Umschulung zur Werbekauffrau, wie?!

Hallo,

ich bin gelernte Speditionskauffrau und arbeite jetzt seit 9 Jahren in kauffmänischen Berufen. Da mir Spedition keinen Spaß macht würde ich gerne eine Umschulung zur Werbekauffrau machen. Das AAmt meinte zu mir das ich da keine Chance habe auf irgendeine Unterstützung da mein Beruf sehr gesucht wird und ich eben so immer etwas finden würde. Das mir das keinen Spaß macht und ich seit Jahren unterfordert bin interssiert die nicht.
Weiß jemand eine andere Möglichkeit die einen nicht gleich in den Ruin treibt? Mir sind echt die Ideen ausgegangen was ich noch machen könnte!

Danke schon mal.

VG
chrismei

Hallo,

mir fällt da nur ein nebenberufliches Fernstudium ein. Eine Umschulungsmaßnahme wäre aus Sicht der AA wenig sinnvoll und aus Deiner Sicht ein zu großes Risiko. Gerade der Werbesektor ist doch bei potentiellen Arbeitskräften total gefragt und die Agenturen warten kaum auf Umschüler. Überhaupt hat man in der Branche die unangenehme Angewohnheit, Jungvolk voll auszubeuten und es, wenn es in die Jahre gekommen ist und widerspenstig wird, gegen die nachrückende Generation auszutauschen. Was soll man vor diesem Hintergrund mit einer Umschülerin?

Man könnte es natürlich risikofrei und nebenberuflich mit einem einschlägigen Fernstudium (falls so etwas angeboten wird) versuchen, aber ob die Erfolgsaussichten besonders rosig sind? Auf jeden Fall riskierst Du damit nicht Deine Existenz.

Erfolgversprechender wäre es wohl, im eigenen Bereich eine Weiterbildung zu starten. Dort hättest Du eine reelle Chance, das Gelernte auch einzusetzen und damit Dein Einkommen zu steigern.

Ansonsten wird es schwierig sein, als Seiteneinsteiger in eine stark nachgefragte Branche einzusteigen. Außer man hat Beziehungen. Aber dann braucht man auch keine Umschulung :wink:.

Viele Grüße

Anne

Hallo Anne,

danke für die schnelle Antwort. Ich wußte gar nicht das es so schlimm ist in der Werbebranche. Ich glaube dann lasse ich diese Idee lieber. Bringt mir ja wahrscheinlich eh nichts :frowning:
Eine Weiterbildung in meinem Beruf fällt für mich total aus. Ich mag dieses Fach gar nicht und möchte da auch gar nicht drin arbeiten. Hab damals einfach die falsche Ausbildung gewählt. Werde einfach versuchen durch Glück einen Job zu finden der ein wenig Spaß macht!

Danke dir.

VG
chrismei

Hallo!

Ja das kenne ich nur zu gut! Wenn man einmal in der falschen Branche steckt, ist es sehr schwer, da wieder herauszukommen. Aber von dort in einen Modeberuf zu wechseln, halte ich für fast unmöglich.

Magst Du denn den kaufmännischen Bereich gar nicht oder sind es nur die Speditionen, die Dich annerven? Ansonsten könntest Du doch allgemein kaufmännische Weiterbildungen auswählen. Wie wäre es mit einem Betriebswirt o.ä.? Oder einem BWL-(Fern-)Studium? Denkbar wäre auch eine Fremdsprachenkorrespondenten-Prüfung. Kurse zur Vorbereitung kann man an großen, guten VHS finden und sie sind gar nicht mal teuer.

Oder man macht etwas völlig anderes! Bist Du z.B. in Deinem Tennisclub der Star der Damenmannschaft, könntest Du eine Trainerausbildung absolvieren und als Trainerin arbeiten.

Die letzte Möglichkeit wäre eine Selbständigkeit. Wenn Du kreativ bist und irgendwelche orgiginellen Produkte herstellst, könntest Du sie auch selbstständig vermarkten. U.U. erst einmal nebenberuflich und bei wachsendem Erfolg Vollzeit. Dabei bist Du jedenfalls nicht von der Gnade irgendwelcher Arbeitgeber abhängig.

Lass Dir also etwas einfallen! Welches Deiner Hobbys wäre ausbaufähig und als Einkommensquelle geeignet?

Eine Umschulung ist immer eine kritische Angelegenheit. Umschüler aus interessanten Berufen werden nämlich in der Branche oft nicht für voll genommen. Ich habe mal eine Umschulung zur Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft absolviert, weil mich das Thema interessierte und ich schon viele Vorkenntnisse hatte. Aber das interessiert überhaupt keine Hausverwaltung oder Genossenschaft. Dort will man keine Umschüler und stellt hauptsächlich den eigenen Nachwuchs ein.

Umschüler im Bereich Bürokauffrau, Bürokommunikation, Groß- und Außenhandel o.ä. haben es deutlich leichter. Deren Ausbildung passt auf viele Firmen und meistens kommen sie relativ leicht irgendwo unter.

Aber so lange Du nicht arbeitslos bist und Langzeitarbeitslosigkeit droht, wirst Du sowieso keine Umschulung bekommen. Und auf eigene Rechnung ist das Risiko viel zu hoch.

Mein Tipp wäre: Suche Dir eine gute Geschäftsidee und beginne langsam nebenberuflich. Spare währenddessen ein größeres finanzielles Polster an und wechsle, sobald der Laden gut angelaufen ist, in eine Selbstständigkeit. Stürze Dich bloß nicht in Schulden und besuche ein Existenzgründerseminar. Baue Dir also erst ein zweites, solides Standbein auf und wechsle dann. Auch eine Trainertätigkeit oder etwas Künstlerisches könnte so eine Geschäftsidee sein. Biete etwas an, was keiner so im Programm hat, nutze eine Marktlücke.

Nach meiner Erfahrung macht eine Selbstständigkeit glücklicher als ein fester Job in einem ungeliebten Beruf. Auch wenn das Einkommen häufig niedriger ausfällt.

Viele Grüße

Anne