Ungewisser Urlaub in schwierigen Zeiten

Hallo,

ich bräuchte Meinungen von außerhalb zu meinem Problem:
ich habe im Januar 2020 eine Pauschalreise nach Island für Mitte Oktober 2020 gebucht )bei tui). Anzahlung ist schon bezahlt. Den Rest muss ich spätestens Mitte September bezahlen. Durch Corona war die Pauschalreise immer wieder eine „unsichere Sache“ gewesen.
Die Einreise nach Island ist wieder möglich, unter der Vorrausetzung, dass man einen Coronatest macht (muss man selber bezahlen) oder zwei Wochen in Quarantäne geht.
Mein Problem ist, dass nun ein Arbeitgeberwechsel ansteht (Corona sei dank). Mein neuer Chef in spe hat mit die Reise trotz Probezeit erlaubt. Leider habe ich große Bedenken:

  1. nun doch an Corona zu erkranken, was im Urlaub schon schlimm genug wäre. Aber noch dazu würde ich bei meinem neuem Chef im spe für mind. zwei Wochen Quarantäne ausfallen. Noch dazu in der Probezeit.
  2. Island ist (wer hätte das gedacht…) eine aktive Vulkaninsel. Seit einiger Zeit habe ich immer wieder gelesen, dass mind. zwei Vulkane in nächster Zeit ausbrechen könnten. Schlimmstenfalls passiert das dann, wenn ich dort bin. Vor ungefähr 10 Jahren war dieser großer Vulkanausbruch in Island gewesen, der einige Tage/Wochen den europäischen und amerikanischen Flugverkehr eingeschränkt hatte. Evtl. sitze ich dann in Island für unbestimmte Zeit fest. Und das in der Probezeit.
    Am liebsten würde ich ja dort Urlaub machen, aber bei den bei den Umständen?! Noch dazu kann ich nicht einfach „zurück“. Die Stonierungskosten bzw. Umbuchungsgebühren machen mir Angst. Eine Reise nach Island ist extrem teuer (ich reise allein und bezahl 2250 für 8 Tage)
    Weiß Eine/r einen Rat??
    Vielen lieben Dank!!!
    Bitte nur ernste Antworten.

Hi tutnix05,

wieso machen Dir die Stornierungskosten/Umbuchungsgebühren Angst? Wie hoch sind die denn?

Schöne Grüße
Stefanie

Laut google:
Urlauber, die eine Flugreise bis 31 Tage vor Abreise stornieren , bezahlen 40 Prozent des Preises - statt wie bislang nur 25 Prozent.
Das wären 900€.

Hallo tutnix05,

Und was steht dazu in Deinem Vertrag, den Reiseunterlagen?
Und wie hoch wären laut Deinem Vertrag die Umbuchungsgebühren, falls Du Dich jetzt entscheiden solltest, Deine Reise bspw. auf nächstes Jahr zu verschieben?

Schöne Grüße
Stefanie

Servus,

die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dir eine Covid 19 - Infektion zuziehst, wird im Oktober ziemlich sicher in Deutschland viel größer sein als in Island. Für den Flug kannst Du Dir eine Maske der Schutzklasse FFP 2 zulegen, die mittlerweile wieder gut bezahlbar sind.

Wegen der Vulkane: Wenn Dich ein Freund zu einer großen Hochzeitsfeier auf ein Wochenende in Daun oder Ulmen einlädt, wo die Braut herstammt und wo er künftig wohnen wird - würdest Du da hingehen?

Schöne Grüße

MM

  • noch zur Erläuterung des Vergleichs mit dem Vulkanismus in der Eifel, bevor das gleich wieder gelöscht wird: Diese Parallele soll zeigen, wie sehr die persönliche Einschätzung und Bewertung eines Risikos davon abhängt, wie die erhaltene Information über dieses Risiko formuliert ist.

Es ist nachgewiesen, dass der Vulkanismus in der Eifel nach wie vor aktiv ist und der letzte Vulkanausbruch am heutigen Laacher See vor etwa 13.000 Jahren sicher nicht der letzte war. Wenn jetzt auf n-tv oder sowas eine Schlagzeile steht: „Forscher haben herausgefunden, dass der Vulkan bei Laach wieder ausbrechen wird! Anwohner fordern den Bau von Schutzräumen - Tourismus in der Vulkaneifel bricht ein!“ wirkt das vollkommen anders, als wenn jemand mit Sorgfalt die Wahrscheinlichkeit ausrechnet, dass es bei einem Vulkanausbruch auf Island zu Aschewolken kommt, die den Flugverkehr so lange beeinträchtigen wie das beim Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 war - woher kommt es, dass sich kaum einer an den Ausbruch des Bardarbunga 2014 erinnert, als die Warnung für den Flugverkehr ebenfalls auf die höchste Stufe gesetzt worden war?

