Unfähig aus Stimmenwirrwarr Worte herauszufiltern?

Hallo liebe Helfer,

unten wird beschrieben, daß man unfähig sein kann z.B. auf einer Party aus dem Stimmenwirrwarr bestimmte Stimmen herauszufiltern.

Ist diese Unfähigkeit auf eine Funktionsstörung zurückzuführen?
Oder ist es eher normal, wenn man das nicht kann - weil alles, außer besonders laute Stimmen, zu einer Art Rauschen/Brummen/Gedröhne verschmilzt?
Und das, wenn man versucht genau hinzuhören besonders schwierig wird, obwohl die Hörfähigkeit nicht eingeschränkt und altersunabhängig ist?

Bin an Antworten sehr interessiert, herzlichen Dank.

Gruß,
Cantate

Hallo, Cantate,

unten wird beschrieben, daß man unfähig sein kann z.B. auf
einer Party aus dem Stimmenwirrwarr bestimmte Stimmen
herauszufiltern.

Ist diese Unfähigkeit auf eine Funktionsstörung
zurückzuführen?
Oder ist es eher normal, wenn man das nicht kann

Näheres dazu findest Du auf http://idw-online.de/pages/de/news264712 .

Und Allgemeines zum sog. Cocktailparty-Effekt/-Phänomen: http://de.wikipedia.org/wiki/Cocktailparty-Effekt

Gruß
Kreszenz

Hallo Kreszentia,

herzlichen Dank für die Links.

Aber auch dort findet man keine Antwort darauf, warum man nicht einmal eine bestimmte Stimme, auf die man sich konzentriert, herausfiltern und trotzdem hören kann - Wikipedia erwähnt das gar nicht.

Der sehr ausführliche Forschungsbericht, liefert eine „vielleicht“ Erklärung. Offenbar ist die Forschung da auch noch nicht ganz hintergekommen. Also muß ich auf die Antwort wohl noch warten bis die Forschung es erklären kann.

Danke und Grüße,
Cantate

Aber auch dort findet man keine Antwort darauf, warum man
nicht einmal eine bestimmte Stimme, auf die man sich
konzentriert, herausfiltern und trotzdem hören kann -
Wikipedia erwähnt das gar nicht.

Hallo Cantate,

ich weiß auch keine Erklärung, habe aber noch ein paar Infos zum Thema.

Die Fähigkeit, Worte aus einem Geräuschteppich herauszufiltern, ist individuell unterschiedlich. Vielen gelingt das ganz gut, so dass sie sich in Kneipen gut unterhalten können oder auch in Großraumbüros konzentriert bei der Arbeit bleiben können.

Andere können es nicht so gut oder kaum. Um dies herauszufinden oder zu bestätigen, kann man spezielle Tests beim HNO machen.

Diese „Filterschwäche im Störgeräusch“ (so heißt die entsprechende Diagnose) kommt z. B. häufig bei Menschen mit AD(H)S oder Autismus vor.

Grüße
Ulla

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Hallo Wiki erwähnt eben gerade den umgekehrten Normalfall, dh. dass man auf einer PArty einen Gesprächspartner herausfiltern kann und anderes Gebrabbel als Störgeräusch in den Hintergrund treten lassen kann.
Das ist der Cocktailpartyeffekt und eine normale Funktion des Hörsinnes bzw des Hirnes.

Probleme dabei bekommt man, wenn man nicht biaural, also mit beiden Ohren richtig hören kann. Also entweder weil man auf einem der beiden Ohren eine Hörschwäche hat. Das kann zB. auch bei einem einmaligen Knalltrauma, zB. nach einem nahen Sylvesterknaller vor einigen Jahren passiert sein, oder durch eine Mittelohrentzündung in der kindheit etc.

Wen du also Probleme damit hast, das Gegenüber aus Hintergrundgeräuschen herauszufiltern, solltest du einen Hörtest (HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker) machen, denn das wäre der wahrscheinlichste FAll. Das liesse sich dann höchstwahrscheinlich durch ein Hörgerät dann auch wieder beheben.
Autismus oder eine Wahrnehmungsstörung durch ADS sind dagegen eher seltene Möglichkeiten.

