ich (27J.) habe schon einmal eine berufsausbildung (Fleischer 2000-2003) gemacht, aber nicht wirklich danach in diesen beruf gearbeitet und möchte ich auch nicht… im moment habe ich einen unbefristeten arbeitsvertrag als helferin (pflege), arbeite schon mehrere jahre in dem beruf als helferin… allerdings bereitet mir dieser job keine freude mehr, geh jeden tag mit bauchschmerzen hin… ich habe etwas gefunden was mich interessiert und ich mir durchaus vorstellen kann das zu machen, aber um in der neuen richtung arbeiten zu können, müsste ich es lernen. habe auch ein betrieb gefunden, der mich ausbilden würde, allerdings könnte der das nur mit förderung…
eine Förderung für den Arbeitgeber gibt es meines Wissens nur, wenn der Azubi vorher Schwierigkeiten hatte, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu finden. Hier erfolgte aber bereits eine Berufsausbildung und es besteht eine unbefristete Beschäftigung. Für z.B. Schwerbehinderte kann es Ausnahmen geben.
Während der Ausbildung kann der Azubi ggf. Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) bekommen. Ich weiß nicht, ob das auch bei einer zweiten Ausbildung möglich ist.
Ein Termin bei der Arbeitsagentur ist auf jeden Fall sinnvoll.
Ggf. kann die Arbeitsagentur aus Arbeitsmarktgründen eine Umschulung (2 Jahre) übernehmen. Aber gerade, wenn man aus dem Bereich Pflege (Fachkräftemangel) wechseln möchte, wird das sehr schwierig.
Sinnvoll kann es auch sein, die bishjerigen Kenntnisse zu nutzen. Eine berufsbegleitende Fortbildung zur Altenpflegerin kann auch eine gute Basis sein. Danach kann man sich damit in anderen Branchen bewerben: Begutachtungen, Krankenkassen, Verkauf von Pflegeprodukten, medizinische Beratung am Telefon …
Oder einfach einen Arbeitgeberwechsel überlegen: manchmal ist nicht immer klar, ob es Tätigkeit/Beruf oder Arbeitgeber/Kollegen sind, die für die Unzufriedenheit sorgen.
Je nach finanziellen Möglichkeiten, kann auch eine Reduzierung der Arbeitszeit sinnvoll sein (ggf. nur vorübergehend vereinbaren), z.B. 4-Tage-Woche oder 30 Stunden wöchentlich. Dann kann man sich in Ruhe die nächsten Schritte überlegen.
Eine Förderung bekäme man in deinem fall von der Agentur für Arbeit. Solltest dich dort mal melden und dich erkundigen. Muss dir aber sagen dass ich da wenige Chancen sehe
da Du in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis bist, das vom Arbeitgeber nicht gekündigt wurde, wird es für Dich keinerlei Förderungen geben.
Förderungen für Firmen im Ausbildungsbereich gibt es eh kaum. Das ist von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden. Selbst ein Umschüler muss vom Ausbildungsbetrieb genau so bezahlt werden wie ein regulärer Azubi.
Es steht Dir aber frei, Deinen Job zu kündigen und die Ausbildung ganz normal zu absolvieren. Das ist dann allerdings Dein finanzielles Privatvergnügen. Du kannst Dir zu Deiner Ausbildungsvergütung Hartz IV beantragen. Ob Du davon leben kannst ist eine andere Frage.
eine Umschulung bzw. neue Ausbildung kann von der Arbeitsagentur oder der ARGE finanziert werden. Allerdings nur, wenn es dafür gute Gründe gibt, d.h. wenn der erlernte bzw. ausgeübte Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausgeübt werden kann und/oder es in diesem Beruf keine freien Stellen gibt.
In bestimmten Fällen kann ein Ausbildungsbetrieb, der ausbilden möchte, sich einen Azubi aber nicht leisten kann, ein Ausbildungsdarlehen erhalten. Wende Dich gemeinsam mit dem Betrieb, der Dich ausbilden möchte, an die zuständige Kammer.