Umzug mit Katzen

Hallo Dosenöffner,

in absehbarer Zukunft beabsichtige ich bundeslandübergreifend umzuziehen.

Nun ist mir das allgemeine Umzugsprozedere durchaus geläufig, da ich derlei Unerquicklichkeiten schon öfter meinen vierpfotigen Mitbewohnern zugemutet habe. Allerdings bin ich bisher immer nur kleinräumig umgezogen, während es dieses Mal quer durch die ganze Republik gehen soll (inkl. mindestens siebenstündiger Autofahrt).

Erschwerend kommt hinzu, dass die würdige ältere Katzendame, die bei mir residiert, inzwischen ein recht schwaches Herz hat und unser Irrwisch auf Pfoten Angst vor allem und jedem hat und noch niemals im Auto mitgefahren ist (wie haben allhier eine Tierklinik in Laufdistanz).

Kennt Ihr eventuell gute Tipps, Tricks und Kniffe, um den Fellmonstern den Fernumzug so angenehm wie möglich zu machen? Wie gesagt, das Grundlegende ist mir klar, es geht mir nur um die Langstreckenfahrt als solche.

Beste Grüße

=^…^=

Hallo Katze,

ich habe auch so einen Hysteriker am Start. Bei einer mehrstündigen Autofahrt würde ich ihm ohne zu zögern ein Beruhigungsmittel verabreichen. Der heult und schreit ja schon in der Box zum Tierarzt, der 10min Fußweg entfernt ist derart mörderisch, dass ich von entsetzten Passanten angesprochen werde, was um Gottes Willen ich denn mit dem Viech angestellt habe.

Bei der alten ehrwürdigen Lady hast du schon Erfahrungen mit Autofahrten? Weil, wenn aufgrund der Herzproblematik die Vergabe von Sedativa flachfällt, würde ich an deiner Stelle ihr Körbchen dann mit einigen luftdurchlässigen, aber dunklen Tüchern etc. umhüllen, auf dass sie möglichst viel Ruhe und möglichst wenig Input hat. Katzen, zumal ältere, lieben es und es beruhigt sie ungemein, wenn sie in allerlei Behältnissen gerade hineinpassen, also fest umschlossen werden. Also vielleicht ihre Box/Körbchen mit viel Kuschelkram versehen, ungewaschene T-Shirts und Socken von dir werden ihr ziemlich sicher gefallen.

Beste Grüße und alles Gute

Annie

Hallo KamikazeKatze,

wenn Du noch etwas Zeit bis zum Umzug hast,teste doch einfach mal auf kürzeren Strecken die Autotauglichkeit.Unsere schwarze Katze beruhigt sich recht schnell im Auto und der verrückte Kater macht problemlos jedes Jahr mehrfach die lange Urlaubsreise nach Schweden mit (nur auf der Rückfahrt hat er schlechte Laune und maunzt,weil er seine Freiheit im Urlaub schwinden sieht).Vielleicht ist es garnicht so schlimm und Du kannst auf Beruhigungsmittel verzichten.Eine Erfahrung haben wir gemacht,die im Widerspruch zu dem anderen Artikel steht:unsere Katzen lieben es,wenn sie während der Fahrt richtig gut sehen können! deshalb haben wir mit einigen Aufwand eine Erhöhung für die Transportboxen gebaut und eine Gurtverlängerung zur Absicherung.Jetzt haben sie nach allen Seiten einen guten Überblick und sind sichtlich zufriedener.

Hoffentlich konnte ich Dir und Deinen Katzen helfen.Du kannst ja mal berichten,wie es gelaufen ist.
Angelönig.

Hi Annie,

ja, daran, die kleine Irre mit Beruhigungsmitteln vollzupumpen, habe ich auch schon gedacht; es ist glücklicherweise noch ein Weilchen hin, aber ich werde sie vorher sowieso mit Sicherheit nochmal zur Tierärztin schleppen müssen (Oh Freude, schöner Götterfunken - sie bekommt schon buchstäblich Schaum vorm Maul, wenn ich sie nur in den Transportkorb setze!), und bei der Gelegenheit werde ich danach fragen.