Gruß Susanne

Hallo Susanne,

zunächst ein Danke dir, Kreszentia und Ulla,

Wen du also Probleme damit hast, das Gegenüber aus
Hintergrundgeräuschen herauszufiltern, solltest du einen
Hörtest (HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker) machen, denn das
wäre der wahrscheinlichste FAll. Das liesse sich dann
höchstwahrscheinlich durch ein Hörgerät dann auch wieder
beheben.

Mein letzter Hörtest liegt zwar schon einige Jahre zurück, doch war alles in Ordnung. Ich habe das schon „ewig“, sehe das nicht als akutes Problem, weil ich eben nur in dieser konkreten Situation „schlecht“ höre und hatte nur gehofft eine Erklärung dafür zu finden - ohne mich bei einem HNO durch die Mangel drehen zu lassen.

Für Unterhaltungen werde ich also weiterhin ruhigere Orte aufsuchen. Und mögliche Erklärungen habe ich nun jede Menge. Smiley lacht!

Dankeschön und Gruß,
Cantate

Hi,

bei mir kommt es daher, dass ich eine „zu große“ Hörkurve habe, sprich ich höre mehr Frequenzen als die meisten anderen, besonders höhere. Das führt dazu, dass ich, wenn es ruhig ist, vieles aus Nebenzimmern z.B. auf der Arbeit mitbekomme, was nicht für andere Ohren gedacht war. Andererseits bin ich in Menschenmengen regelrecht aufgeschmissen, weil ich zu viel höre.

Mir hilft es, mich auf mein Gegenüber zu konzentrieren, besonders auf die Lippenbewegungen. Aber sobald der mal wegschaut oder ich, „höre“ ich ihn nicht mehr bzw. kann ihn aus den anderen nicht mehr rausfiltern.

Gruß
Cess

Hallo Cess,

bei mir kommt es daher, dass ich eine „zu große“ Hörkurve
habe, sprich ich höre mehr Frequenzen als die meisten anderen,
besonders höhere. Das führt dazu, dass ich, wenn es ruhig ist,
vieles aus Nebenzimmern z.B. auf der Arbeit mitbekomme, was
nicht für andere Ohren gedacht war. Andererseits bin ich in
Menschenmengen regelrecht aufgeschmissen, weil ich zu viel
höre.

Danke für diese Beschreibung - ich denke, das ist auch für mich die richtige Erklärung, war schon immer hellhörig - in Etagenwohnung kriege ich von oben und unten viel mit, was andere gar nicht wahrnehmen. Und ich hatte schon immer Probleme mit hohen Tönen - wenn eine Piccolo Flöte in den hohen Tönen spielt, tut mir das in den Ohren richtig weh!

Mir hilft es, mich auf mein Gegenüber zu konzentrieren,
besonders auf die Lippenbewegungen. Aber sobald der mal
wegschaut oder ich, „höre“ ich ihn nicht mehr bzw. kann ihn
aus den anderen nicht mehr rausfiltern.

Guter Tipp. Danke. :smile:
Mit deinem Stichwort „Hörkurve“ habe ich eine Seite gefunden, die alles zu Ohr und Hören sehr schön erklärt - für jene, die hier mitlesen:
http://www.dasgesundeohr.de/ohr/101_retten_sie_ihre_…

Herzliche Grüße,
Cantate

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Hallo

Mit deinem Stichwort „Hörkurve“ habe ich eine Seite gefunden,
die alles zu Ohr und Hören sehr schön erklärt - für jene, die
hier mitlesen:
http://www.dasgesundeohr.de/ohr/101_retten_sie_ihre_…

Ich habe nur die erste Seite ganz durchgelesen und kann darum nicht beurteilen wie hilfreich die Homepage insgesamt ist. Sie scheint mir aber doch für Laien zum teil schwer verständlich, dann aber auch wieder seltsam falsch vereinfacht (Sinneszellen = Nerven). Es mag trotzdem sein, dass die Seite Hörprobleme nachvollziehbar macht, allerdings sollte man die auf der verlinkten Seite als Vergleich getroffenen Aussagen zum Diabetes mellitus am besten ganz schnell wieder vergessen (und hoffentlich sind die Aussagen zu Funktion und Fehlfunktion der Ohren fundierter).

Gruß
Werner