Umschulungsbetrieb wechseln wegen Unfähigkeit?

Hallo !

Ich werde versuchen mich so kurz wie möglich zu halten.
Ich habe vergangenes Jahr von der ARGE eine Bewilligung zur Umschulung bekommen, nachdem ich mir einen passenden Betrieb ausgesucht habe.

Dort sah es zunächst einigermaßen gut aus.
Nun.
Der Betrieb erstickt förmlich im Chaos.
Es gibt dort einen Chef, eine Sekretärin, einen Lehrling und 4 (!) Umschüler !
Zu lernen gibt es dort gar nichts.
Ich habe den Chef mehrmals persönlich darum gebeten, er möge dafür Sorge tragen, dass wenigstens einige Punkte meines Lehrplanes erfüllt werden. Schulisch bin ich, wenn ich das mal so sagen darf, ziemlich gut.
Hmmmm…es gibt so vieles…
Nun ja, sein Inserat lautete ungefähr wie folgt:

Sie sind ein Internetfreak? Sie programmieren gerne, …usw…
nutzen Sie den Weg der Umschulung,…bezahlt das Arbeitsamt…usw.

Der Deal war folgender (Bewerbung+Bewerbungsgespräch erfolgreich):

O-Ton Chef: Sie helfen mir mit aller Kraft die Internetseite xxx.de zu erstellen und ich biete Ihnen die Ausbildung zum IT-Kaufmann und vermittel Ihnen mit all meiner Kraft mein kaufmännisches Wissen.

Gut.

Das „Projekt“ ist aber sehr sehr kompliziert (für mich).
Ich programmiere gerne in Actionscript (Flash) und habe auch schon mal ein Spiel geschrieben, aber ich habe erhebliche Schwierigkeiten, wenn es um CSS,…HTML, XML, PHP und Co. geht.

Ich kam mit meinem Chef auf jeden Fall auf keinen Nenner, weil mein Tag sah ziemlich bitter aus.
Den ganzen Tag vor dem Monitor sitzen und schauen, wie man es gebacken bekommt.
Als das nicht fruchtete, hat sich keiner mehr um mich gekümmert.
Außer natürlich Arbeiten wie Blumen gießen, Catering zur Messe bringen, Kunden akquirieren auf den Messen, saubermachen (weil unglaublich!!! dreckig dort!) Weihnachtsmarkt aufbauen und viele unglaubliche Dinge.
Den anderen Umschülern geht es auch nicht besser. Keine Arbeit und vieles, was keinen Sinn macht oder einfach unglaublich ist.
Gestern wurde einer Umschulungskollegin zwei Urlaubstage gestrichen, weil sie innerhalb von ein paar Wochen jeweils einen Tag wegen Übelkeit daheim geblieben ist !
Steht laut Aussage des Chefs in der allgemeinen Betriebsvereinbarung!
Habe ich nie gesehen.
Als ich ihm gesagt habe, dass sowas nicht geht und ob ich die „Vereinbarung“ sehen könnte, hat er gesagt, ich solle doch mal im Netzwerk in irgendeinem Ordner (sicher war er sich nicht) nachschauen!
Da ist mir echt der Kragen geplatzt !

Ich habe ihm meinen Ausbildungsrahmenplan vor die Nase gehalten und ihm gesagt, dass wäre die einzige „Betriebsvereinbarung“ die ich kenne und er sollte sich mal darum kümmern, dass man was lernt!
Was das Ding auf seinem Schreibtisch zu suchen hätte und was er damit soll ! Durchlesen ! Hab ich ihm gesagt und bin mit den anderen Umschülern gegangen ! (Feierabend)

Wie komme ich aus solchen Situation raus ??? Wie finde ich was anderes?

Ich vertraue meiner Beraterin vom Arbeitsamt nicht. Ich hab halt Angst, dass ich meinen Umschulungsplatz verliere und alles für die Katz war ! ( Und er noch mehr Umschüler ausnutzen kann!)

Kennt jemand solche Situationen oder hat jemand schon Erfahrung sammeln können ???

Ich werde mir das auf jeden Fall nicht gefallen lassen, dass ich sein Blödmann für alles bin. Er hat doch auch Pflichten !

Puhhh…das war viel ! (Ich könnte noch mehr unglaubliches erzählen, aber das wäre ein bissl viel ! )

MfG

faruk

Hallo!

Das ist nicht so einfach. An Deiner Stelle würde ich mal bei der zuständigen IHK nachfragen, ob es dort eine Beratung für Dich gibt. Man kümmert sich dort auch um Azubis, die Schwierigkeiten mit ihrem Ausbilder haben. Möglicherweise können sie auch Dir helfen.

Viel Erfolg!

Anne

Hallo Anne !

Hab ich mir schon gedacht, danke für die Antwort !

Es ist ja auch so, dass ich der Meinung bin, solange es solche Betriebe gibt, die die Auszubildenden oder Umschüler so ausnutzen, es kein Wunder ist, wenn die Qualität der fertig „Ausgebildeten“ nicht dem Stand entspricht, der eigentlich erreichbar wäre!

Bis denne…

Faruk

Bei meinem Patensohn (Azubi) hat das Gespräch mit IHK bzw. Innung rasch geholfen. Er kam dann in einen anderen Betrieb.

Bei Dir hängt aber die ARGE mit drin. Die solltest Du zuerst kontaktieren.

Ich vertraue meiner Beraterin vom Arbeitsamt nicht.

ggf. Termin mit ihrem Chef machen

Gruß JK

Sollte es bei einer Umschulung nicht noch ein Einrichtung, wie zB ein Berufsförderungswerk, geben, das unterstützend zur Seite steht?
Ich kann mit meinen bfw-Leuten problemlos reden und ausserdem wären sie in solchen Situationen die kompetentesten Ansprechpartner und könnten den Arbeitgeber zB auf eine interne Blacklist setzen oder so…

Esseidem natürlich, deine begleitende Institution ist eine, die nur aufs Geld aus ist, dann wirst du um ein Gespräch in der ARGE nicht rum kommen, aber die dürfte es dann sehr interessieren, das ihr Kooperations-Betrieb keine Leistun für sein Geld bringt…