Die alte Dame kennt Autofahren bereits - und sie ist dagegen. So sehr, dass ich ernsthafte Schäden an dem Gehör der weiteren Mitfahrer befürchten muss.

Meine Frage zielte aber einen Hauch in eine andere Richtung: Die Autofahrt ist ja eine gar lange, und das Katzenklo passt nicht in den durchschnittlichen Transportkorb. Länger einhalten kann die alte Dame nicht mehr, ich vermute aber ganz stark, dass sie auf eine Windel nicht allzu beglückt reagieren würde (ganz abgesehen davon, dass ich keinen Notarzt unter den Umzugshelfern habe).

Nachdem ich schon etwas zu dem Thema Fernumzug herumgegoogelt hatte, bin ich auf die Idee verfallen, zwei Katzengeschirre käuflich zu erwerben, auf dass die Fellnasen sich bei den Fahrtpausen etwas die Pfote vertreten können. Was bin ich froh, dass mich niemand bei meinen Leinenerstversuchen gefilmt hat!

Hast Du vielleicht eine Idee, wie das Problem zu lösen wäre?

Besten Dank und liebe Grüße

=^…^=

Hallo Angelkönig,

leider bin ich gänzlich unmotorisiert (allerdings sollte man mich auch nicht auf den Straßenverkehr loslassen *gg*), aber ich werde wohl versuchen, die Sache mit dem nächsten Besuchsauto einmal zu testen.

Da Du es gewohnt bist, so lange Strecken zurückzulegen: Wie haltet ihr es mit den Pinkelpausen? Oder habt ihr irgendeine Form von ‚Innentoilette‘?

Beste Grüße

=^…^=

Hallo KamikazeKatze,

das mit den Pinkelpausen ist natürlich ein kleiner Haken.Wir sind bis zu 16 stunden unterwegs,eigenartigerweise hält das unser Kater meistens aus,zumindest bis auf einmal.Da hat er aber auf sich aufmerksam gemacht,nur muß man dann auch anhalten können.Dies war nicht der Fall und er hat in den Katzenknast gepieselt.Ist aber kein großes Problem gewesen,es ist eine Plastebox und der Boden ist mit einem Stück Teppichboden bedeckt,also anhalten,Kater an die Leine oder auf den Schoß,Box mit Hilfe der Wasserflasche und Papierhandtüchern aus- und trockengewischt,Reserveteppichboden und Raubtier hinein und mit frisch „gewindelten“ glücklichen Kater weiterfahren.Wir machen auch ca. alle 3 Stunden eine Pause zum Recken und Strecken,aber da ist Pipi gehen nicht wichtig,es gibt ja so viele tolle Sachen zu entdecken!Am besten eine Rast an einem Feldweg,nicht zu belebt,dann kommt auch kein Stress auf.Ich weiss nur nicht ob Deine Katzen an der Leine laufen.
Schön wäre es,wenn man dem Felltiger vor Antritt der Fahrt einfach sagen könnte:Geh bitte nochmal aufs Klo!Aber das funktioniert nicht,habe ich getestet.
Unterwegs ein paar Leckerlies und Wasser anbieten,Autoradio nicht zu laut.Und nicht während der Fahrt rauslassen,unser Kater will dann auf Herrchens Schoß und dann zum unpassendsten Moment auch mal den Fußraum zwischen Gas und Bremse untersuchen(oder irgendeinen anderen Unsinn anstellen).

Hoffentlich beantwortet das Deine Fragen und wirft nicht so viele neue auf.Mit etwas Glück schlafen sie ein paar Kilometer nach Fahrtbeginn ein und Du hast Dir umsonst Sorgen gemacht(Katzen sind manchmal sehr seltsame Wesen).

Viel Glück beim Umzug.Angelkönig.

