da meine erste Frage so schnell und professionell beantwortet wurde, traue ich mich, auch noch eine zweite Frage zu stellen…
Der Name Steschulat stammt aus Ostpreußen und die Vorfahren meines Mannes lebten in Klein Lenkeningken/Kreis Ragnit und Memel. Irgendwann zwischen 1860 und 1890 sind sie dann aus mir nicht bekannten Gründen Richtung Stuttgart gezogen. Die Steschulats waren über sehr viele Generationen Schuhmachermeister und andere Steschulats, die nicht direkt aus unserer Linie stammten, auch. Vielleicht hat der Name etwas mit dem Beruf zu tun??? Die Endung -at soll angeblich so etwas wie „Sohn von“ bedeuten (also z.B. wie bei Peter-son bei den nordischen Namen). Weiß aber nicht, ob das stimmt.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
LG Inge
Hallo Inge,
wieder hervorragende Vorarbeit.
Ostpreussen und das Memelgebiet waren vor dem Eindringen der Deutschen vom baltischen Stamm der Pruzzen bewohnt. Ironischerweise nahmen die deutschen Eroberer/Siedler dann den Namen der Pruzzen als Preussen an.
Natürlich wurden diese Pruzzen nicht ausgerottet, sondern vermischten sich mit der deutschen Bevölkerung oder wurden assimiliert. So konnten unzählige pruzzische, litauische und lettische Namen in den deutschen Wortschatz eingehen.
„-at“ ist eine typische baltische Endung mit der Bedeutung Sohn.
Wäre es eine Tochter, so wäre es „-ate“, heiratet diese Tochter wird eine „-ene“ aus ihr.
Begründet der Sohn des „-at“ eine eigene Linie, so wird ihm zum „-at“ noch ein „-tis / -is“ angehängt (Lena Valaitis).
Der zweite Namensteil, ist somit unzweifelhaft der Sohn.
Wessen Sohn aber?
Eventuell der Sohn des Stasys, was ein geläufiger Vorname in Litauen ist.
Dann sollte es aber viel mehr Abwandlungen von diesem Namen geben, so wie bei Simonis, Simonat, Simoneit.
Es lässt sich aber nicht wirklich viel zu Stasys finden.
Einleuchtenderes fand ich über Berufs- und Herkunftsbezeichnungen.
Den von dir vorgebrachten Schumacher möchte ich ausschließen, da der Schuh auf litauisch Batas / Batai heißt. Der Schuster ist der Batsiuvys / Kurpius.
Dies hat nichts zu tun mit dem Namen Steschulat.
Unterteilen wir die Namensglieder so erhalten wir Ste-Schulat
„Ste“ könnte man deuten als „Step“. Step von Steipata kennzeichnet im Baltischen ein feuchtes Gebiet oder einen Sumpf. Zumindest eine Gebiet mit Wasserreichtum.
http://wiki-de.genealogy.net/Steppat/_Steppuhn_(Fami…
„Schulat“ ist als Familienname bekannt. Es kommt von Sulas, der Zimmermann.
http://wiki-de.genealogy.net/Schulat_(Familienname)
Ich halte es für gut möglich, dass der Namensbestandteil Schulat einen Zimmermann bezeichnet.
So kämen wir zum Sohn des Zimmermanns am Sumpf.
Vielleicht können des Litauischen Mächtigen mehr Licht ins Dunkel bringen.
Gruß
Lawrence
Hallo Lawrence!
Noch einmal vielen Dank für Deine Mühe! Hier tappte ich wirklich völlig im Dunkeln. Allerdings verstehe ich nicht ganz Schulat=Zimmermann, -at aber auch Sohn von? Eventuell auch nur der Zimmermann (bzw. Handwerker) aus dem Sumpf/Moor (also ohne Sohn) oder wie meinst Du das?
In jedem Fall freue ich mich sehr, auch in diesem Kapitel etwas weiter gekommen zu sein.
LG und dickes Dankeschön
Inge
Hallo Inge,
Sulas (sprich Schulas, kann dieses Häkchen über dem S hier nicht darstellen) = Zimmermann, kommend von Pfosten, Ständer, Pfeiler, Masten usw.
