Hallo, die Gemeinde!
Wie es auch schon bei Ute im Jahre 2006, handelt es sich bei mir um freiwillige Entfernung der Gebärmutter. Eins möchte ich vorab sagen: Männer, bitte haltet euch zurück- ihr habt keine Ahnung, wie es ist, also könnt ihr meiner Meinung nach nur bedingt mitreden. Nichts für ungut.
Also, ich bin zwar „erst“ 30J aber für mich kommen auch keine Kinder mehr in Frage und die monatlichen Schmerzen sind unerträglich. Wenn ich „unerträglich“ sage, dann meine ich es auch so - ich liege 3Tage flach, Dolormin für Frauen hilft zwar aber nur wenn ich 2-3Tabletten gleichzeitig nehme und in ca. 5Std. bin ich gezwungen das Prozedere zu wiederholen. Hinzu kommen die üblichen Rücken- und Kopfschmerzen.
Klar, man könnte auch die „Pille“ nehmen, davon werden die Symptome entweder ganz schwach oder sind gar nicht zu spüren. Aber egal wie man’s wendet, es sind und bleiben Hormone, die auch nicht grade wenig kosten. Die Spritze bewirkt wohl dasselbe, nur wird man auch noch wahnsinnig dick!
Als Ute damals ihren „Hilferuf“ gestartet hat, sagten viele, dass einige Ärzte regelrecht dazu drängen?! Nicht bei meinem Arzt - er hat erst versucht mir den Gedanken aus dem Kopf zu vertreiben, was nich funktioniert hat und versprach mir dann sich bei den Krankenhäusern in der Umgebung umzuhören. Resultat: kein Krankenhaus war dazu bereit, wohl auch aus Angst vor späteren Klagen. Verständlich.
Meine Frage also: hat es jemand auch freiwillig machen lassen? Wo? Die Krankenkasse würde dafür nicht zahlen, sagte mein Frauenarzt. Was kostet dann so eine OP wenn man’s aus eigener Tasche zu zahlen bereit ist?
Vielen dank im Voraus.
freiwillige Hysterektomie…
Hallo,
ich denke, dass ich sowas was Du da meinst hinter mir habe. Ich hatte über mehrer Jahre Unterleibsschmerzen. Während der Monatsblutungen ging gar nichts mehr, ich habe mich fast nur noch von Tramal ernährt und trotzdem noch starke Schmerzen gehabt.
Es wäre eigentlich wichtig, dass Du weisst, woher die Schmerzen kommen. Stell Dir mal vor, die entnehmen Dir die Gebärmutter und hinterher hast Du noch die gleichen Schmerzen! Wurde schon mal eine Bauchspiegelung gemacht? Wurde eine Endometriose ausgeschlossen? Das wäre z.B. eine Erkrankung, die sehr starke Regelschmerzen machen kann. Oft hilft hierbei aber keine GM-Entfernung. Die Endometriose sitzt AUSSERHALB der Gebärmutter und würde nach einer GM-Entfernung allein fröhlich weiter Schmerzen betreiben. Das gehört in meinen Augen also unbedingt abgeklärt.
Bei mir wurde die GM entfernt, weil ich eine Adenomyose hatte. Das ist eine Sonderform der Endometriose, die direkt im Muskel der Gebärmutter sitzt. Sie wurde vor der Entfernung auch per Stanzbiopsie nachgewiesen. Erst dann war ich entgültig bereit, mir die GM entfernen zu lassen.
Du schreibst wenig über die bereits gemachten Therapieversuche. Ein Versuch wäre es auch, mal über ein paar Monate zu versuchen, die Regelblutung mittels durchgehender Pilleneinnahme auszuschalten. Wenn Du schon mal eine Bauchspiegelung wg. Verdacht auf Endometriose hattest und sich kein Befund ergeben hatte, würde ich an Deiner Stelle noch mal darüber nachdenken, wo diese gemacht wurde. Ggf. macht die Wiederholung der Spiegelung bzw. eine Beratung in einem Endometriosezentrum Sinn. Was auch immer dabei als Diagnose raus kommt, die haben unheimlich viele Erfahrungswerte.