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Hallo Katze,

man geht mit seiner Fellnase nicht Gassi, damit sie brav am Baum das Beinchen hebt. Sie werden das nicht tun. Vergiss es. Du nimmst sie also aus dem Auto, packst sie in einer wildfremden, bedrohlichen Umgebung raus, verpasst ihnen das Geschirr und willst sie spazierenführen. Läuft so nicht. Sie werden sterben vor Angst. Du tust denen keinen Gefallen.

Wenn du die Herrschaften nun schon vor vollendete Tatsachen stellst mit deinem Umzug, dann zieh das so kurz und schmerzlos durch, wie es nur geht. Mit mehrfachem Gassigehen verlängerst du nur den Stress, setz die beiden auf die Rückbank und ab die Luzie.

Was die dringenden Bedürfnisse der Lady angeht, draussen an der Leine hat sie ohnehin viel zu viel Panik, sich zu lösen, fürchte ich, falls sie wirklich nicht 7 Stunden aushalten sollte. Ne Handbreit dick Zewa in die Box muss halt reichen für den Notfall.

Und ganz ruhig, Brauner :smile:) Das Geheule kenne ich gut. Gewöhnt man sich dran. Einfach ne Kassette mit den Einstürzenden Neubauten volle Möhre aufdrehen und immer an Glenn Gould denken, der seit frühester Kindheit nur produktiv Klavier üben konnte, wenn der Staubsauger lief.

Wird schon, mach dir nicht son Kopp.

Die besten Wünsche

Annie

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Hi Annie,

eigentlich wusste ich ja, dass Katzen - zumal meine - nicht an der Leine gehen (würde ich an ihrer Stelle auch nicht). Sie haben es mir dann auch nochmals eindrücklich verdeutlicht.

Allerdings bin ich angesichts der Tatsache, dass ich in meinem Leben schon gefühlte 23 Mal umgezogen bin, bei der Aussicht auf den in Bälde anstehenden bemerkenswert panisch, zumal die werten Felltiere inzwischen quasi nur noch aus einer Ansammlung von Macken mit ein bisschen Fell drum herum bestehen - die würdige ältere Dame hat eine deutliche Meinung zu allem (und zwar keine gute) und tut diese gerne mit ausgefeiltem Kunstpinkeln kund (heute morgen war ich beispielsweise etwas spät dran und habe es gewagt, mich erst um das Frühstück meines Knilches zu kümmern statt ihr ihre Morgenleckerlies zu kredenzen, worauf hin sie mir fest in die Augen gesehen hat und demonstrativ ihren Hintern über dem Papiermüll in Pinkelposition gebracht hat); und die kleine Irre, die sowieso schon immer eher schreckhafter Natur war, hatte unlängst das Pech, von irgendwelchen durchgeknallten Nachbarskindern zwei Tage lang eingesperrt zu werden, woraufhin sie wochenlang nur noch aus panisch aufgerissenen Augen unter dem nächstbesten Möbelstück bestand und tagelang jedwede Nahrungsaufnahme verweigert hat. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie lange es dauern wird, bis die beiden mir den Umzug verzeihen! Ganz abgesehen davon, dass beide im Normalfall das Katzenklo verweigern und sich bei der Verrichtung ihrer Geschäfte lieber den Wind um den Hintern blasen lassen.

Angesichts dieser Situation habe ich in meinem Hirn nach dem letzten Strohhalm in Form einer lange verschollenen Erinnerung an eine Bahnfahrt nach Görlitz gekramt, bei der ich das Vergnügen hatte, das Abteil mit einem freundlichen älteren Herrn und seiner Begleiterin zu teilen, welche da eine an der Leine reisende Siamkatze war. Aber vermutlich war das sowieso nur Tarnung und es handelte sich dabei in Wirklichkeit um eine Abgesandte einer uns weit überlegenen felidoiden Alienrasse, die zu Erkundungszwecken hier auf Erden weilte.

Aber genug geschwafelt!

Beste Grüße

=^…^=

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Vielen Dank! (owt)
=^…^=