Wenn nun der Sohn des Zimmermanns gemeint sein sollte -und davon gehe ich durch die Endung „-at“ aus- würde an den Sulas ein -at angehängt.
Also Schulasat.
Andere Namensvarianten sind aber Schuluweit, Schuleit, Schulaks, Schuler, Schüler, Schüll.
Das Endungs-S scheint jedesmal „verloren“ gegangen zu sein.
Die sprachgeschichtlichen Gründe hierzu kenne ich nicht, aber es macht den Anschein.
Also bliebe hier auch nur ein „Schula“ übrig.
Bei Anhängung des -at wird bei Wortendung mit a aber in der Regel kein Doppelvokal (Schulaat) gebildet, sondern es erfolgt eine Zusammenziehung (Schulat)
http://wiki-de.genealogy.net/Memell%C3%A4ndische_Fam…
Zumindest finde ich in dieser Auflistung keinen Namen, der auf -aat endet. Und es muss auch im Baltischen Wörter geben, die auf „a“ enden und an die sinnvoll ein -at angehängt werden kann.
Aber, wie gesagt, eventuell findet sich hier noch jemand, der des litauischen mächtig ist. Von mir ist das eine reine Interpretation.
Gruß
Lawrence
danke, jetzt ist alles klar
Gruß Inge
Hallo Lawrence,
hier findet sich ein des Litauischen Kundiger!
Zunächst zum Verschwinden des -s: Die meisten männlichen Substantive im Litauischen enden auf -as (andere Endungen sind -is, -ys und -us). Dieses -as ist wirklich eine Deklinationsendung, in anderen Fällen steht dort eben ganz etwas anderes (z.B. batas = Schuh, bato = des Schuhs, batui = dem Schuh). Auch bei der Ableitung neuer Wörter wird die Endung -as ausgetauscht, wie bei batsiuvys = Schuhmacher (wörtl.: der die Schuhe zusammennäht). Demzufolge kommt Schulat also tatsächlich von Šulas.
Nun zum -aitis: Die Erklärung, es bedeute Sohn, stimmt sinngemäß, doch nicht etymologisch, denn eigentlich handelt es sich hier um eine von vielen Diminutivendungen. Das jedoch der „kleine Simon“ der Sohn von Simon ist, liegt mehr als nahe.
Die Zusammensetzung aus step- und schulat schließe ich allerdings mit einiger Sicherheit aus: Du gibst als Herleitung das Wort „steipata“, jedoch ist dort der Stamm steipat-, und dass eine Silbe -pat ausfällt, ist sehr unwahrscheinlich.
Bessere Herleitungen fallen mir allerdings spontan nicht ein, ich werde noch einmal in mein großes Wörterbuch schauen, vielleicht kommt mir dann eine Idee.
Wo liegt eigentlich Deine Quelle für litauische Wörter? Du könntest dann auch selbst nachschauen, z.B. unter stašul-, štižul-, stiežti. (e und a wechseln in den baltischen Sprachen fröhlich miteinander, das kurze i klingt fast wie ein Schwa und wird deswegen von Deutschen oft als e gehört, einen ie-Diphthong kennt das Deutsche ohnehin nicht und ist gezwungen diesen zu übersetzen, ebenso der stimmhafte sch-Laut ž, und ob das st- im Deutschen Namen als /st/ oder als /scht/ eingeführt wurde, lässt sich auch nicht nachvollziehen. Schließlich habe ich noch ein Verb angegeben, weil von diesen gern mit der Endung -ulys [statt der Verb-Endung -ti] Berufsbezeichnungen gebildet werden [auch wenn mir spontan kein besseres Beispiel als šaulys - Schütze von šauti - schießen einfällt, wo man die Endung nicht gut erkennt].)
Also vielleicht findest Du vor mir was, aber ich nehm mir auch vor zu suchen.
Liebe Grüße
Immo
Hallo Inge!
Ich habe wenig bis gar keine Ahnung von Namensforschung; aber ich kenne mich mit Sprachen aus, und insbesondere kann ich Litauisch.
