jetzt nicht genau, was du von uns wissen willst.

Ok, ich dachte eigentlich die Frage wäre klar, aber dann eben nochmal anders:

Beispiel: In einem Stück, dass ein Klavierschüler lernen soll, steht etwa ein G-Dur Akkord in einem Takt der Begleitung (linke Hand). Gespielt werden soll aber nicht G-H-d, sondern H-d-g, also die 1. Umkehrung. Der einen Takt zuvor gespielte Akkord war c-e-g (also der C-Dur Akkord).
Auf dem Klavier ist der Wechsel von c-e-g nach H-d-g wesentlich einfacher, da der Daumen immer auf dem g bleibt und die Finger 3 und 5 lediglich eins nach links rutschen. Würde man nicht die Umkehrung vom G-Dur Akkord spielen, müsste man alle drei Finger versetzen.

Meine Frage ist nun:
Verwendet man Umkehrungen in einem Stück in erster Linie um das Spiel einfacher zu machen (damit das Umgreifen nicht so schwierig ist), oder gibt es noch andere Gründe hierfür? Der Klang des Akkords wird bei der Umkehrung gegenüber dem Grundakkord ja schon verändert.

Ich hoffe es ist jetzt verständlicher.

Gruß

Michael

Moin, Michael,

Der einzige Grund, der mir einfallen würde ist, dass die
Akkorde auf dem Klavier dann etwa näher beieinander liegen und
einfacher zu spielen sind.

ein weiterer Grund wäre der „Lauf“ der Basstöne, die ja durchaus eine eigene Melodielinie bilden können.

Allerdings wird ja der Klang des
Akkords schon durch die Umkehrung verändert.

Das hält sich aber sehr in Grenzen, der Normalverbraucher hört das gar nicht.

Gruß Ralf

Meine Frage ist nun:
Verwendet man Umkehrungen in einem Stück in erster Linie um
das Spiel einfacher zu machen (damit das Umgreifen nicht so
schwierig ist), oder gibt es noch andere Gründe hierfür?

Schau hier:

http://www.mu-sig.de/Theorie/Tonsatz/Tonsatz12.htm

Akkorde werden nach Stimmführungsregeln verbunden. Die wichtigste besagt z.B. dass du Quinten nicht parallel „verschieben“ darfst. Du darfst laut Regel (und diese Regeln werden im Großteil der klassischen Akkordbegleitung angewendet) also nicht von C-E-G nach bspw. G-H-D springen, denn dann springst du eine Quinte und du darfst nicht von einer Quinte in die nächste.
Das hat hörästhetische wie auch spieltechnische Gründe.

Gruß
Judith

1 Like

Hallo Judith,

vielen Dank! Der Begriff „Stimmführungsregel“ habe ich nicht gewußt. Da hätte ich suchen können wie ich will :smile: Jetzt wird mir einiges klarer. Danke für den Link!

Gruß und schöne Ostern

Michael

Hallo, Judith!

Akkorde werden nach Stimmführungsregeln verbunden. Die
wichtigste besagt z.B. dass du Quinten nicht parallel
„verschieben“ darfst. Du darfst laut Regel (und diese Regeln
werden im Großteil der klassischen Akkordbegleitung
angewendet) also nicht von C-E-G nach bspw. G-H-D springen,
denn dann springst du eine Quinte und du darfst nicht von
einer Quinte in die nächste.

Das klingt aber so, als ob es sich um das Verbot einer Quinte als Intervall in der Fortschreitung handelt. Das ist aber doch mit dem Verbot der Quintparallele nicht gemeint. Sondern: Zwei Stimmen, die zueinander den Abstand einer Quinte haben, dürfen nicht so parallel fortschreiten, dass sie dann wieder miteinander eine Quinte bilden. Es geht also auch nicht: c/g -> d/a usw.
Gruß!
Hannes

Hi Hannes, stimmt, hört sich ein bisschen so an, sollte es aber nicht, gemeint ist natürlich das, was du sagst.

gruß
judith

Das klingt aber so, als ob es sich um das Verbot einer Quinte
als Intervall in der Fortschreitung handelt. Das ist aber doch
mit dem Verbot der Quintparallele nicht gemeint. Sondern: Zwei
Stimmen, die zueinander den Abstand einer Quinte haben, dürfen
nicht so parallel fortschreiten, dass sie dann wieder
miteinander eine Quinte bilden. Es geht also auch nicht: c/g
-> d/a usw.
Gruß!
Hannes