Umzug/ neuer Anfang pro/contra

Hallo an alle, die das hier lesen und vielen Dank schon im Voraus, dass ihr euch die Zeit nehmt! Meine Frage ist ziemlich umfangreich, trotzdem versuche ich so prägnant und kurz wie möglich zu schreiben.

Ich wende mich an euch, weil ich hoffe bei meinem Problem neue Perspektiven zu gewinnen, die mich weiterbringen. Am liebsten seid ihr Menschen, die selber schon ein- oder mehrmals weiter weg umgezogen seid und mir von euren Erfahrungen berichten könnt, oder ihr seid Psychologen (müsst ihr natürlich nicht sein, aber das sind die Kriterien für Helfer, die mir spontan einfallen:smile:

Zu meiner Situation:
Ich bin 28, weiblich, habe KFZ Mechanikerin gelernt und studiere im 5. Semester Verfahrenstechnik. Meine Berufswünsche sind flexibel, Hauptsache ich habe nette Kollegen, einen Job den ich für sinnvoll halte und das Geld sollte mehr oder weniger stimmen. Hoch hinaus will ich nicht. Hier kommt nämlich mein inoffizieller Beruf/ Hobby ins Spiel: Ich bin Musikerin. Ich spiele mehrere Instrumente und habe seit 3 Jahren eine pagan Metalband mit fester Besetzung. Es läuft nicht mal so schlecht, wir haben unser 1. Album draußen, eine ganze Menge Auftritte und erweitern so langsam unsere Fangemeinde. Die Band ist mein erfüllter Jugendtraum.

Meine Eltern wohnen bei Tübingen, ich bin vor einigen Jahren nach Karlsruhe weil mein damaliger Freund dort wohnte und ich mal weg von Zuhause wollte. Seitdem bin ich ein paarmal Umgezogen in einem Umkreis von 50km. Ich habe mich hier gut eingelebt, habe sehr viele oberflächliche Bekannte und auch ein paar gute Freunde gefunden.

In Karlsruhe habe ich auch meinen jetztigen Freund kennengelernt: Wir sind seit 4 Jahren zusammen und möchten das auch in Zukunft bleiben:smile: Er ist 32, promovierter Wissenschaftler und zu meinem Leid strebt er eine Professur an. Das bedeutet, er möchte idealerweise noch ca 2 Jahre ins Ausland für seine Habilitation und würde dann, so er ihn bekommt, einem Ruf an irgendeine deutsche, schweizerische oder Österreichische Uni folgen.

Nun wollen/müssen wir beide eine Entscheidung treffen. Wir wollen beide gerne dauerhaft zusammen leben, d.h. Wochenendbeziehung wäre nur eine Lösung auf Zeit (ca. 2-3 Jahre)
Ich für meinen Teil würde idealerweise/einfacherweise hier in der Gegend bleiben. Warum- das ist mir noch nicht so ganz greifbar. Die Gegend an sich hier ist teilweise sehr schön (etwas zu dicht besiedelt für meinen Geschmack, aber da würde ich schon irgendwo ein Haus im Grünen für uns finden) Meine Emotionen gehen da mit mir durch. Ich fand es als Kind schon total schrecklich als wir einmal 20km weiter gezogen sind, der Umzug nach Karlsruhe war, obwohl meine freie Entscheidung, auch mit vielen Tränen verbunden. Immer wenn mein Freund und ich übers wegziehen reden, werde ich sofort völlig verzweifelt und traurig. Ich verstehe das nicht.
Natürlich kann ich auch klar denken, ich sehe z.B. die Freundschaften und die Band die ich aufgeben würde und möglicherweise noch mehr Distanz zwischen meinen Eltern und mir (was ich gerne vermeiden würde).

2 Jahre Ausland wären okay für mich, solange wir danach in dieselbe Gegend zurückkehren. Für 2 Jahre könnte ich Freundschaften und Band wahrscheinlich halten.