Hier meine Vorschläge (die sich die Namenskundler noch mal ansehen sollten):
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stãčias heißt aufrecht (im Sinne von „gerade“ als auch von „rechtschaffen“). Stačiùlis ließe sich davon ableiten und hieße in etwa „aufrechte Person“. Wenn sich dies als Familienname entwickelt hat, dann würde der Sohn Stačiuláitis genannt, was späterhin als unabhängiger Familienname bestehen bliebe. Die ostpreußischen Formen der litauischen -áitis-Namen enden immer auf -at.
Problem: In der Reinform müsste der Name dan Statschul(l)at heißen. Dass da ein e statt eines a in der ersten Silbe steht, ist nicht verwunderlich: In vielen litauischen Varietäten klingen a und e so ähnlich, dass sie für den Ausländer nicht unterscheidbar sind. Aber wie das tsch zu sch werden konnte, erklärt sich mir nicht.
Problem 2: Bei der Internet-Suche nach Stačiulis fand ich nur wenige Seiten. Auf denen erscheint der Name / das Wort ohne das Háček, also „staciulis“ – was allerdings im Chat und in E-Mails normal ist. Aber da liegt auch der Hase im Pfeffer: Es scheint nur als Nick aufzutreten; und dass sich jemand als „aufrechte Person“ bezeichnet, heißt ja nicht, dass er diesen Familiennamen trägt. Wir hätten also einen ostpreußischen Familiennamen, der aus dem Litauischen kommt, aber dort (heute) nicht vorkommt. -
stãžas heißt Dienstalter, Probezeit oder auch Praktikumszeit, davon abgeleitet stažúotis „im Praktikum stehen“. Davon wiederum ließe sich stažúolis ableiten, „der im Praktikum steht“.
Problem: Zu a/e siehe oben. Der uo-Diphthong kommt im Deutschen nicht vor, wäre deshalb wohl durch einfaches (langes) u oder o ersetzt worden. Dies ist konsistent damit, dass sich Steschulat mit nur einem l schreibt. Aber der stimmhafte sch-Laut war im Ostpreußischen vorhanden, er wurde dort mit sz wiedergegeben. So wäre Steszulat die zu erwartende Form. Dieses Problem ist jedoch nicht so erheblich, denn trotz allem wurden und werden die Schemaiten (Žemaičiai), ein litauischer Volksstamm, mit Sch statt Sz geschrieben. (Im Gegensatz zu Ortsnamen wie Szillen oder Kullmen-Szarden.)
Problem 2: „Der im Praktikum steht“ scheint mir sehr ungewöhnlich für einen Familiennamen.
Problem 3: stãžas hat in der litauischen Sprache keinerlei verwandte Wörter, sondern nur Ableitungen mittels Nachsilben. Es ist offenbar vom russischen стаж (stash) entlehnt, welches bedeutungsgleich ist. Nun müsste mal jemand (mein Interesse reicht da nicht) herausfinden, wann der Kontakt der baltischen Völker mit Russland am größten war, wann sich Familiennamen herausbildeten und wann diese ins Deutsche entlehnt wurden, damit das alles zusammenpasst. Schlüssig scheint mir diese Entlehnungskette jedenfalls nicht. -
statýti heißt (auf)stellen oder bauen. Der Stamm ist stãt-, wechselt aber in bestimmten Formen zu stãč-, z.B. Gerundium Präteritum stãčius. Ebenfalls stãčius würde der zugehörige Beruf lauten (z.B. Zimmermann), wenn er direkt vom Stamm abgeleitet wäre. Davon ließe sich dann stačiùlis oder stačiulỹs als Koseform ableiten, worauf wiederum der Stačiuláitis folgen würde.
Problem: Die Berufsbezeichnung stãčius existiert nicht und ist auch zu keiner Zeit nachgewiesen. Der Bauarbeiter heißt statýbininkas, der Bauherr statýtojas und der Zimmermann dailìdė (was lustigerweise erstens von Kunst abgeleitet ist, zweitens feminin ist und drittens das Suffix besitzt, welches gewöhnlich für Ställe und ähnliche Behausungen verwendet wird - keine Ahnung, wie dieses Wort zustande kam).
