Unglaublicher Gasverbrauch

Angenommen:

Haus (Baujahr 54), 200qm Wohnfläche. Bewohnt von 3 Personen + Baby auf 3 Etagen.
1 Person lebt im EG 80qm (alles beheizt bis auf Bibliothek und Schlafzimmer), restliche Familie wohnt im 1. OG (alles beheizt außer Schlafzimmer), das DG wird nur sporadisch beheizt.

Es werden keine übermässigen Temperaturen erzeugt, die Heizungen stehen auf 2-3 von 5.

Gasanlage ist 28 Jahre alt.

Gasverbauch Mai 2012- Mai 2013: 45860 kWh.

Was tun? Bringt der Austausch der Gasanlage jetzt etwas (andere Spar-Maßnahmen können praktisch  erst nach Freistellung des EG angegangen werden.

Danke!

45860 geteilt durch 200 gleich 229 kWh pro qm.
Das ist ein zwar etwas hoher, aber kein „unglaublicher“ Gasverbrauch. Ähnliche Häuser gleicher Baualtersgruppe haben oft 160 bis 200, teilweise aber auch über 300 kWh/qm!
Kesseltausch bringt bei Niedertemperaturkessel ca. 10-15%, bei Brennwertkessel ca 20-25% (Fußbodenheizung vorhanden? zwar unüblich 1954, aber dann Brennwert nutzen, sonst NTK)

Ansonsten mal einen Fachmann hinzuziehen, Energieberater (viele Kommunen bieten 30 minütige Gespräche dazu für 5 € an)

VG
Peter

Hallo!

Und ihr seid dort neu eingezogen. Es ist die erste Jahresrechnung ?
Und Warmwasser ist mit drin ?

Verbrauch ist sicherlich hoch, sehr hoch sogar. Nur weiß man ja nicht, ob das Haus sich noch im energetischen Zustand des Baujahres 1954 befindet.
Oder ob inzwischen manches nachgedämmt wurde, Fassade, Dach, Fenster neu ?

Neue Heizung wäre hier nicht der erste Schritt zum sparen ! Trotzdem sollte man nicht an der jährlichen Wartung sparen, Heizung reinigen und neu einstellen lassen.

Erst Gebäudehülle insgesamt verbessern, dann Wärmebedarf(der ist dann deutlich kleiner!) berechnen lassen und dann erst die neue Heizung angehen.

MfG
duck313

Hallo!

Und ihr seid dort neu eingezogen. Es ist die erste
Jahresrechnung ?

Es ist jetzt die erste mit Kind, ja.

Und Warmwasser ist mit drin ?

Ja, ist mit drin.

Verbrauch ist sicherlich hoch, sehr hoch sogar. Nur weiß man
ja nicht, ob das Haus sich noch im energetischen Zustand des
Baujahres 1954 befindet.

Eigentlich noch komplett von 1954. Der Dachboden wurde in den 80er Jahren ausgebaut, da dürfte etwas Dämmung vorhanden sein, aber nicht zum Spitzboden hin. Aber das Dachgeschoss wird selten geheizt.

Oder ob inzwischen manches nachgedämmt wurde, Fassade, Dach,
Fenster neu ?

Fenster Anfang der 80er neu. Schöne Alufenster, die - mindestens gefühlt - im Winter die Wärme nach draußen leiten und im Sommer die Wärme ins Haus holen. Rolladenkästen ungedämmt. Da sehe ich nur den Außenputz durch.

Neue Heizung wäre hier nicht der erste Schritt zum sparen !
Trotzdem sollte man nicht an der jährlichen Wartung sparen,
Heizung reinigen und neu einstellen lassen.

Erst Gebäudehülle insgesamt verbessern, dann Wärmebedarf(der
ist dann deutlich kleiner!) berechnen lassen und dann erst die
neue Heizung angehen.

Ok, danke!

45860 geteilt durch 200 gleich 229 kWh pro qm.
Das ist ein zwar etwas hoher, aber kein „unglaublicher“
Gasverbrauch.

Ok, haben heute die Gasabrechnung bekommen und für 4 Personen ist da der Wert ab 38000 kWh als „viel zu hoch“ eingeschätzt, den toppen wir nochmal um fast 20%.

