Unerklärliches Verhalten eines NTC-Widerstands

Hallöchen,

zunächst ein paar Worte zum Hintergrund meines Problems:
Ich hatte vor, eine Art Wärmeplatte mit Temperaturregelung zu bauen.

Dafür habe ich eine Fliese von unten mit Heizdraht versehen und einen NTC-Widerstand als Temperaturfühler vorgesehen.

Jetzt stellt sich der NTC-Thermistor mit seinem unnachvollziehbaren Verhalten dem Versuch einer Schaltungsplanung in den Weg.
Unmittelbar sobald der Heizdraht eingeschaltet wird, schlägt der mittels Multimeter gemessene NTC-Widerstandswert abrupt aus, z. B. von 9 kOhm auf 11,6 kOhm. Dann rutscht er zunächst schnell, dann immer langsamer wieder in Richtung der 9 kOhm zurück. Das dauert aber über eine halbe Minute.

Wer kann sich und mir auf dieses Verhalten einen Reim machen? Die Leitungen von Thermistor und Heizdraht sind übrigens galvanisch nicht direkt verbunden. Ich kann zwischen beiden nur etwa 10,5 MOhm messen, vermutlich weil der Heizdraht direkt eingemörtelt ist und ein Stück NTC-Anschlussdraht den Mörtel ebenfalls blank berührt - eine gewisse Restfeuchte ist ja vermutlich vorhanden.

Kann das Widerstand messende Multimeter dadurch doch noch so arg beeinflusst werden? Anders kann es ja kaum sein…
Muss ich jetzt etwa deswegen zwei galvanisch getrennte Spannungsquellen für Steuerung und Laststrom verwenden?

MfG
Marius

Hallo!

Wenn beide Seiten des NTCs kontakt zu dem Mörtel haben, ist es durchaus denkbar, daß der Heizdraht durch den nicht völlig isolierenden Mörtel eine Spannung auf den NTC bringt, was zu einer fehlerhaften Messung führt. Da das ganze dann warm wird, sinkt der Widerstand danach langsam ab. Wenn der Heizdraht abgeschaltet wird, sollte der Widerstand sprunghaft sinken.
Zum Test kann man den Heizdraht mal umpolen und beobachten, ob das ganze dann in umgekehrter Richtung passiert. (Falls es Gleichspannung ist)

Davon abgesehen benötigst du keine galvanisch getrennten Spanungsquellen, denn die hast du bereits mit dem Multimeter. Aber die Leitungen zum NTC sollten gut isoliert sein.

Du hast es richtig prophezeit. Umgekehrt gepolte Spannung am Heizdraht bewirkt statt dem Anstieg einen Abfall.

Die mangelhafte Isolierung kann ich leider nicht mehr korrigieren.
Im richtigen Betrieb soll der Widerstand aber nicht mehr mit dem Multimeter gemessen werden, sondern letztlich mit Hilfe der Spannung, welche auch die Heizung bekommt. Und im Ein-/Ausschaltmoment kommt diese Messung durcheinander, weil sich der Messwert plötzlich sprunghaft ändert. Das führt je nach dem, entweder zu starker Schwingungsneigung oder unbrauchbar großer Hysterese…
Ich muss also wohl oder übel zum Messen die Heizung in regelmäßigen Zeitabständen kurz ausschalten lassen. Hätte ich das geahnt, hätte ich mir den NTC gleich gespart und stattdessen einen Heizdraht mit deutlich höherem Temperaturkoeffizienten genommen, der dann auch zum Messen tauglich wäre…

Danke dir!
Gruß
Marius

Abwarten…

Das multimeter benutzt sehr kleine Spannungen, daher kann es leicht gestört werden. Bei höheren Spannungen kann es gut sein, dass die Störung durch den heizdraht nicht mehr auffällt.

Außerdem sollte dein Mörtel kaum leiten, wenn er durchgetrocknet ist. Vermutlich ist da noch geringfügig Feuchtigkeit drin, und es dauert noch ne weile, bis er völlig trocken ist.

Moin nochmal,

ich habe jetzt eben den NTC noch mal ohne sonstige Verbindung und ohne aktive Heizung mit dem Multimeter widerstandsgemessen und selbst in dieser Konfiguration eklatante Unterschiede des Messwerts feststellen müssen, abhängig von der Polung der Messspitzen.

Was ist hier nur faul? Kann ein NTC auch eine Thermospannung erzeugen?

Gute Nacht :wink:

Hallo,

miss mal die Spannung. Ich tippe auf den Effekt, dass die Restfeuchte und die Metalle ein galvanisches Element bilden.

Vielleicht hilft es, wenn du einen Spannungsteiler aus NTC ud Festwiderstand baust, diesen mit einer Wechselspannung belegst (vielleicht 12V aus einem Mini-Trafo?), die du dann über einen Gleichrichter auf einen mit einem Entladewiderstand belasteten Kondensator bringst.

Nur mal so ein Gedankengang um 22:30 Uhr. Mit Vorsicht zu genießen.