Den Wege habe ich auch hinter mir. War ganz schön beschwerlich. Aber am Schluss stand dann die GM-Entfernung. Ich konnte mir nach der Biopsie sicher sein, dass mir wenigstens kein gesundes Organ entfernt wurde. Und für mich hat sich die OP vollends gelohnt. Seitdem habe ich so gut wie gar keine Bauchschmerzen mehr. Weder im Monatstakt noch zwischendurch. Ich geniesse das noch jeden Tag.
Ich schreibe aber so ausführlich, weil ich auch mehrere Frauen kennen gelernt habe, die nach einer GM-Entfernung trotzdem noch alle vier Wochen Schmerzen hatten. Und die haben diese OP dann zum Teil bitterlich bereut. Ich hoffe auch, dass mich nicht eines Tages der Kinderwunsch einholt, den ich zum Zeitpunkt der OP nicht hatte und auch heute nicht habe.
Und wenn der Arzt die OP für sinnvoll erachtet, zahlt das auch die KV. Ich war knapp dreissig Jahre alt.
Ich wünsche Dir die eine gute Beratung durch den Arzt und vor allem die richtige Entscheidung
VG
Monroe
Ich bin männlich …
… und meine Frau hat es hinter sich.
Ich finde es irgendwie nicht gut, dass Du die Männer ausschließt. Ok, wir „Männer“ können es nicht empfinden, aber wir sind mit einbezogen: Wenn wir die Frau, die es betrifft, lieben. Ich habe meine Frau nicht allein gelassen, wir haben die Entscheidung gemeinsam getroffen und durchgezogen.
Was es für eine Frau wirklich bedeutet, dies habe ich erst Monate später erfahren, als meine Frau plötzlich sagte „Ich glaubte, ich bin keine Frau mehr“. Oha, dies saß verdammt tief…
Wenn dieser Weg der für Dich noch einzige ist, dann geh ihn.
Ich segne Dich und wünsche Dir alles Gute!
Hallo Seltsam,
ich bin in sofern nicht betroffen, als das ich Kinder möchte und sie mir deswegen nicht entfernen lassen möchte.
Aber die Schmerzen kenne ich sehr gut. Erhole mich grad von den letzten Tagen.
Folgende Ideen dazu, abgesehen davon, dass Monroe schon einiges Gutes zusammengefasst hat:
-
Wenn der Arzt die Pille für sinnvoll hält, zahlt die Kasse sie.
Bleibt also nur noch das Argument, dass es Hormone sind, aber da ist beides unnatürlich: So früh ohne Gebärmutter und Hormone schlucken.
Nicht jeder hat die Nebenwirkungen der Hormone so krass. Vielleicht wirst Du ja überhaupt nicht dick. Ich leider ja, aber das trifft wirklich nicht jede. -
Hast Du es mal mit TCM oder Osteopathie oder ähnliches versucht.
Ehrlich. Montag wäre ich fast umgekippt vor Schmerzen und hatte mein Spezial-Schmerzmittel vergessen (Dysmenalgit) und auch meine sonstigen Helfer nicht dabei, aber einen Termin bei einer Kollegin, die TCM macht. Und Ihre Akkupunktur hat mir sofort geholfen, ich wollts kaum glauben ;o). -
Ein Dozent von mir, aus England, kommt aber öfter nach Deutschland, hat verschiedenste Daten von betroffenen Frauen gesammelt.
Bei allen war irgendwas zu finden. Vernarbungen, auch Blinddarm (von dort bandhafte Verbindung zum Eierstock) Fehlstellung der Gebärmutter, durch Unfälle verspannte Muskeln, Hüfte, Beckenboden. Mit Hilfe eines Speculums hat er die fotografiert, dokumentiert.
