Man setzt die Spitze an einem Festpunkt an, umfährt mit der Tastspitze eine Referenzfläche, von der man genau weiß, wie groß deren Flächeninhalt ist, liest die Anzeige des Gerätes (ähnlich einem Meßschieber) ab und umfährt dann ohne das Gerät zu versetzen die zu „messende“ Fläche.
Die Anzeige des Gerätes multipliziert mit dem mit Hilfe der Referenzfläche ermitteltem Korrekturfaktors ergibt die umfahrende Fläche.
Meines Wissens nach ist das Gerät kein Heiligtum oder Wertgegenstand. Es liegt bezüglich seiner Begehrtheit meines Erachtens nach auf dem Level von Rechenschiebern.
Schönes mechanisches Gerät für Freunde der Kleinmechanik oder Uhrmacher, aber weitgehend von anderen Methoden verdrängt.
Gott zum Gruße
Jürgen
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
mach mal ausnahmsweise ein Doppelposting ( nicht erschlagen, lieber Mod) bei Schiffe und Boote.
Früher war es üblich, mit solchen bzw. ähnlichen Geräten die Leistung eines langsamlaufenden Motors oder einer Dampfmaschine zu bestimmen.
Es wurde ein sogenanntes Indikatordiagramm („Banane“)gezogen, d.h. der Druckverlauf im Zylinder über dem Hub grafisch ermittelt und diese Fläche dann mit einem Planimeter (? ich glaub so heißen die Geräte)ausgemessen. Mittels irgendwelcher Formeln ließ sich dann daraus die indizierte Leistung des Zylinders bestimmen.
Das sind im Groben die Zusammenhänge; ich denke die alten Dampfer-Chiefs bei „Schiffe und Boote“ können da mehr zu sagen.
Ich selber habe mit sowas nicht mehr gearbeitet und weiß deswegen nicht, ob das Gerät auf Deinen Bildern nun genau für diesen speziellen Zweck eingesetzt wurde.
Das ist ein Planimeter.
Es wird gebraucht zum Bestimmen des Flächeninhalts beliebiger geschlossener Kurven. Die Kurve wird dabei mit einem Fahrstift nachgefahren, der sich an einem meßarm befindet, der beweglich mit einem Lagerarm verbunden ist. Die Bewegungen werden von einem Meßwerkregistriert, das den Kurveninhalt anzeigt.
Benötigt wird es zur Leistungsberechnung von sämtlichen Kolbenmaschinen, treibenden und angetriebenen.
Du hast es doch nicht weit ins Deutsche Museum. In der Abteilung Mathematik/Informatik/Rechentechnik liegen auch einige solche Teile rum. Vielleicht bekommst Du ja dort auch sowas wie eine Gebrauchsanleitung.