Ungerechtfertigte Noten

Hi,
ich würde mich mal für folgendes Problem interessieren:
Gibt es eine Chance, sich gegen ungerechtfertigte Noten in Zeugnissen zu wehren?
Konkrete Beispiele:
Eine Schülerin, 10. Klasse Realschule, bekommt eine 4 in Mathematik. Sie hat nur 3en geschrieben, machte stets ihre Hausaufgaben vorbildlich, beteiligte sich immer rege am Unterricht. Die Lehrerin hat sich niemals offensichtlich mündliche Noten notiert. Die Schülerin bekam eine 4 im Halbjahreszeugnis, dem Bewerbungszeugnis. Die erhielt ihr Zeugnis als 2. in der Klasse und schrie entsetzt auf, als sie die 4 sah. Alle Mitschüler stöhnten daraufhin und meinten, wenn sie schon eine 4 bekäme, müssten sie eine 5 oder 6 bekommen. Die Nachfrage der Schülerin bei der Lehrerin, wie diese Note zu Stande käme, ergab, dass die Lehrerin sagte, sie müsse ja noch Ziele haben.
Rein theoretisch muss diese Schülerin doch auf 5 im Mündlichen stehen, um auf der Grundlage ihrer schriftlichen Noten eine 4 im Zeugnis zu bekommen. Oder sehe ich das falsch? Und was ist, wenn diese Lehrerin niemals mündliche Noten notiert hat?
In der selben Klasse: Eine andere Schülerin erhält ihr Zeugnis, das von 4en nur so wimmelt. Die erste Reaktion der Mutter: Hat man dich verwechselt? Meine Reaktion: Wie kann das angehen? (ich arbeite schon eine lange Zeit mit diesem Mädchen zusammen.) Viele der Noten sind unverständlich. Z.B. in Biologie im vorherigen Zeugnis eine sehr gute 3 und nun eine schwache 4. Die Arbeitshaltung des Mädchens dagegen hatte sich noch gesteigert in Richtung positiv. Auch andere Noten sind bei ihr sehr rätselhaft.
Anderes Erlebnis: Selbe Schule, andere Schülerin, 3 Jahre zuvor: die Lehrerin sagt zu der Vergabe der 5 im Bewerbungszeugnis, es sei eine pädagogische Note, damit sich dieses Mädchen noch im Abschluss anstrenge.

So, ich selbst empfinde solche Notengebung als furchtbar. Den Schülern wird die gesamte Zukunft verbaut und die Lehrer spielen Gott. Was kann man dagegen tun?

Schon mal ein dickes Dankeschön im Voraus.
Gruß
trail

Hi Trail,
ich bin, als ich die Schule wechseln musste, im Fach Deutsch von der Note 1- auf 4- „gerutscht“… Da fragt man sich dann schon… aber das ist laaange her :wink:
Gruß,
Anja

Hallo,

juristisch ist es so, dass eine Note ein sog. „Verwaltungsakt“ ist (egal ob in Klausur oder in einem Zeugnis), die nach einem Widerspruchsverfahren vom Verwaltungsgericht überprüft werden kann. Dem Lehrer steht ein sog. Beurteilungsspielraum zu (nach meinem Empfinden ist der eher riesig!). Doch wenn nur 3en geschrieben wurden und sonst nichts vorliegt, hat der Lehrer Beweis- Schwierigkeiten. Die Begründung der „päd. Note“ ohne zusätzliches Indiz ist unzulässig, das ginge bei 50 : 50.

Wenn es nicht Dein eigenes Kind ist - setze die Lehrerin auf die Neptun- Expeditionsliste :wink:.

Ingeborg:

Hi,

ich würde mich mal für folgendes Problem interessieren:
Gibt es eine Chance, sich gegen ungerechtfertigte Noten in
Zeugnissen zu wehren?
Konkrete Beispiele:
Eine Schülerin, 10. Klasse Realschule, bekommt eine 4 in
Mathematik. Sie hat nur 3en geschrieben, machte stets ihre
Hausaufgaben vorbildlich, beteiligte sich immer rege am
Unterricht. Die Lehrerin hat sich niemals offensichtlich
mündliche Noten notiert. Die Schülerin bekam eine 4 im
Halbjahreszeugnis, dem Bewerbungszeugnis. Die erhielt ihr
Zeugnis als 2. in der Klasse und schrie entsetzt auf, als sie
die 4 sah. Alle Mitschüler stöhnten daraufhin und meinten,
wenn sie schon eine 4 bekäme, müssten sie eine 5 oder 6
bekommen. Die Nachfrage der Schülerin bei der Lehrerin, wie
diese Note zu Stande käme, ergab, dass die Lehrerin sagte, sie
müsse ja noch Ziele haben.
Rein theoretisch muss diese Schülerin doch auf 5 im Mündlichen
stehen, um auf der Grundlage ihrer schriftlichen Noten eine 4
im Zeugnis zu bekommen. Oder sehe ich das falsch? Und was ist,
wenn diese Lehrerin niemals mündliche Noten notiert hat?
In der selben Klasse: Eine andere Schülerin erhält ihr
Zeugnis, das von 4en nur so wimmelt. Die erste Reaktion der
Mutter: Hat man dich verwechselt? Meine Reaktion: Wie kann das
angehen? (ich arbeite schon eine lange Zeit mit diesem Mädchen
zusammen.) Viele der Noten sind unverständlich. Z.B. in
Biologie im vorherigen Zeugnis eine sehr gute 3 und nun eine
schwache 4. Die Arbeitshaltung des Mädchens dagegen hatte sich
noch gesteigert in Richtung positiv. Auch andere Noten sind
bei ihr sehr rätselhaft.
Anderes Erlebnis: Selbe Schule, andere Schülerin, 3 Jahre
zuvor: die Lehrerin sagt zu der Vergabe der 5 im
Bewerbungszeugnis, es sei eine pädagogische Note, damit sich
dieses Mädchen noch im Abschluss anstrenge.

So, ich selbst empfinde solche Notengebung als furchtbar. Den
Schülern wird die gesamte Zukunft verbaut und die Lehrer
spielen Gott. Was kann man dagegen tun?

Schon mal ein dickes Dankeschön im Voraus.
Gruß
trail

Wie meine VorrednerInnen bereits gesagt haben, ist es mit den Noten so eine Sache. Eine Note lässt sich nicht rechnerisch bestimmen(pädagog. Faktor). Was den Nachweis der mündlichen Note anlangt, so düfte es einem Lehrer -wenn er nicht zu dusselig ist- leicht fallen, sich etwas auszudenken. Schließlich muss er ja nicht vor den Schülern mdl. Noten aufschreiben. Was er sich dann tatsächlich aufschreibt, steht auf einem anderen Blatt.
Kurz: Ich sehe die Chancen, mit einer Klage etwas zu erreichen, als eher gering an. Eher hilft da schon Druck seitens der Elternschaft, nicht eines einzigen Elternteils. Also Anruf der Elternvertreter bei der Fachlehrkraft, da es offensichtlich nicht nur eine Schülerin betrifft. Wenn die Fachlehrkraft sich stur stellt, gibt es den Weg über den Klassenlehrer, Vertrauenslehrer und schließlich die Schulleitung.
Gruß Manfred