Wenn er den ganzen Körper und die Gebärmutter behandelt hat, so dass sie wieder normal lag und zu allen Seiten frei beweglich war, hatten die Frauen keine bis kaum Beschwerden mehr und auf den Fotos sah man die Änderung sehr gut.
Vielleicht mal in die Richtung versuchen. -
meine klinische Erfahrung mit älteren Frauen, die es hinter sich haben sind: Rückenbeschwerden, Blasensenkungen, ab OP sehr schnelle Hüftarthrosen, scheint mechanisch eine Rolle zu spielen, der Uterus und einiges mehr.
Also auch Dinge, die mit zu bedenken sind, ist nicht immer nachvollziehbar, was sie auch ohne die OP bekommen hätten, aber zumindest zu bedenken. Es bekommt auch heute immer noch ziemlich jeder, dem man den Meniskus im Knie entfernt hat eine Arthrose. Das hat man noch nicht abstellen können.
Nur mal so als Anregung. Viel Glück, was auch immer Du tust.
Kathy
Pille auf Rezept
- Wenn der Arzt die Pille für sinnvoll hält, zahlt die Kasse
sie.
Hallo,
nur eine kleine Anregung: Es gibt Pillen, die praktisch bei „schmerzhafter Regelblutung“ zugelassen sind. Es gibt aber kaum noch Ärzte, die die Pille auf Rezept zu Lasten der Krankenkasse verschreiben.
Noch schlimmer: Die Krankenkasse hätte mir über Monate und Jahre jeden Monate Enantone (kostet über hundert Euro) bezahlt, aber nicht die Pille. Auch wenn eigentlich für mich das gleiche raus gekommen wäre (Schmerzlinderung).
Ich habe mit der Krankenkasse gesprochen. Die machen sich das ganz einfach: Wenn der Arzt das auf Rezept verschreibt, zahlen wir.
Der Arzt sagt: Jo, dann muss ich bei allen Prüfungen nachweisen, dass die Pille zur Therapie verschrieben wurde. Wenn die das nicht anerkennen, werde ich in Regress genommen. Gibt immer mehr Ärger, wird kaum noch anerkannt. Mach ich nicht.
Dann habe ich bei der Kassenärztlichen Vereinigung angerufen, die das im Grunde auch bestätigt werden.
Die Pille zur Therapie von irgendwas ist also ein nicht ganz so leichtes Thema. So eine Rezeptierung scheint zu klingen wie „die will nur billig verhüten“. Ich lese in einem Endometrioseforum. Dort schreiben Frauen ohne (!) Gebärmutter, die die Pille nicht als Medikament bezahlt bekommen. Übrigens war das vor etwa fünf Jahren noch ganz anders. Da wurde einfach die Diagnose mit aufs REzept geschrieben und schon wurde ohne klagen bezahtl. Heute ist es die Ausnahme, wenn eine Frau erzählt, dass sie die Pille bezahlt bekommt.
Theoretisch möglich, heute aber zumindest sauschwer…
VG
Monroe
Hallo Monroe,
gut zu wissen. Enantone über lange Zeit? Mir haben die 3 Monate schon den Rest gegeben!
Ist bei mir auch etwas länger her mit der Pille.
VG
Kathy
Enantone
Enantone über lange Zeit? Mir haben die 3
Monate schon den Rest gegeben!
Ist bei mir auch etwas länger her mit der Pille.
Hi Kathy,
dreizehn Monate waren es am Stück, aber teilw. mit Add-Back. Danach habe ich um einen Behandlungsstopp gebeten, weil es mir nicht geheuer war. Drei Jahre später dann noch mal für vier Monate. Beim ersten Mal hat es super geholfen, beim zweiten Mal hatte ich trotzdem Schmerzen und Dauerblutungen. Hat die KK ohne Probleme bezahlt. Aber Pillen in allen Formen oder auch die Hormonspirale nicht.
VG
Monroe
Hi Monroe,
KRASS!
Ich habe 3 kg pro Woche zugenommen und dabei weiter gegessen wie vorher, wie ein Spatz. Und mein Immunsystem war ganz unten. Wie gesagt, dass hätte ich nicht länger ausgehalten.
