Ungefährer Preisunterschied ALDI Ein-/Verkauf

Guten Tag,

ich bin ein absoluter Nap und Anfänger und komme eigentlich aus einer komplett anderen Richtung (E-technik). Jedoch würde ich gerne was von einem Experten oder zumindest jemandem der sich in der Materie auskennt gerne wissen wollen :

Wie groß ist der Unterschied bei einem Lebensmittel-Discounter bei den Lebensmitteln zwischen Einkauf und Verkauf ?

Als Beispiel kann irgendein Produkt genommen werden, zB Milch oder sonst was. Ich muss unbedingt raussbekommen , wie viel % da unterschied liegt im Schnitt. Ganz grob würde mir auch reichen.

Es geht nur um ganz ganz grobe Angaben. zB Kostet ein Liter Milch einen Euro. Wieviel günstiger bekommt es zB ALDI verkauft ? 1 % , 10 % , 30 % , 50 % ?? Natürlich haben die aufgrund der rießigen Abnahmemengen einen guten Exklusivvertrag, jedoch kann ich es mir nicht vorstellen, dass die ein Produkt was im Verkauf 1 Euro kostet, selber für nur ein paar Cent günstiger beziehen ?!

Bitte helft mir ein bischen. Wie gesagt ganz grobe Schätzungen würden reichen.

Ich danke euch schon mal für die hoffentlich aussagekräftigen und zum großteil hoffentlich übereinstimmenden Antworten :smile:

Mfg
M C

Hallo,

ich bin selber auch kein Insider. Ich weiß aber, dass die Umsatzrenditen bei Discountern im Segment Lebensmittel (Milch, Butter …) zwischen 1% und 2% liegen.

In den letzten Jahren gab es immer wieder die Diskussionen, dass ALDI zb Milchprodukte unter Einkaufspreis verkauft. Die Kunden werden in den Laden gelockt, um dann Produkte aus anderen Segmenten zu kaufen, mit Renditen bis zu 10% -15%.

Gruß
Hans

Guten Morgen Hans Hansen,

danke dir schon mal für die Information. Hoffe es kommen noch ein paar Leute die eventuell genauere Angaben haben dazu,damit ich mir mal einen groben Überblick machen kann.

Zurück dir Hans Hansen : Ich bin kein BWLer oder so, was meinst du mit Umsatzrendite ? 1 bis 2 %. Soll heißen : Die kaufen zB Milch für 99 Cent und verkaufen diese für 1 Euro (und innerhalb dieses einen Cents sollen alle unkosten die daraus entstehen (Personal, Miete, Lagerhaltung, Strom, Heizung, …) gedeckt sein ? Oder habe ich es richtig verstanden, dass die mit diesen Produkten ein großes MINUS machen und versuchen dieses Minus mit anderen Produkten zu kompensieren die dann mehr Gewinn abwerfen ? Oder machen die gerade einmal 1 bis 2 % Gewinn mit dem Verkauf von Milch ? Und wie kann es sein, dass die zB Milch oder so unter dem Einkaufspreis Verkaufen ? Dann würde ich als Lidl und co. einfach beim ALDI die Ware kaufen, selber plus / minus Null machen und ALDI Verluste einheimsen lassen ?

Wie ihr seht bin ich noch nicht ganz so fit bei dem ganzen, hoffe aber durche euch etwas schlauer zu werden :smile:

Danke schon mal…

ca. 30 %

ich bin selber auch kein Insider. Ich weiß aber, dass die
Umsatzrenditen bei Discountern im Segment Lebensmittel (Milch,
Butter …) zwischen 1% und 2% liegen.

Das stimmt ungefähr, wenn man alle anderen Kosten (Personal, Energie, Gebäude, uvam.) mit einrechnet. Aber gefragt war der Unterschied zwischen VK und EK und das sind AFAIK 30 % Handelsspanne.

Bei Bekleidung kann das sogar bis zu 70 % ausmachen.

http://www.welt.de/print-welt/article554115/Handelss…

Suchbegriffe: Handelsspanne Einkauf Discounter

Gruß

Stefan

Ursprung des Gewinns…
Hallo,

man kann auch ohne mit den Waren Profit zu machen, Geld verdienen.

Angenommen, ein Unternehmen X kauft für 1€ ein Produkt und verkauft es für 1€ weiter.
Klingt lächerlich, kann aber trotzdem profitabel sein.

Das Geheimnis heißt hier „Zahlungsziel“.

