Hallo,
kann jemand belegen, dass meine Behauptung, dass der Plural von Unbill Unbillen ist, zutrifft? (oder auch nicht )
Dank & Gruß
Anja
Hallo,
kann jemand belegen, dass meine Behauptung, dass der Plural von Unbill Unbillen ist, zutrifft? (oder auch nicht )
Dank & Gruß
Anja
Bill und Unbill und Unbilden
Guten Tag, Anja
Der Plural von ‚die Unbill‘ heisst nach Duden ‚die Unbilden‘:
„Die beiden Wörter, von denen Unbill nur im Singular, Unbilden nur im
Plural steht, haben verschiedene Bedeutung. Der Singular die Unbill
ist eine alte Substantivierung des mittelhochdeutschen Adjektivs
unbil „ungemäß”. Dieses Wort wird noch in gehobener Ausdrucksweise im
Sinne von „Unrecht, Kränkung” gebraucht: Er rächte sich für die
Unbill, die ihm widerfahren war. Der Plural Unbilden (aus
mittelhochdeutsch unbilde „Unrecht” zu unbil „ungemäß”) wird heute
ausschließlich im Sinne von „Unannehmlichkeiten” gebraucht und vor
allem auf das Wetter bezogen: Ich litt sehr unter den Unbilden des
Novemberwetters. In diesem Sinn kann man den Singular Unbill nicht
verwenden.“
http://www.duden.de/deutsche_sprache/newsletter/arch…
„Bill, Unbill, Unbilden, billig, billigen (…) kommt vor z.B. in
„Unbill“ = „Unrecht“ und „Unbilden“ = „(sehr) schlechtes Wetter“.
Wahrscheinlich gehen beide auf mhd. „unbil“ = „ungemäß“ zurück (vgl.
das ist mir „billig“, „billigen“). Dahinter steht das Bild des
„Bildes“. Ein Bild, das einem „gemäß“ ist kann man durchaus
„billigen“. Und ein „Bild“, das einem nicht „gemäß“ ist, tut einem
„Unrecht“ evtl. in Form von „Unförmigkeit“. „billig“ heisst also „im
Wert angemessen sein“. Heute hat dieses Wort allerdings eine negative
Bedeutung erhalten: „Was billig ist kann ja nichts Wert sein.“ heißt
aber genau genommen: „Etwas was seinem Wert entsprechend verkauft
wird, kann nichts Wert sein.“ Man kann sagen, das Wort „billig“ ist
so „entwertet“ worden, dass man heute geradezu von „Unbilligkeit“
sprechen müsste. Ja und „bill“ (nicht zu vergessen) ist also etwa das
„Gebilde“.“
http://www.etymologie.info/~e/d_/de-unterg.html
Das Gemeine an diesen Unwörtern: Es existieren weder eine ‚Bill‘ noch
die ‚Bilden‘.
Freundlich grüsst
Rolf
Mh…
Ihr mögt ja „Recht“ haben im Sinne davon, dass es in den Bibeln der deutschen Sprache so verzeichnet steht, dass es keine Plurabildung von „Unbill“ gibt.
Was aber ist, wenn ich von den „Unbillen des Lebens“ spreche? Ich kann ja nicht sagen „die Unbill des Lebens“, das hieße ja, dass das Leben ansich ein einzig Unbill sei…
Übrigens: bei google habe ich 20.300 Einträge darüber gefunden…
noch immer grübelnd:
Anja
Hi Anja,
Was aber ist, wenn ich von den „Unbillen des Lebens“ spreche?
Ich kann ja nicht sagen „die Unbill des Lebens“, das hieße ja,
dass das Leben ansich ein einzig Unbill sei…
warum müssen es denn die Unbillen sein? Unbilden gibt es ja, und wenn sich dabei die Feder spreizt, könntest Du vielleicht Widrigkeiten schreiben.
Übrigens: bei google habe ich 20.300 Einträge darüber
gefunden…
Was sagt uns das? Google findet schlechtes Deutsch ebenso gern wie gutes ))
Gruß Ralf
Hallo,
könntest Du vielleicht
Widrigkeiten schreiben.
Widrigkeiten und und Unbill(en) ist aber nicht wirklich das selbe.
Grüße,
Anwar
Hi Anwar,
Widrigkeiten und und Unbill(en) ist aber nicht wirklich das
selbe.
das ist fast allen Wörtern so, deshalb gibt es sie. Welche Trennschärfe nötig ist, kann immer nur die Autorin entscheiden.
Gruß Ralf
Ihr mögt ja „Recht“ haben im Sinne davon, dass es in den
Bibeln der deutschen Sprache so verzeichnet steht, dass es
keine Plurabildung von „Unbill“ gibt.Was aber ist, wenn ich von den „Unbillen des Lebens“ spreche?
Ich kann ja nicht sagen „die Unbill des Lebens“, das hieße ja,
dass das Leben ansich ein einzig Unbill sei…
Liebe Anja,
natürlich, warum solltest nicht auch Du unter die Wortschöpferinnen gehen und einen neuen Plural erfinden?
Wenn da bloß nicht immer das wissende bis abschätzige Lächeln der Leser und Leserinnen wäre, das da sagt: Naja, sie weiß es nicht besser.
Aber sonst spricht nichts dagegen.
Gruß - Rolf
Hai,
that becomes slowly unbillivable…
Bei!
Lieber Rolf,
natürlich, warum solltest nicht auch Du unter die
Wortschöpferinnen gehen und einen neuen Plural erfinden?
Ja, zu der Spezies gehöre ich
Wenn da bloß nicht immer das wissende bis abschätzige Lächeln
der Leser und Leserinnen wäre, das da sagt: Naja, sie weiß es
nicht besser.
Ich lasse sie abschätzig lächeln…
und gehe meine Wege, leichten Herzens, die Unbillen des Deutschbrettes auf dem Buckel…
Einen herzlichen Gruß Dir,
Anja