Unbekannte Wildrose aus dem Park als Unterlage zum Veredeln?

Hallo,

ich beschäftige mich seit einiger Zeit (theoretisch) mit der Rosenvermehrung durch Veredelung auf Wildrosen.

Habe schon vieles gelesen und gesehen. Ich weiß das es ziemlich schwer ist, dass mit dem T-Schnitt viel Übung benötigt, lange dauert und es nicht immer klappt. Es werden immer bestimmte Wildrosen beschrieben (Rosa canina Inermis, rosa multiflora) die als Unterlage genommen werden.

Nun frag ich mich, ob ich mir nicht einfach die Hagebutten von Wildrosen aus einem Park in der Umgebung nehmen kann, daraus Wildrosen ziehe und diese dann als Unterlage nehmen kann. (es sind weiß blühende und weiß-leicht rosa blühende Busch- oder „Kletter-“ Wildrosen)

Ist das moglich/ sinnvoll oder sollte man sich dann doch die o.g. Wildrosensamen kaufen?

(möchte es einfach nur aus fun machen, aber möchte es nicht total flasch anfangen)

Gruß Danilo

Servus,

Hundsrosen bleiben nicht buschig, sondern machen richtige große Sträucher; klettern tun sie auch nicht.

Du kannst sicher Hundsrosen aus Hagebutten ziehen (Achtung Frostkeimer!), aber aus einem Park würde ich die grade nicht nehmen, wenn ich Wildrosen bräuchte.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo, Danilo,
Die Rosenveredlung ist nicht so schwer wie Du meinst. aber: es muss relativ schnell vonstatten gehen, damit die Unterlage und der Schnitt nicht zu sehr antrocknen ( also; bei bedecktem Himmel!). Zuerst den T-Schnitt am Wildtrieb ausführen (man sollte den Schnitt durch die Rinde aufs Holz  schwach hören und fühlen! Daher: üben, üben, üben!!)) und nach Lösen der Rinde die Schnittstelle wieder leicht zuklappen! Dann das Auge von unten her (!) durch ein leicht schrägen, ziehenden Schnitt mit einem sauberen Okuliermesser aus dem Edelrosentrieb schneiden UND den Holzteil unterm Auge vorsichtig herauslösen, so dass nur der Rindenteil mit dem Auge übrig bleibt. Möglichst wenig mit den Händen/ Fingern die Schnittstelle berühren. Es empfiehlt sich, oberhalb des Auge einen längeren Rindenteil daran zu lassen, damit man das Auge nun von oben her einfacher in den  aufgeklappten T-Schnitt bis zum Anschlag einschieben kann. Dann den Rindenteil am T-Querstrich abschneiden und die Veredlungstelle mit Bast fest und gut einbinden, damit nur das Auge herausschaut. Bei trocken-heißem Wetter: Veredlungsstelle schattieren. Man veredelt höhenmäßig an der Unterlage so, dass die später blühende Rose gut ins Blickfeld gerät ( also nicht zu hoch und nicht zu tief!!). Man sollte an den Rosen riechen können, ohne auf eine Leiter steigen zu müssen.
Die Veredlung im Wurzelhals (also zwischen der eigentlichen Wurzelverzweigung und der Triebverzweigung) ist schwieriger, aber sicherer. Man muss halt gut an die Veredlungsstelle zum Veredeln herankommen!
Wildtriebe gewinnt man ehesten, wenn man im Wald, am Waldrand einjährige, geradwachsende Wildtriebe ausgräbt und zur weiteren Wurzelbildung in einen Bottich legt. Wenn Wurzeln nachgewachsen sind, eingraben und im nächsten Jahr (Juli) veredeln. Wildrosen aus Samen zu ziehen, ist zu unsicher und aufwändig! Dann lieber von einer Rosenschule Wildunterlagen (z.B. rosa laxa/ r. inermis) im Bündel besorgen, in Töpfe im Frühjahr hoch genug einpflanzen, damit der Wurzelhals gut herausragt und daran veredeln.
Bei Unklarheit nochmals bei mir nachhaken!
Viel Erfolg!
Peter Jürgen S.

Danke für deine Antwort. :smile:

Sorry ja mit „Busch“ meinte ich dann auch eher Sträucher. Wir haben hier nämlich riesen (1,30 hoch >2m breit) Sträucher, die hatten kleine weiß-rosa Blüten. Dachte das wäre so eine die ich brauche, da die so aussehen wie die multiflora oder Inermis die ich im Netz unter Google Bilder gesehen habe. Und klettern meinte ich nur weil ich noch eine gesehen habe die sehr hohe lange (bis 2m) Stängel/Stiele? hat. Blütenfarbe weiß ich nicht, hab sie erst jetzt entdeckt nur noch mit Hagebutten.

Sind dies denn keine Wildrosen? (Edelrosen sind es aber auf jeden fall keine)

Danke auch Dir, für die ausführliche Antwort, aber über das wie und womit habe ich mir schon alles erlesen und in Videos angeschaut.

Ich möchte ungern irgend wo welche ausgraben und kaufen auch nicht. Möchte lieber alles selber ziehen. Macht mehr spaß :smile: und ich bin geduldig.

Hallo,

Da wäre es günstig. irgendwo eine Canina zu finden, bei der nach SAbsterben der Veredelung ein Strauch (auffällig grosse) Hagebutten trägt (nicht zu verwechseln mit Rosa rugosa- Hagebutten, die brotleibartig gewachsen sind). Diese Hagebutten, frisch geerntet und davon die Samen gewonnen liefern am ehestengute Unterlagsrosen, nach 2 - 3 Jahren sollten die besten Unterlagen daraus ausreichend stark sein.

LG

Silberloewe99