  1. Ich frage mich eben nun, woher ich wissen kann, wie wichtig mir mein ganzes Leben mit Freunden, Bekannten, Familie und Band hier ist und ich so meine Weigerung wegzuziehen rechtfertigen kann. meinem Freund scheint es überhaupt nichts auszumachen, einfach alles hinter sich zu lassen.
    2)Ob es Möglichkeiten gibt solche Beziehungen räumlich in Einklang zu bringen. (Ich denke mal, dass wir nicht die einzigen sind, denen es so geht oder ging.

Ich bedanke mich für eure Hilfe!

ernstgemeinter tip,kein witz :

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizit-…

http://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom

bitte beide links sehr aufmerksam durchlesen und schauen ob einer von euch beiden, oder ihr beide euch da wieder erkennt

es könnte die struktur eures problems erklären

wenn ja für den adhs-professor (das gibt es durchaus in hochbegabt, goggel mal nach „hirschhausen“ :wink: ) :

http://www.tokol.de/ dort gibt es weiterführende infos

für die verdachts-aspienne: http://www.aspies.de/

Ich bedanke mich für eure Hilfe!

bitte gern geschehen

Hallo,
ich bin zwar Psychologin, aber ich antworte dir mehr aus der eigenen Erfahrung. Es gibt Leute, die stärker verwurzelt sind und denen ihre Vertrautheit mit Gegend und Menschen Sicherheit gibt. Andere stellen sich schneller auf neue Situationen ein und empfinden neue Dinge als positive Herausforderung. Das ist eine Typfrage. Nach einem Umzug zeigt sich jedem schnell, welche alten Kontakte auch über Entfernungen tragen und welche nicht. Das ist vorher oft schwer einzuschätzen. Aber es bleiben die Freunde übrig, auf die man sich wirklich verlassen kann. Und Kontakte für gemeinsame Aktivitäten findet man überall, wenn man nicht auf tiefere Freundschaften aus ist. Versuche dir vorzustellen, was du in einer neuen Gegend machen würdest: welchen Beruf, welche Freizeitgestaltung etc. Für euch als Paar ist es wichtig, dass du nicht nur einfach „mitgehst“. Denn ihr habt beide nichts davon, wenn du dort unglücklich oder unselbständig und auf deinen Partner fixiert bist. Versuche dich mit dem Gedanken anzufreunden umzuziehen, aber wenn es dir danach immer noch schlecht geht bei dem Gedanken, dann solltest du es nicht erzwingen.

Diese Fragen kann man nicht pauschal beantworten.
Du mußt dich einfach mal selber testen,indem Du mal innerlich zur Ruhe kommst und auf Dein Bauchgefühl achtest.Stelle Dir vor Deine Freunde,Familie,Band,und viele Bekannte sind nicht mehr um Dich?Wie würdest Du Dich fühlen???Habe den Eindruck das dass alles sehr wichtig ist für Dich vor allem die Musik.Würdest Du dies nicht alles sehr vermissen?Ihr habt schon ein Alblum herausgebracht und und .Würdest Du eventuell nicht irgendwann unglücklich?Es gibt soviel dabei zu überlegen da die anderen Umzüge auch mit Tränen verbunden waren.Was ist mit Deinem Freund?Hat er Dich so gerne und lieb,das er dein eventuelles Heimweh nach allem was Du hinter Dir läßt gut überbrücken kann Dir über vieles hinweghift? Habe den Eindruck das er auf jeden Fall seine berufliche Kariere fortsetzt um weiter zu kommen,was ja auch in ordnung ist und muß auch sein.Doch seid Ihr beide innerlich so gefestigt,das Eure Liebe zueinander alles aushält?Es ist nicht einfach.Was ist wenn Ihr doch erstmal eine Wochenendbeziehung führt? Überlegt in aller Ruhe am besten jeder für sich und horcht auf Euren Bauch.

So würde ich die Entscheidung abwarten.Wenn immer wieder der gleiche Gedanke kommt,so und nicht anders und in immer kürzeren Abständen,dann ist dieses die Antwort auf Deine Frage.

Wünsche Euch alles Gute.

kleines Reh