Unfall beim rückwärts ausparken - Unfallflucht

Hallo, ich hätte mal ein paar Fragen zu folgender Schilderung:

Vor einem Wohnblock mit eingeschränkten Halteverbot steht vor einem Aufgang ein Transporter zum be-/ entladen, links vom Transporter befinden sich Parkplätze für die Anwohner dazwischen sind ungefähr 2 meter platz also vom Transporter zum Parkplatz.
Der Beifahrer des Transporters ist beim entladen, der Fahrer sitzt im Transporter und besichtigt Ladepapiere.
Dieser Vorgang dauert aber nicht lange. Links aus einem Parkplatz möchte ein PKW (3 Insassen) rückwärts ausparken. Die Sicht vom PKW Fahrer auf die Strasse ist durch andere Fahrzeuge eingeschränkt, allerdings sah dieser bereits bevor er in seinem PKW stieg den Transporter und auch das sich dort eine Person drin befindet.

Der PKW Fahrer rammt beim Rückwährts fahren die linke forder Seite vom Transporter (Kotflügel, Felge, Radkasten).
Am Transporter ist nicht viel zu sehen kleine Delle und Abschürfungen die man weg polieren kann (der Transporter hat beim Aufprall gewackelt), am PKW entstehen mehrere Schäden am Rücklicht, sowie Heckspoiler, hintere Stoßstange Lack abgeplatzt und Abschürfungen bzw. Delle.

Die Person im Transporter hatte sich beim Anstoss erschrocken da sie zuvor nach rechts schaut zu ihrem Beifahrer der sich den Transporter näherte.
Der PKW blieb nach dem Anstoss kurz stehen dann fuhr er vor, der Fahrer vom Transporter hupte daraufhin im glauben der PKW will sich einfach entfernen. Aus dem PKW steigt nicht der Fahrer sondern eine Person aus der rechten Hintertür aus schreit den Transporter Fahrer an warum er nicht weg gefahren ist.
Der Transporterfahrer/in verneinte das ausparken gesehen /bemerkt zu haben da zu diesem Zeitpunkt nach rechts gesehen zu haben.

Als die Person vom Transporter nach Datenaustausch fragte meinte die Person aus dem PKW nur: „Daten gibts nicht - haste pech gehabt“. Die Person Steigt wieder in der hinteren Tür vom PKW ein, gleich darauf fährt der PKW einfach los ohne das sich der Fahrer vom PKW über die Schäden ansah noch mit der Person aus dem Transporter Kontakt suchte.
Für den Unfall gibt es zwei weitere Zeugen.
Person aus dem Transporter stand danach ne weile nur da neben den Transporter.
Polizei wurde gerufen und haben alles aufgenommen da Kennzeichen vorhanden war.

Die Person die sich zum Zeitpunkt des Anstosses im Transporter befand bekahm zum Abend -über Nacht dann schmerzen im Nacken und leichte Kopfschmerzen (Sitzposition zur zeit des Anstosses nicht gerade sitzt vorgebeugt nach rechts blickend wird dabei nach links gerissen zur Tür hin danach noch ein hin und her wackeln).
Ein Tag später zog dann der schmerz vom Nacken bis in die linke Schulter in den linken Arm runter lässt sich am Montag zur NFA (Unfalltag Samstag Nachmittag) Röntgen keine Fraktur, aber HWS in 2 Ebenen sowie Steilstellung der Halswirbelsäule.

Meine Fragen zu meiner Schilderung die hoffentlich verständelich ist sind:

1.Was für strafrechtliche Konsequenzen oder Ordnungsgelder könnten auf beide Fahrer zukommen?

  1. Muss der Transporter Fahrer für den Schaden am PKW aufkommen? Ich kenne mich da nicht so aus ob es bei sowas auch Mitschuld gibt. Bzw. Haftungsquoten

  2. Die Verletzung die der Transporterfahrer/in dadurch erlitten hat kann das von son einem Anstoss entstehen also von der Seite oder eher nur beim Heckaufprall? Vor allen so schnell kann der PKW nicht gewesen sein da ja kein höher Schaden entstanden ist.

Für eure Antworten bedanke ich mich schonmal.

  1. Muss der Transporter Fahrer für den Schaden am PKW
    aufkommen? Ich kenne mich da nicht so aus ob es bei sowas auch
    Mitschuld gibt. Bzw. Haftungsquoten

wer sich nicht bewegt, kann keinen unfall verursachen - ergo auch keine schuld haben.

soweit ich mich richtig erinnere wäre da nicht mal 'ne teilschuld drin (zumindest nicht im geschilderten beispiel). korrigiert mich, wenn ich falsch liege!

Hallo

1.Was für strafrechtliche Konsequenzen oder Ordnungsgelder
könnten auf beide Fahrer zukommen?

Sehr unterschiedliche. Der eine erhält je nach Einzelfallprüfung eine Owi über so etwa zehn Euro, der andere ist nach Abschluss des Verfahrens vorbestraft, einige Tausender ärmer und geht ein paar Monate zu Fuß.

