Umschreibung für Prostituierte in versch. Sprachen

Hallo Ralf

In China gibt es den Ausdruck ‚Yingyan‘ – der auch harmlos
einfach für ein ‚schönes Mädchen‘ stehen kann, aber vor allem
eine Metapher für käufliche Damen ist.

Wie treffend: Die Hure als die Verbindung von Ying und Yang.

Oder verwechsle ich da etwas?

Gruss, Tychi

Wie treffend: Die Hure als die Verbindung von Ying und
Yang.

Heisst das nicht Ping und Pong?

Oder verwechsle ich da etwas?

Ist wohl so: vgl. Yin und Yang / Ying und Yan. ‚Yang‘ übrigens im 2. Ton (steigend) gesprochen, ‚Yan‘ im 4. (fallend). ‚Yin‘ und ‚Ying‘ jeweils im 1. (geraden) Ton. Selbstverständlich auch mit vier unterschiedlichen Kanji geschrieben.

Gruss,
Ralf

wo benutzt man denn diesen Begriff?

„garota de programa“ („Programm“-Mädchen)

dazu gibt es noch:
vaca - Kuh
boi - Stier
piranha - ohne Kommentar
perdida - Verlorene
mulher da rua - Frau der Straße
mulher do Fado - Frau des Fado

wobei ich mich frage, was wohl ein Portugiese zu letzterem sagt …

sag uns doch einfach
wo Du Deinen nächsten Urlaub verbringst und wir können Dir zielgerichtet antworten …

ED

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Hallo!

und was ist mit „chonte“ und „schickse“?

Chonte kenne ich nicht. Schickse bedeutet nicht Hure sondern nichtjüdische Frau.

„Prutza“ habe ich in der Liste vergessen, das ist ebenfalls Hebräisch und heißt Hure, wörtlich „die man aufbricht“.

Dazu gehört auch noch „kurwa“, was Hure in einer osteuropäischen Sprache bedeutet, ich glaube, Polnisch. Das ist auch gebräuchlich.

Viele Grüße
datafox

Hallo!

und was ist mit „chonte“ und „schickse“?

Chonte kenne ich nicht.

Hi!

Chonte (חונטע) gibt es, ist aber eher ungebräuchlich.

Neben „prutza“ gibt es dann auch noch jidd. „prejtze“ (פריצע).

Gruß
Irit

Im Chinesischen ist auch der Begriff für Fräulein (小姐, xiǎojiè), der wörtlich „kleine ältere Schwester“ heißt, als Bezeichnung für Prostituierte gebräuchlich, weswegen man damit lieber vorsichtig sein soll, falls man Kellnerinnen o.Ä. damit anzusprechen gedenkt. :wink:

Hast du übrigens mal die Hanzi für Yingyan parat?

Gruß,

  • André

Tsesisch & Esperanto
Hallo,
Auf Tsesisch (einer kaukasischen Sprache mit etwa 15.000 Sprechern) gibt anscheinend die Wörter апаракI (aparak’) und хъахIба (qaħba). Ersteres heißt auch „Landstreicher(in)“ und „liederliches Frauenzimmer“, das zweite Wort bezeichnet wohl eine „Gigolette“(?) oder ebenfalls eine liederliche Person.

Auf Esperanto gibt’s neben prostituitino noch **ĉiesulino (ĉies = jedermanns), also quasi „jedermanns Frau“ und putino. Puto heißt Brunnen, aber ich weiß nicht, ob das die Wurzelform dieses Wortes ist.

Gruß,

  • André**

Peter Altenberg: Das Glück
"Ich erwartete das Glück vergeblich Jahre und Jahre lang. Endlich kam es und setzte sich zutraulich an mein Bett. Es hatte gelbbraunen Teint wie die Javanerinnen, schmale, lange Hände und Finger, Gazellebeine und bewegliche lange Zehen. Ich sagte: "Oh, bist du wirklich, wirklich endlich das Glück, das lang ersehnte, tief entbehrte?!? - „Ich werde es dir morgen schreiben, ob ich es wirklich bin oder nicht. Du wirst selber urteilen- - -.“
Am nächsten Morgen fand ich einen Zettel, auf dem geschrieben stand: „Adieu, auf Nimmerwiedersehen - - - .
Ja, es war also wirklich und wahrhaftig „das Glück“ gewesen!“

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Altenberg

> ich nie für die vom horizontalen gewerbe, eher schon mal die polizistinnen (obwohl für die eher der begriff „aubergines“ bebräuchlich ist.)

für die leichtbegkleideten damen sont hört man gerne und ironischerweise „péripathéticiennens“

grüssli, fred

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

Chonte kenne ich nicht.

Bei Salcia Landmann, Jiddisch Das Abenteuer einer Sprache, steht im Glossar: „chónte, f., chóntess, pl., Buhldirne. Meist in Deutschland gebraucht. Nach Berstein Etymologie unbekannt. Andere schlagen vor: von chano = lagern. Syn. sonje“

Bei Landmann gibt es dazu den Witz.