Problem 2: Koseformen auf -ùlis / -ulỹs sind äußerst selten, werden hauptsächlich auf Begriffe angewandt, die sehr innige Freundschaften bezeichnen, z.B. bičiùlis = Busenfreund.
Problem 3: Das lautliche Problem tsch -> sch, welches ich schon bei 1) erwähnt hatte.
Mehr Ideen habe ich leider nicht.
Liebe Grüße
Immo
Lieber Immo,
Vielen Dank auch an Dich für die viele Mühe! Sehr interessant (wenn auch noch verwirrender). Es ist toll, wie nett und fachlich einem hier geholfen wird.
Der älteste bekannte Verwandte „Staschulat“ hieß mit Vornamen Balczys (ca. zwischen 1760-1770 geboren)und seiner Frau Made (Vorname!) JOSUPATE. Vielleicht kannst Du ja sagen, aus welcher Richtung diese ungewöhnlichen Namen sprachlich kommen. Vielleicht kommt man darüber weiter.
Ganz liebe Grüße
Inge
Hallo Immo,
in einem Online-Wörterbuch für litauisch fand ich Stalas = Tisch.
Der Tisch würde ganz gut zum Zimmermann (Schulas) passen, da ja beide mit Holz arbeiten.
Ebenso Stalius = Tischler
Wäre prinzipiell eine Ableitung von Stalas möglich?
Ein Tischler ist aber kein Zimmermann, was mich etwas verwirrt.
Gruß
Lawrence
Hallo Inge!
Der älteste bekannte Verwandte „Staschulat“ hieß mit Vornamen
Balczys (ca. zwischen 1760-1770 geboren)
Ein ganz gewöhnlicher litauischer Vorname. Kann überall herkommen.
seiner Frau Made (Vorname!)
Der Name ist etwas altertümlich, aber nicht so seltsam, wie er für unsere Ohren klingt. Lässt sich vielleicht stilistisch mit „Kunigunde“ vergleichen.
JOSUPATE.
Das ist einfach: Das ist die Tochter eines Josupas, und das ist einfach die litauische Form von Joseph. (Im klassischen Litauischen gibt es kein f, erst in modernen Lehnwörtern. Davor wurde es durch p ersetzt.)
Dass sie auf -atė und nicht auf -aitė endet, deutet darauf hin, dass sie aus dem Teil Ostpreußens stammt, wo heute die Litauer eine Minderheit bilden (Königsberger Gebiet und Nordmasuren). Für die dortigen Mundarten ist es charakteristisch, dass aus ái einfaches á wird. Aber ich denke nicht, dass dies viel weiterhilft, denn dieses Gebiet ist ja auch der hauptsächliche Berührungspunkt zwischen Deutschen und Litauern gewesen.
Liebe Grüße
Immo
Hallo Lawrence!
Ein Tischler ist aber kein Zimmermann, was mich etwas
verwirrt.
Mich auch. Theoretisch ergibt die Zusammensetzung von stãlas und šùlas das Wort stãlšulis, aber das klingt nicht weniger seltsam als im Deutschen: Tischzimmerer.
Hinzu kommt, dass das Litauische sehr konstant mit seinen Konsonanten umgeht. Ich wüsste nicht, dass in den letzten 450 Jahren in irgendeinem litauischen Wort Konsonanten ausgefallen wären, höchstens an manchen Stellen ein n, wodurch der vorangegangene Vokal gelängt wurde; oder umgekehrt aus einem langen Vokal ein kurzer Vokal plus n wurde. Die Wortstämme im Gotischen und die Wortformen im Sanskrit gleichen dem Litauischen so auffällig, dass es naheliegt, die Veränderungen seit dem Protoindoeuropäischen als minimal anzusehen.
Mit Vokalen allerdings geht das Litauische ziemlich wild um, es besitzt eine sehr ausgeprägte innere Flexion, z.B. sv a rùs - Schwer, sv õ ris - Gewicht; kv ã pas - Duft, kv e péti - duften; dr į sti - wagen, dr ą sùs - mutig.
Deshalb nahm ich an, dass der Ursprung des Namens beinahe dieselben Konsonanten haben müsse, und man nur die Vokale variabel halten kann. Ansonsten hätte ich nämlich noch einen Vorschlag: Die Ableitung von stabčióti - innehalten, zögern. Ein zögerlicher Ahn.