  1. Muss der Transporter Fahrer für den Schaden am PKW
    aufkommen? Ich kenne mich da nicht so aus ob es bei sowas auch
    Mitschuld gibt. Bzw. Haftungsquoten

Das scheitert schon daran, dass es nach dem Unfall aufgrund der Fahrerflucht nicht möglich war, ordnungsgemäß festzuhalten, ob und welche Schäden am PKW aus dem Unfall resultierten.

  1. Die Verletzung die der Transporterfahrer/in dadurch
    erlitten hat kann das von son einem Anstoss entstehen also von
    der Seite oder eher nur beim Heckaufprall? Vor allen so
    schnell kann der PKW nicht gewesen sein da ja kein höher
    Schaden entstanden ist.

Das müsste ein medizinischer und/oder Unfallsachverständiger nach Prüfung des Einzelfalls entscheiden, sowas gehört als Frage eher weniger ins Rechtsbrett.

Gruß
smalbop

Hi, mich hat es blos interessiert ob das kein unterschied macht hat also wegen Heck oder Seitenunfall.
Und ob die Person vom Transporter überhaupt eine chance auf schadenersatz hat. Und ob es sich überhaupt lohnt die gegnerische Versicherung anzuschreiben diesbezüglich hatte gehört die lehnen meistens ab bei HWS Verletzungen.

Gruß zurück
malaica

Hallo

Hi, mich hat es blos interessiert ob das kein unterschied
macht hat also wegen Heck oder Seitenunfall.
Und ob die Person vom Transporter überhaupt eine chance auf
schadenersatz hat. Und ob es sich überhaupt lohnt die
gegnerische Versicherung anzuschreiben diesbezüglich hatte
gehört die lehnen meistens ab bei HWS Verletzungen.

Man muss es, wenn man Schmerzensgeld will, halt beweisen, dass es vom Unfall herrührt, und da ist die Untersuchung als Grundlage schon ok. Seite oder Heck ist prinzipiell egal. Meine beste Freundin hatte mit 19 einen Unfall mit schwerem HWS, da wurde sie seitlich gerammt. Nur halt mit Tempo 60 - da gab’s keine Diskussionen.

Gruß
smalbop

Der PKW Fahrer rammt beim Rückwährts fahren die linke forder
Seite vom Transporter (Kotflügel, Felge, Radkasten).

Der Transporter hat also gestanden, wahrscheinlich mit Motor aus? Durch Zeugen belegt? Dann scheidet eine Mitschuld gleich welcher Art m.E. aus. Man kann ein im Weg stehendes Fahrzeug nicht einfach wegrammen und aich dann darauf berufen, dass es da eigentlich gar nicht hätte stehen dürfen.

Der PKW blieb nach dem Anstoss kurz stehen dann fuhr er vor,
der Fahrer vom Transporter hupte daraufhin im glauben der PKW
will sich einfach entfernen. Aus dem PKW steigt nicht der
Fahrer sondern eine Person aus der rechten Hintertür aus
schreit den Transporter Fahrer an warum er nicht weg gefahren
ist.

Weil er das nicht muss, weil er dazu nicht aufgefordert wurde, weil man ihn trotdem nicht anrempeln darf, und weil man als PKW Fahrer selber nicht losfahren darf, solange sich der Transporter nicht aus dem Weg bewegt hat.

Der Transporterfahrer/in verneinte das ausparken gesehen
/bemerkt zu haben da zu diesem Zeitpunkt nach rechts gesehen
zu haben.

Irrelevant. Was hätte er denn tun sollen? Sich in Luft auflösen? Nein. Der PKW hat so lange zu warten, bis er freie Bahn hat. Er kann ja schimpfen, hupen, Gott und einen Abschleppdienst um Hilfe bitten, aber keinesfalls darf er das andere Fahrzeug einfach rammen.

Als die Person vom Transporter nach Datenaustausch fragte
meinte die Person aus dem PKW nur: „Daten gibts nicht - haste
pech gehabt“.

Mein Einduck: Da versucht jemand, sich mit tolldreister Frechheit aus der Verantwortung zu stehlen.

Für den Unfall gibt es zwei weitere Zeugen.

Gut.

Polizei wurde gerufen und haben alles aufgenommen da
Kennzeichen vorhanden war.

Noch besser. Der Fahrer des anderen PKW bekommt so oder so jetzt mächtigen Ärger.

Ein Tag später zog dann der schmerz vom Nacken bis in die
linke Schulter in den linken Arm runter lässt sich am Montag
zur NFA (Unfalltag Samstag Nachmittag) Röntgen keine Fraktur,
aber HWS in 2 Ebenen sowie Steilstellung der Halswirbelsäule.

Wenn das nach einem typischen HWS aussieht, und wenn das von einem Arzt schriftlich festgehalten wurde stehen die Chancen, ein kleines Schmerzensgeld vom Unfallverursacher beheben zu können, meine ich, recht gut.

Meine Fragen zu meiner Schilderung die hoffentlich
verständelich ist sind:

Zu lang, zu ausführlich.

