Mir ist aufgefallen, dass die Italiener im Gespräch ihre Rede häufig beschließen mit „e… niente“ (und… nichts weiter). Als wären sie selbst überrascht, dass schon alles gesagt sei, und dann aus dem schon gesetzten Komma nachträglich einen Punkt machen.
Wenn ich das aus französischen Filmen richtig ableite, hat „et… voilà“ eine ähnliche Funktion. Richtig?
Im Englischen und im Deutschen fällt mir keine Entsprechung ein, die wirklich gebräuchlich wäre. Deswegen frage ich mich, ob das eine Eigenart von Sprachen ist, die sich z. B. durch eine relativ hohe Rate an Silben pro Minute auszeichnen.
Kennt ihr entsprechende (in der Umgangssprache gebräuchliche) Beispiele aus anderen Sprachen?
Hi Trambo,
das Nutzen von „e… niente“ als Abschluß eines Satzes ist eher der persöhnliche Tick einiger Personen. Ich würde sagen, dass ergibt sich ein bisschen aus dem „Gesprächsdrive“ (so als Erweiterung um den Redfluß abzubremsen).
Im Deutschen (speziel im Schweizerdeutschen) ist evtl. die Aussage „nicht wahr!?“ vergleichbar. I’m Englischen evtl’ das "isn’t it!? (wurde, glaube ich, auch schon bei Asterix bei den Briten herrlich parodiert).
Ist aber, wie bereits gesagt, eher ein persönlicher Tick als eine übliche Redewendung.
Hispanohablantes (einige; das ist vermutlich regional unterschiedlich gehäuft; bei einer Bekannten aus Mexiko ist das, überspitzt gesagt, jeden dritten Satz zu hören) machen das ganz wortwörtlich: „… y punto“.
Ich suche nach einer Wendung, die das Ende einer Ausführung nicht ausdrücklich betont, sondern quasi nachholt. Wie @Aprilfisch schon klargestellt hat, nicht nach einem „Punktum!“, sondern nach einem „(Komma Leertaste) Rücktaste Rücktaste Punkt“. Im Deutschen ist die nächste Entsprechung wohl „und… nichts weiter.“ Das ist mir aber gewiss nicht so häufig begegnet wäre, wie „e… niente“. Vielleicht habe ich meine Frage also nicht ganz richtig gestellt. Tatsächlich interessiert mich, wie gebräuchlich solche Wendungen, die einen Anfang zurücknehmen, in verschiedenen Sprachen sind.
Die Überlegung die dahintersteckt ist, ob der von @Darkbaroon erwähnte Redefluss in Sprachen, die eine hohe Silbenzahl pro Minute aufweisen (wie z. B. Spanisch), eine andere Dynamik mit sich bringt. Ob der Rhythmus oder sogar die Melodiösität mancher Sprachen, ihre Sprecher manchmal über den Punkt hinaustragen kann, an dem sie schon alles gesagt haben. Das ist jedenfalls hier in Italien mein Eindruck, und es würde mich interessieren, ob ihr in verschiedenen Sprachen vergleichbare Erfahrungen gemacht habt.