Hallo, ich hoffe sehr, daß mir jemand helfen kann. Folgender Sachverhalt. Mein Mann war 22 Jahre lang Lokführer. Irgendwann wurde er krank (Burn out), was die Berufsunfähigkeit zur Folge hatte. Er darf, nach eingehenden medizinischen Untersuchungen, Klinikaufenthalten und dergleichen nicht mehr in seinem Beruf und in Schichten arbeiten. Gesund ist er wieder. Mal davon abgesehen, daß er Tabletten nimmt, welche aber auch nach und nach reduziert und sicher irgendwann ganz abgesetzt werden. Nun hat die Knappschaft Bahn- See, sein Rententräger, eine 14 tägige Maßnahme zur Berufsfindung im BFW Seelingstedt angeraten, welche er auch wahrgenommen hat. Während des Aufenthaltes stellte man bereits nach zwei Tagen fest, daß er dort wohl falsch wäre, da er gern Erzieher werden wolle. Und in Seelingstedt würde nur die kaufmännische Richtung geprüft. Ein Telefonat mit dem Rehaberater ergab nur: „Er kann ja entscheiden, ob er dort bleibt, oder die Maßnahme abbricht.“ Natürlich hat er nicht abgebrochen. Wir wollen ja was erreichen und nicht aufgrund von Selbstverschulden den Anspruch auf eine Umschulung verlieren. Also zog er es durch und erfuhr 14 Tage später, daß er, da er ja dort falsch war, jetzt ins BFW Oberhausen muß. Am Montag fuhr er hin und sollte bis (Donnerstag) bleiben. Das Ganze nannte sich Kurzmaßnahme. Dort angekommen wurde ihm unmissverständlich erklärt, daß er von dem Rententräger angemeldet wurde und zwar zur Überprüfung, ob er den Beruf des Arbeitspädagogen erlernen könne. ??? Nachdem ihm dann erstmal erklärt wurde, was das überhaupt für ein Beruf ist (arbeiten mit Behinderten in Behindertenwerkstätten) teilte er dem „Berater“ dort mit, daß er diesen Beruf mit Sicherheit nicht erlernen möchte. Mein Mann ist jemand, der nicht unbedingt abschalten kann. Dem das Leid anderer sehr zu Herzen geht. Er glaubt, dann Beruf und Privat nicht trennen zu können. Und es dürfte ja wohl sein gutes Recht sein, so zu fühlen. Der eine kanns der andere nicht. Die Antwort des Beraters:„Wenn sie nicht Arbeitspädagoge werden wollen, dann brauchen sie auch nichts anderes im sozialen Bereich werden und die Maßnahme brechen wir hiermit ab.“ Somit fuhr er am Dienstag wieder nach Hause. Anschließend wollten wir natürlich gleich mit der Rehaberaterin telefonieren. Aber diese Frau zu erreichen ist seit Monaten reine Glückssache. Irgendwann ist es gelungen und die gute Frau teilte gleich mit, daß sich das BFW Oberhausen bereits per Fax gemeldet hat und sie erklärte, er solle sich über die Feiertage einen anderen Beruf aussuchen und sie dann informieren, denn im sozialen Bereich würde er nichts bekommen. Oberhausen schickte ihn heim, hat wohl aber gleich der Rehaberaterin die Anmerkung hinterlassen, mein Mann solle jetzt 6 Wochen zur Berufsfindung dort hin. Und dann seine Umschulung auch dort machen.Wir wohnen 420 km von Oberhausen weg und haben 7 Kinder??? Versteht ihr was ich meine?Die Schule für Erzieher ist im Nachbarort?Er könnte ab FEB dort hin. Könnt Ihr was raten?
Hallo,
Nachdem ihm dann erstmal erklärt wurde, was das
überhaupt für ein Beruf ist (arbeiten mit Behinderten in
Behindertenwerkstätten) teilte er dem „Berater“ dort mit, daß
er diesen Beruf mit Sicherheit nicht erlernen möchte. Mein
Mann ist jemand, der nicht unbedingt abschalten kann. Dem das
Leid anderer sehr zu Herzen geht.
Dann hat er etwas falsch verstanden. Geistig Behinderte leiden nicht. Sie benötigen aber lebenslang Hilfe zur Bewältigung ihres Alltages (in der Werkstatt, im Heim oder zu Hause). Den Beruf des Arbeitspädagogen kann man nur kennenlernen, wenn man mal in eine Behindertenwerkstatt geht. Ich persönlich habe einige Behinderte kennengelernt, da meine Frau dort tätig war. Diese Arbeit gibt jedem sehr viel Positives.
Er glaubt, dann Beruf und
Privat nicht trennen zu können.
Dann wäre auch Erzieher ungeeignet. Gerade hierbei wird er es auch mit Kindern zu tun haben, die zu bemitleiden sind. Vorbereitungs- und Nacharbeiten werden mit Sicherheit nach mal Hause geschleppt, um „in Ruhe“ dies erledigen zu können (aber bei 7 Kindern) Problemfälle lassen einen sicher auch abensd nicht ganz los.
Und es dürfte ja wohl sein
gutes Recht sein, so zu fühlen.
Das ist richtig, doch er sollte sich sorgfältig informieren.
Der eine kanns der andere
nicht.
Man kann es aber lernen.
Die Antwort des Beraters:"Wenn sie nicht
Arbeitspädagoge werden wollen, dann brauchen sie auch nichts
anderes im sozialen Bereich werden
Kann ich nachvollziehen.
Wir wohnen 420 km von Oberhausen
weg und haben 7 Kinder??? Versteht ihr was ich meine?
Ja. Es gibt viele Familien, bei denen der Papa nur am WE zu Hause sein kann und das über Jahre und nicht nur für 18 Monate. Ist zwar nicht schön.
Die
Schule für Erzieher ist im Nachbarort?Er könnte ab FEB dort
hin.
Wie aufnahmefähig ist der Arbeitsmarkt für Erzieher? Eignung geklärt? Zusage der Schule? Kostenübernahme geklärt? Wie wohl würde sich dein Mann in seinem Alter im Kreis von jungen Mädchen in der Schule fühlen? Wie würde das abendliche Lernen zu Hause im Umfeld von 7 Kindern organisiert werden?
Könnt Ihr was raten?
Entscheidungen überprüfen. Dazu guck http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest… (laß dich nicht von der Berufsbezeichnung irritieren) und http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest…
Mit Reha-Berater besprechen - nicht am Telefon.
Gruß
Otto
Hallo,
ich kann nur von mir reden, also ohne das AA hinter mir wurde mit der Umschulung nix, hab sie bekommen aber auch sehr lange dafür gekämpft fast ein Jahr.
Mehr kann ich dazu nicht sagen. Verstehe das mit euren Kindern. Wünsche euch alles Glück und eine schöne Weihnacht
lg floh6199
Es ist wichtig, das der Beruf nicht nach Ausbildungsentfernung sondern nach Fähigkeit geht. Auch wenn man meint das man was gerne machen möchte. Der Beruf des Erziehers ist relativ anstrengend auch für die Psyche und man sieht auch teilweise Elend. Aber das nur nebenher. Eine richtige Berufsfindung nach Fähigkeiten sollte durchgeführt werden, wenn das so nicht möglich ist dann muss man sich selbt gut erkundigen und am besten Praktika machen wenn es geht.