1.Was für strafrechtliche Konsequenzen oder Ordnungsgelder
könnten auf beide Fahrer zukommen?

Auf den Transporter meiner Meinung nach nichts, er ist gestanden und wurde angerempelt. Was der PKW Fahrer bekommt kann ich nicht voraussagen, auf jeden Fall erst mal eine Vorladung und/oder unagenehmen Besuch. Mal sehen, ob er auch dann seinen dreisten Kumpel an der Hand hat.

  1. Muss der Transporter Fahrer für den Schaden am PKW
    aufkommen? Ich kenne mich da nicht so aus ob es bei sowas auch
    Mitschuld gibt. Bzw. Haftungsquoten

Ich meine in dem Fall nein, da er sein Fahrzeug ja nicht bewegt hat. Das Argument, dass er da ja eigentlich gar nicht hätte stehen dürfen zieht meiner Meinung nach nicht. Als nächstes überfährt dann noch jemand einen Fußgänger und behauptet, der sei selber schuld, er hätte ja schließlich wo anders lang gehen können.

  1. Die Verletzung die der Transporterfahrer/in dadurch
    erlitten hat kann das von son einem Anstoss entstehen also von
    der Seite oder eher nur beim Heckaufprall? Vor allen so
    schnell kann der PKW nicht gewesen sein da ja kein höher
    Schaden entstanden ist.

Macht meiner Meinung nach nichts. Der Unfall ist polizeilich aufgenommen worden, die Diagnose des Arztes und das Röntgen beschreiben eine typische Unfallfolge, und dass die Schmerzen beim Schleudertrauma erst nach einiger Zeit auftreten ist normal, und man rennt ja schließlich normalerweise nicht sofort los wenns zu zwacken beginnt sondern wartet erst mal ab, ob das nicht von selbst wieder weggeht. Der Andere müsste schon völlig dummdreist behaupten, man habe nach seinem Rempler noch einen weiteren Unfall gehabt, aber das müsste er dann beweisen. Also wird wohl niemand (außer dem PKW Fahrer) in Abrede stellen, dass das HWS eine Unfallfolge ist.

Für eure Antworten bedanke ich mich schonmal.

Du solltest Deine Frage etwas anders stellen, auf den Kern konzentrieren (ich kann das leider nicht beantworten)

wie muss der durch den Unfall Geschädigte seinen Schaden und in Folge seinen Anspruch auf Schmerzensgeld erst mal aktenkundig und dann geltend machen?

Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass es - reine Spekulation - für den Moment reicht, das Attest auf der Polizeidienststelle, die den Unfall aufgenommen hat, nachzureichen. Ich würde also die Disnstelle anrufen, die Sache schildern, und mich dann beraten lassen wie es weiter geht. Vermutlich wirst Du gebeten, das Attest vorbeizubringen. Das hätte vermutlich auch den Nebeneffekt, dass das Verfahren gegen den Fahrer etwas mehr Druck bekommt, Blechschaden ist eine Sache, Personenschaden eine andere Sache. Beim Abgeben des Attests würde der Polizist sicher auch noch grobe Hinweise geben können, was man ab dann wann tun muss damit man zu seinem Anspruch kommt, ob und wann z.B. ein Anwalt ran muss, und ob man das von sich aus machen muss, oder ob es jeweils eine Info von der Polizei an den Geschädigten über den Fortgang des Verfahrens gibt, wo dieser sich dann jeweils überlegen kann, was er nun weiter tut oder auch nicht.

Jedenfalls muss man ihm ja früher oder später zumindest die Daten der gegnerischen Versicherung verschaffen, damit er dieser seine Ansprüche wegen des Blechschadens und des HWS bekannt geben kann. Die Frage ist nun, ob das die Polizei von sich aus tut, oder ob man irgend ein Verfahren lostreten muss damit das passiert.

Das weiß aber der Polizist vor Ort sicher ganz genau, und fragen kostet in diesem Fall nichts.

AL.

Hallo,
ganz klarer Fahrfehler beim PKW

  • darf nicht gegenfahren
  • bei mehreren Leuten kann doch einer draussen stehen und einweisen
    Gruss Helmut

Hallo,
nur zum Verständnis - der PKW konnte wegfahren auch ohne, daß der LKW bewegt werden mußte? Es war also eigentlich genug Platz?

eingeschränkten Halteverbot

Trotzdem muß natürlich 3m Straßenbreite verbleiben. Das hat die Polizei sicher ausgemessen und wäre sicher gleich geahndet worden.

Cu Rene

Der Transporter hat also gestanden, wahrscheinlich mit Motor aus? Durch Zeugen belegt?

Hi, der Transporter hatte dort gehalten - Motor war aus. Und dafür gibt es auch Zeugen.

Wenn man den Fahrer angesprochen hätte wäre er/sie natürlich zurück gefahren.

Der Transporter ist ausserdem nicht zu übersehen (Wagenfarbe weiß) und laut dem PKW Insassen der sich hinten im PKW befand hatten die Personen beim einsteigen in den PKW den Transporter dort stehen gesehen und auch das sich eine Person dort drin befand.