Geschweige denn, dass sie die Dinge bezahlen würden, die helfen, die Ursachen zu behandeln. Bei mir ist von Endometriose und PCO nichts mehr zu sehen.
Gruß
Kathy
Hallo, Monroe!
Ich gebe dir mit ALLEM Recht, es stimmt so und meiner Meinung nach, ist es eine Schweinerei!
Aber mir geht es eigentlich nicht darum, die Pille zu bezahlen wäre kein Problem, will ich aber nicht. Wie ich schon erwähnt habe, sind’s nach wie vor Hormone, die ja dem Körper nicht wirklich und schon gar nicht auf Dauer, gut tun. Deshalb möchte ich dieses Problem lieber radikal beenden.
Was aber die Krankenkassen angeht, bleibt es mir manchmal schleierhaft, wie sie auf manche Ideen kommen und warum grade die Sachen, die sinnfoll wären, so selten bezahlt werden.
Vielen Dank für deine Antwort!
Hallo, Dineu!
Ist vielleicht etwas zu krass rüber gekommen. Aber kein Mann kann es nachempfinden, wie es ist, seit JAHREN, MONAT für MONAT Schmerzen zu empfinden, die Einen total fertig machen - man(Frau) ist nicht in der Lage, klar zu denken; sich frei zu bewegen; letzendlich, das Leben zu leben, weil man eingeschränkt ist. Gott sei Dank, habe ich eine ChefIN, die es nachvollziehen kann und ich brauch nicht mal zum Arzt, wenn’s ganz hart wird.
Ich wollte nur nicht, dass man(n) anfängt mir Moralprädigten hinterher zu werfen…
Deine Frau hat aber wirklich Glück, einen Mann zu haben, der voll hinter ihr steht (mein Freund droht leider nur, den Arzt, der es macht, zu verklagen ). Sende ihr meine Glückwünsche aus
Hallo nochmal!
Bei mir sind eindeutig Hormone dafür verantwortlich (scheint auch erblich zu sein: meine Mutter hatte auch Periodenschmerzen, bis sie mich bekam und meine kleine Schwester leidet auch seit Jahren).
Jo, Tramal habe ich auch hinter mir ! Und noch einige andere starke Beteubungsmittel, leider verzögert sich die Wirkung (zumindest bei mir) und ich mag den Zustand, den man dabei erreicht nicht wirklich… Ich werde davon total schläfrig, bin geistig nicht wirklich anwesend usw. Und die Tatsache, dass man davon schnell abhängig werden kann, spricht in meinen Augen auch nicht dafür…
Hattest du damals Probleme mit dem Arzt oder hat er dich bereitwillig in die OP geschickt? Wie gesagt, meiner hat versucht mir davon abzuraten. Meinte nur, die Krankenkasse übernimmt die Kosten erst dann, wenn es „echte medizinische Notwendigkeit“ besteht, es würde mir nur bleiben, einen Krankenhaus zu suchen, der es macht, bezahlen müsste ich’s aber aus eigener Tasche. Aber auch das wäre ok, wenn’s anders nicht mehr geht, wie finde ich nur so ein Krankenhaus?! Alle Krankenhäuser in Deutschland anrufen und nachfragen?!
Hallo Kathy!
Ich gebe zu, was du da als Folgen beschreibst, gibt einem schon zu denken. Zumal ich darüber noch gar nicht nachgedacht habe (mag leichtsinnig sein, aber ich geb’s wenigstens ehrlich zu ). Hmm… Klingt alles nicht so toll.
Zu der Therapie - nie davon gehört, leider sind’s bei mir die Hormone .
Ja, die Schmerzen kennt wohl jede Frau, eine mehr, andere weniger. Und wohl jede von uns wünscht sich ein Mal im Monat, als Mann auf die Welt gekommen zu sein … Hach, was haben es die Kerle gut!
Vielen Dank auch dir, für deine Antwort!