Hallo,
Am Ende des Jahres brüstet man sich in Holland, wie hoch der
Anteil grünen Stroms am Gesamtverbrauch ist, in
Skandinavien brüstet man sich damit, wie hoch der Anteil
grünen Stroms an der Gesamterzeugung ist und in
Deutschland taucht dann in irgendeiner Statistik auf, wie hoch
der Anteil grünen Stroms am Strom"umsatz" ist und alle
sind zufrieden. Daß sich netto die Menge an grünem Strom nicht
verändert hat, interessiert am Ende des Jahre niemanden mehr.
Das mag durchaus sein. Aber es gibt sicherlich auch Statistiken zur Erzeugung von „grünem“ Strom in Deutschland. Mit dem Anteil am Strom"umsatz" lockt man nun wirklich nicht viele hinter dem Ofen hervor. Der Anteil an erneuerbaren Energien liegt derzeit übrigens bei etwa 8.5%. Ist zwar noch nicht viel, aber auch nicht zu verachten.
Einzig die Händler und Infrastrukturbetreiber verdienen sich
eine goldene Nase. Zum Ärger einiger weniger hat man in
Holland die Förderregelungen in 2003 geändert. Die nächste
Lücke im Vorschriftenwust wurde schon gefunden, aber dazu gibt
es erst mehr, wenn die Lücke auch geschlossen wurde. Ich will
ja niemandem sein Geschäftsmodell versauen 
Naja, wieso sollte es auch in anderen Ländern anders sein also bei uns 
Fast der gesamte Strom den wir von Frankreich abnehmen wird
lediglich in andere Länder durchgereicht.
Naja, da die Elektronen nicht markiert sind, läßt sich das so
nicht nachvollziehen.
Naja, der Strom kann wohl nur in den Kabeln laufen, in denen er vorgesehen ist zu laufen. Dir Franzosen mussten uns ja dieses Jahr sogar Strom „verkaufen“, weil sie nicht in der Lage waren, die benötigte Menge nach Italien zu schaffen. Also musste das erst zu uns, dann über die Schweiz und Österreich nach Italien.
Also der Weg des Stroms lässt sich schon relativ genau nachvollziehen, es würde ja auch kaum funktionieren, wenn der Strom einfach da fließen würde, wo er gerade will.
Tatsache ist, daß der paneuropäische
Stromverbund zu wesentlichen Teilen aus Atomstrom gespeist
wird und daher der deutsche „Atomausstieg“ total für den Eimer
ist.
Aber der Stromhandel macht nur einen winzig kleinen Teil der Stromversorgung in Deutschland aus. Rechnen wir alle Importe zusammen, dann sinds etwa 45 Mrd. kWh. Das ist eine Menge, die z.B. das AKW Ohu erzeugt. Also wurde gerade mal die Menge eines großen Kraftwerks überhaupt eingeführt. Das ist außerdem nicht nur Atomstrom, also ist die Menge von Atomstrom, die wir vom Ausland beziehen eigentlich minimal.
Und einer muß ja mal wie gesagt mit dem Ausstieg beginnen. Der Ausstieg geht ja auch nicht von heute bis morgen, ich denke dass die Fristen sogar noch etwas nach hinten verlängert werden. Aber ein langfristiger Ausstieg ist IMO schon sinnvoll. In 20 bis 30 Jahren werden wir dann wohl eh endlich auf die Kernfusion zurückgreifen. Dann können wir wegen mir Kraftwerke bauen, dass alles zu spät ist 
Und bis dahin gibts ja auch andere Konzepte, mit denen man Strom Erzeugen kann. Bei uns ist z.B. erst ein Erdwärme-Kraftwerk ans Netz gegangen. Die sind umweltschonend, nicht teuerer als Kernenergie und sie haben außerdem den Vorteil dass man Fernwärme damit anbieten kann.
Insgesamt sehen die Planungen allein hier im südbayrischen Raum vor, dass in den nächsten Jahren insgesamt 500 MW so erzeugt werden sollen. Das ist immerhin schon die Menge, die sonst ein mittleres Atomkraftwerk erzeugt.
Was bleibt ist die innere Befriedigung einiger weniger Grüner,
wenn uns dann ein tschechisches oder französisches AKW um die
Ohren fliegt, daß zumindest wir rechtzeitig ausgestiegen sind.
Naja, einer muss mal anfangen. Außerdem laufen in den nächsten Jahren sowieso für viele Kraftwerke die Betriebsdauern aus. Wir legen ja keine modernen und neuen Kraftwerke still.
Witzig finde ich in diesem Zusammenhang außerdem, daß die
Schweden von den Linken so sehr als Vorreiter in Sachen AKW
und Wohlfahrt gepriesen werden, man dort aber von beiden
Nummern inzwischen abgekommen ist. Der Beschluß des
schwedischen Parlaments (oder war es eine Volksbefragung?)
wird inzwischen geflissentlich ignoriert und es werden neue
AKW geplant und was aus dem schwedischen Sozialparadies
geworden ist, dürfte auch bekannt sein. Manchmal wünsche auch
ich mir auch einen derartig ideologisch verengten Blick. Das
muß wohl viele Dinge sehr, sehr einfach machen.
Das ist so IIRC auch nicht richtig.
Von den Regierungsparteien sind keine neuen Atomkraftwerke geplant. Man hat sich 2002 erst auf einen weiteren Abbau der Kernkraft geeinigt. Die Zentrumspartei - die eigentlich zuerst gegen einen Ausstieg aus der Atomkraft war - hat dem nun auch zugestimmt. Die einzige Partei die gegen einen Atomausstieg und für neue AKWs ist, ist die Sammlungspartei, und die zählte 2002 bei den letzten Wahlen sogar noch zu den Verlierern!
Und die Meinung einer Partei sagt nun wirklich nicht viel aus.
mfg
deconstruct