Wie?
X kauft das Produkt „mit Zahlungsziel“.
D.h. X gibt nicht Geld und bekommt dafür Ware, die X weiterverkauft.
X schließt einen Vertrag mit dem Händler ab, das Produkt für 1€ abzunehmen, aber „mit einem Zahlungsziel von 2 Monaten nach Lieferung“.
X bekommt also heute das Produkt, da es ein „Renner“ ist, d.h. nicht länger als 2-3 Tage im Laden steht bevor es verkauft wird, hat X in 2-3 Tagen Geld in der Hand.
Das Zahlungsziel liegt aber noch 57 Tage in der Zukunft.
Diese 57 Tage benutzt X das Geld am Kapitalmarkt und erwirtschaftet dort die eigentlichen Rendite.
Nun erhält der Lieferant nach 2 Monaten das Geld von X, selbstverständlich ohne die Rendite!

D.h. X nimmt im Endeffekt einen kostenlosen Kredit bei seinen Lieferanten auf und statt Kreditzinsen zu zahlen, erhält X sie.
X agiert also prinzipiell als Bank - nur mit Milch und Obst statt Sparbuch und Girokonto!

Gruß,
Michael

Hi Stefan,

vielen vielen Dank. Ich war schon ein bischen nervös, wegen den 1 bis 2 % , Das wär doch NIE und nimmer gut gegangen.

Die Zahlen die du ansprichst, kannst du die auch selbst bestätigen oder weißt du die nur vom hören sagen ? ich brauche wenns geht wirklich fundierte Zahlen (soweit das möglich ist und man den Discountern in die Karten schauen kann :smile: )

Ich danke euch allen schon mal und hoffe auf noch einige Meinungen mehr…

Mfg

M C

Hi mike-river,

die Idee von dir ist GENIAL. Aber es ist halt zu beachten, dass man zb auf die 2 Monate sagen wir mal 1 % Gewinn mancht (Zinsen oder ähnliches) aber in der Zwischenzeit laufende kosten hat, die den einen Prozent bei weitem schlucken.

Also Ohne laufende Kosten = SUPER GENIAL und voll easy so bewerkstelligen

Mit laufenden Kosten eher nicht so der Bringer.

Trotzdem danke für die Idee :smile:

Mfg

Hi Stefan,

vielen vielen Dank. Ich war schon ein bischen nervös, wegen
den 1 bis 2 % , Das wär doch NIE und nimmer gut gegangen.

Wie gesagt, als Umsatzrendite kann das stimmen.

Die Zahlen die du ansprichst, kannst du die auch selbst
bestätigen oder weißt du die nur vom hören sagen?

Hmm. In der Industrie sind 30 % Wiederverkäufer oder Projektrabatte gängig, was aber bedeutet, dass man dem WV, GU oder dem Systemhaus die Kisten rüberschiebt und fast nichts mehr damit zu tun hat.

Ansonsten kenne ich die Zahlen aus der BWL-Vorlesung, auch wenn das schon wieder 15 Jahre her ist.

und man den Discountern in die Karten schauen kann :smile:

Na ja, wenn es AGs und GmbHs sind könnten sich die Geschäftsbericht und Bilanzen recherchieren lassen, da eine gewisse Veröffentlichungspflicht besteht. Und da würden sich dann die Posten, die den Wareneinkauf und -verkauf finden gegenrechnen lassen.

http://www.recherchieren.org/view.php?glikey=10009

http://weser-ems.business-on.de/lidl-legt-erstmals-k…

Gruß

Stefan

Danke dir nochmals Stefan ,

habe dir über deine Homepage ne Anfrage rausgehen lassen.

Bitte kurz bescheid geben. Danke !

mfg

M C

hallo,
im Discountbereich dürfte ein Handelsspanne von 30 % bei Lebensmitteln in Deutschland nicht zu erzielen sein. Die bewegt sich bei den Schnelldrehern (und das sind bei Discountern 80 % der Waren) zwischen 5 und 10 Prozent.
Verdient wird aber nicht nur mit dem Verkauf der Ware, sondern auch mit dem der Regal/Verkaufsfläche. Das macht einiges aus, vor allem bei den „Großen“.

lg Richard

Hi Community,

Stefan hat mir schon nen guten Ansatz gegeben. Gibt es Leute die diese Zahl bestätigen können oder andere Zahlen nennen können?

Danke euch schon mal

Mfg

MC

Guten Tag,
der Preisunterschied beträgt in etwa je nach Ware zwischen 1-10%. Meistens etwa 1,5-2%. Das hört sich nicht viel an, jedoch wird das Warenlager in etwa jede Woche einmal umgesetzt.
Wenn man dann noch einrechnet, das man ein 2 monatiges Zahlungsziel = 8 faches Kapital zur Verfügung hat, sieht die Sache so schlecht nicht aus.
Jetzt noch etwa 1% Abzug für die Unkosten (Belegschaft, Instandhaltung usw.) und es kommen dabei immerhin für 52 Wochen zu 1% => 52% Rendite heraus. Dadurch wirken sich auch schon 0,1% mehr oder weniger Marge ordentlich aus, auch wenn es zunächst nicht so aus sieht.
Gruss Peter