Übrigens zeichnen sich litauische Familiennamen gern durch besondere Läge aus (Stakvilẽvičius ist ein typisches Beispiel) oder durch Lautkombinationen, die in gewöhnlichen Wörtern kaum auftreten (als Beispiel diene Brùndzas - die meisten Wörter mit -dz- sind Verbalinterjektionen). Es ist mir bislang nicht gelungen, auch nur einen dieser Namen irgendwie herzuleiten.
Manche Familien haben natürlich auch einfache Namen wie Genys (Specht) oder eben Josupas (Joseph). Was mir jedoch noch nie begegnet ist, ist eine Berufsbezeichnung als Familienname (während sich andere Sprachen vor Müllers, Schmidts und Schulzes / Millers, Smiths and Mayors kaum retten können). Seltsam.
Liebe Grüße
Immo
Hallo Immo,
Was mir jedoch noch
nie begegnet ist, ist eine Berufsbezeichnung als
Familienname (während sich andere Sprachen vor Müllers,
Schmidts und Schulzes / Millers, Smiths and Mayors kaum retten
können). Seltsam.
das ist wirklich sehr seltsam. Im dtv-Atlas Namenkunde steht, dass alle europäischen Familiennamen (Ausnahme Island) nach dem gleichen Muster gebildet wurden: Aus Rufnamen, aus Berufsnamen, aus Herkunftsnamen und aus Übernamen.
Wenn Du jetzt sagst,dass es dort keine Berufe als Familiennamen gibt, so gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Die Bildungsform aus dem Familiennamen war eine andere, wodurch heute der Ursprung total verdunkelt ist (ich erfinde was: Ermüll; also die Berufsendung davor) oder aber es gibt sie tatsächlich nicht (was ich fast nicht glauben mag, da der dtv-Atlas sehr fundiert ist), was auf eine völlig andere Ursache zurückzuführen ist (von der ich keine Idee habe, was das sein könnte).
Staunende Grüße
Alexander
Hallo Immo, noch mal ich
Der älteste bekannte Verwandte „Staschulat“ hieß mit Vornamen
Balczys (ca. zwischen 1760-1770 geboren)Ein ganz gewöhnlicher litauischer Vorname. Kann überall
herkommen.
für den Rufnamen wage ich die These, dass es die litauische Form des Balthasar sein dürfte.
Kannst Du mir da zustimmen?
Gruß und schönen Abend
Alexander
Balczys (ca. zwischen 1760-1770 geboren)
für den Rufnamen wage ich die These, dass es die litauische
Form des Balthasar sein dürfte.
Kannst Du mir da zustimmen?
Kann durchaus sein. Wäre damit nicht die einzige Form von Balthasar. Als Familiennamen kenne ich noch Belazãras, und Balỹs ist ein gebräuchlicher Vorname, der eine mögliche Kurzform von Balthasar darstellt.
Liebe Grüße
Hallo Alexander!
das ist wirklich sehr seltsam. Im dtv-Atlas Namenkunde steht,
dass alle europäischen Familiennamen (Ausnahme Island)
… denn, wie Du sicher weißt, in Island gibt es überhaupt keine Familiennamen, nur Patronymia …
nach dem gleichen Muster gebildet wurden: Aus Rufnamen, aus
Berufsnamen, aus Herkunftsnamen und aus Übernamen.Wenn Du jetzt sagst,dass es dort keine Berufe als
Familiennamen gibt
Hin und wieder gibt es schon einen, z.B. Malinaũskas = Müller (der Beruf heißt malúnininkas), aber sie sind halt sehr selten.
Ich habe hier noch was gefunden über ein Wörterbuch litauischer Familiennamen (leider ist nicht das WB online einsehbar):
http://www.lituanus.org/1990_3/90_3_09.htm
Ich hätte beinahe vorgeschlagen, den dort als Onomastik-Koryphäe ausgewiesenen Aleksandras Vanagas anzuschreiben, doch leider verstarb dieser vor 14 Jahren.
Liebe Grüße
Immo