Schöne Grüße

MM

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Bis Oktober ist es noch lang hin. Bis dahin kann es sein, daß wir hier schon wieder strenge Kontaktbeschränkungen haben, weil die Inzidenz drastisch gestiegen ist. Schon heute würde ich die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken, für den Flug als viel höher einstufen als für den Aufenthalt auf Island. Dort werden täglich um die zehn neue Fälle offiziell festgestellt und da Du Dich kaum den ganzen Tag in Museen und anderen geschlossenen Gebäuden aufhalten wirst, liegt das Risiko bei nahe null. Angesichts der Entwicklung hierzulande liegt die Wahrscheinlichkeit, daß Du im Flugzeug eine infizierte Person sitzen hast, bei ungefähr 5%. Nach dem, was ich bei meinen letzten beiden Flügen vor drei und 13 Tagen gesehen habe, wäre ich sehr skeptisch, daß ausgerechnet dieser Infizierte dann zu der knappen Mehrheit gehört, die ihre Maske auf dem Flug durchgängig trägt. Ein Eigenschutz mit einer FFP2-Maske ist insofern empfehlenswert, wenn man mit Wahrscheinlichkeiten so schlecht umgehen kann, wie Du es im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruchsszenario dokumentierst.

Welchen Rat sollen wir Dir denn geben? Wir können doch nicht für Dich abwägen, was für Dich wichtiger ist: Gesundheit, finanzielles Risiko, Unzufriedenheit des neuen Arbeitgebers, Angst vor Vulkanausbrüchen und was Du noch alles in den Ring geworfen hast. Mach’ das, mit dem Du Dich am besten fühlst.

Noch ein Gedanke bzgl. des Geldes: das ist so oder so weg. Die Frage ist nur, was Du dafür bekommst: nichts oder ein paar Erinnerungen und Fotos.

Gruß
C.

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Was sagt denn Dein Reisebüro dazu?

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Deine Frage klingt, als wolltest du die Reise eigentlich nicht antreten. Also lass es und nimm die Stornierungskosten in kauf. Viel Geld weg, Angstund daher keine Erholung (wenn du fährst) steht gegen weniger Geld weg und keine Angst.
Da wär für mich die Entscheidung klar.
Allerdings buche ich keine Pauschalreisen …

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Erst einmal herzlichen Dank für die vielen Antworten!
Mir geht es in erster Linie darum, meinen Urlaub zu machen ohne meinen neuen Chef zu verärgern(bei Probezeit um so schlimmer). Klar, es kann immer was passieren. Als ich diese Reise im Januar gebucht hatte, war noch keine Rede von Jobwechsel durch Corona bzw. das Thema Corona selbst war damals nur in China gewesen. Wer hätte damals ahnen können, dass es solche Auswirkungen haben wird.
Beim Reisebüro brauche ich mich erst nicht zu melden, da wir erst August haben. Sie sagen wahrscheinlich sowas wie: „… bis Oktober kann sich noch viel ändern - wir wissen es selber nicht genau, da es wöchentlich/täglich Änderungen hereinkommen.“
Ich mache es erst einmal so, dass ich abwarten muss, ob es überhaupt einen Flug nach Island geben wird, denn ich habe gelesen, dass die Zahl der Urlauber bis zu 90 Prozent eingebrochen ist. D.h, dass es im Moment wahrscheinlich sehr wenige Urlauber dahinzieht und die Flugzeuge evtl. am Boden bleiben, weil es zu wenig Fluggäste gibt.
Ich werde sehen. Mir war es wichtig auch mal Außenstehende zu fragen. Diese sehen manchmal die Dinge von einer anderen Seite.

Darauf, daß der Flug nicht stattfindet, würde ich nicht wetten. Die geringere Zahl von Fluggästen führt eher dazu, daß Flüge zusammengelegt und/oder kleinere Flugzeuge verwendet werden.