Die Lehrerin möchte den Kindern zeigen, dass man man einen Text verkürzen kann, indem man aus zwei Hauptsätzen einen Hauptsatz mit einem Nebensatz macht. Nachdem sie mehrere Beispiele gegeben hat, stellt sie die Aufgabe, die beiden Sätze:

Das Mädchen sitzt am Fenster. Sie schaut neugierig hinaus.

kürzer zu formulieren.

Meldet sich Moischele und sagt: „Chonte!“

Schickse bedeutet nicht Hure, sondern nichtjüdische Frau.

Auch dazu Salcia Landmann: "schíksse, f., schíkssess, pl., Christenmagd, Bauermädchen.

Aber für jüdische junge Männer waren jüdische Mädchen unerreichbar. Daher blieben für sexuelle Erfahrungen nur die christlichen Mädchen.

Und auch dazu ein Gleichwertl:

A: Was ist der Unterschied zwischen einer Schickse und einem jiddischen Mädchen?
B: Wenn du versuchst, eine Schickse zu küssen, schreit sie: Ach Gott, hilf mir!
Wenn du aber versuchst, ein jüdisches Mädchen zu küssen, schreit sie: Mamme! Und die kommt!

Gruß Fritz

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Noch ein paar polnische Prostituierte :wink:
Hallöchen,

da würden mir noch

latawica = Flittchen/Luder
panienka z półświatka = Mädchen aus der Halbwelt
kobieta upadła = gefallene Frau
ruchawica = eher auf die typische Bewegung beim Sex bezogen
ulicznica = Straßenmädchen
puszczalska = für jeden zu haben
dziewczyna spod latarni = Mädchen, das unter der Laterne stehen

einfallen.

Grüße
R.

Hallo,
aus dem Italienischen:
zòccola (eigentlich: Kanalratte) umgangssprachlich statt puttana zumindest zwischen Rom und Neapel:
troia (eigentlich: Sau) Hure, Nutte;
(davon: troiata Sauerei)
in Neapel auch: 'ntròcchia;
bemerkenswert:
ein "figlio 'e 'ntròcchia ist nicht nur ein „Hurensohn“, sondern auch ein „Schlaukopf“!
aus
Luzzi, Giovanni: Inscí parla la „Mala“:
(norditalienischer Slang)
banda: donna di strada;
capponéra;
giràndola;
larga;
loa;
loeugia;
minestra;
pegora;
scorta;
sguangia;
vacca.

Gruß!
H.

Neben „prutza“ gibt es dann auch noch jidd. „prejtze“
(פריצע).

Kraaß! Sind das die, die wo aufgeprejtzelt herumlaufen?

lG

w

Hallo,
aus dem Italienischen:
zòccola (eigentlich: Kanalratte) umgangssprachlich statt
puttana zumindest zwischen Rom und Neapel:
troia (eigentlich: Sau) Hure, Nutte;
(davon: troiata Sauerei)
in Neapel auch: 'ntròcchia;
bemerkenswert:
ein "figlio 'e 'ntròcchia ist nicht nur ein „Hurensohn“,
sondern auch ein „Schlaukopf“!
aus
Luzzi, Giovanni: Inscí parla la „Mala“:
(norditalienischer Slang)

Danke.

banda: donna di strada;
capponéra;
giràndola;
larga;
loa;
loeugia;
minestra;
pegora;
scorta;
sguangia;
vacca.

Weißt Du auch, was diese Begriffe wörtlich übersetzt bedeuten? Ich bin ja auf der Suche nach den Umschreibungen, weniger nach den ausländischen Begriffen.

thx
moe.

wo benutzt man denn diesen Begriff?

Wo? Überall in Brasilien, denke ich (siehe google).

„garota de aluguel“ - „Mietmädchen“ kann man auch sagen.

„garota de programa“ („Programm“-Mädchen)

dazu gibt es noch:
vaca - Kuh
boi - Stier
piranha - ohne Kommentar
perdida - Verlorene
mulher da rua - Frau der Straße
mulher do Fado - Frau des Fado

Bis auf den letzten Ausdruck ist das alles ja sehr abfällig. Piranhas werden auch kleine Diebe genannt, wie die Kinder, die einem in Rio am Strand die Sachen klauen…
Mulher da rua könnte auch eine Obdachlose sein.

Até mais…

hallo,
ich versuch’s mit der Erklärung:

in Neapel auch: 'ntròcchia;

wie troia;

giràndola:

girare die Runde machen

loa und loeugia:

wie troia; (auch scrofa hat diese Doppelbedeutung.)

pegora:

von lat. pecora (Plural; Vieh)

scorta:

Könnte von it. scorta Begleitung, Leitung kommen; aber ich halte die Abstammung von lat. scortum Dirne für wahrscheinlicher; dass der lat. Plural (scorta) verwendet und dann für ein Femininum Singular gehalten wurde, ist häufig; oben bei pegora ja genauso.

vacca: lat. vacca die Kuh

Mehr weiß ich nicht.
Gruß1
H.