Ähnliche Häuser gleicher Baualtersgruppe haben

oft 160 bis 200, teilweise aber auch über 300 kWh/qm!
Kesseltausch bringt bei Niedertemperaturkessel ca. 10-15%, bei
Brennwertkessel ca 20-25% (Fußbodenheizung vorhanden? zwar
unüblich 1954, aber dann Brennwert nutzen, sonst NTK)

Keine Fußbodenheizung. Warum kommt dann nicht ein Brennwertkessel in Frage? Verbaut man die nur in Verbindung mit Fußbodenheizung?

Danke!

Moin auch,

Angesichts von

Eigentlich noch komplett von 1954.

und

Fenster Anfang der 80er neu. Schöne Alufenster

wundert mich der Verbrauch nicht sonderlich. Duck hat recht, ein Austausch des Kessels hat nicht oberste Priorität, erstmal dämmen. und Achtung: Dämmen heisst nicht, dichte Fenster einzubauen und Styropor an die Wand zu pappen, das führt nur zu Schimmel.

Ralph

Moin,

Es ist jetzt die erste mit Kind, ja.

wie sah denn der ohne Kind aus?

Und Warmwasser ist mit drin ?

Ja, ist mit drin.

Das benötigt auch nicht wenig Energie!

Eigentlich noch komplett von 1954. Der Dachboden wurde in den
80er Jahren ausgebaut, da dürfte etwas Dämmung vorhanden sein,
aber nicht zum Spitzboden hin. Aber das Dachgeschoss wird
selten geheizt.

Da geht abe rsicher einiges an Wärme durch, weil wahrscheinlich die Decke zwischen Dachboden und Wohnraum nicht isoliert ist.
Das war bei uns auch so, wir konnte nheizen wie die wilden, aber die Kälte kam von oben immer durch.

Oder ob inzwischen manches nachgedämmt wurde, Fassade, Dach,
Fenster neu ?

Fenster Anfang der 80er neu. Schöne Alufenster, die -
mindestens gefühlt - im Winter die Wärme nach draußen leiten
und im Sommer die Wärme ins Haus holen. Rolladenkästen
ungedämmt. Da sehe ich nur den Außenputz durch.

Diese alten Alurahmen haben den Effekt des Isolierglases weitestgehend egalisiert, Du hast also mehr oder weniger Einfachverglasung.

Wie schon geschrieben:
Ein Fachmensch muss ein Isolierungskonzept erarbeiten und eine Fachfirma muss es dann umsetzen.
Bei Isolierungen von Bestandimmobilien kann man sehr viel falsch machen!
Dann hat man (im Pechfall) wenig Effekt, aber Schimmelprobleme.

Gandalf

Just my 2 cents
Hallo

Die Situation kommt mir bekannt vor. Ähnlich wie bei uns.
Altes Gebäude, teils 1938 und teils 1972
Keine Aussendämmung, alte Zweischeibenfenster mit Alurahmen von ca. 1980
Heizkörper zu 50% noch Radiatoren.
Vorlauftemperatur 65°

Verbrauch Alt
Zwischen 44.000 und 54.000 kWh

Verbrauch Neu
Zwischen 32.000 und 35.000 kWh

Der sicherlich sinnvollste, aber auch teuerste Weg ist eine BAFA
Energiesparberatungen/Vor-Ort-Beratung
und die sich daraus ergebenden Maßnahmen umzusetzen.

Diese können selektiv oder auch umfassend erfolgen.

https://www.energiewelt.de/web/cms/de/1234202/energi…

Oder einfach selbst mal nach BAFA Beratung googlen.

Da damals unser Goldesel gerade das Zeitliche gesegnet hat, leider ohne
uns vorher noch reich zu beschenken,
wurden bei uns zwei Maßnahmen durchgeführt.

Dachgeschoßdeckendämmung,
da unbenutzter nicht ausgebauter Dachboden auch sehr einfach und preiswert

Heizkesselerneuerung, auf Brennwertgerät außentemperatur geregelt umgestellt
Hier wäre noch mehr drin gewesen, haben uns aber zu dem größeren Kessel
bequatschen lassen
Jetzt eingebaut ist ein 24kW

Korrekt wäre gewesen den Heizwärmebedarf des Gebäudes zu ermitteln und
den Heizkessel entsprechend zu dimensionieren.
Da hätten dann wohl max. 20KW gereicht.

Zum Thema Heizung

Das Manko des alten Heizkessels, Leistung viel zu hoch und keine Regelung.
Die „Regelung“, ja das Wort ist falsch da nur Steuerung, erfolgte über
eine Zeitschaltuhr.
Zu den da vorgegebenen Zeiten hat der, ich glaube 50KW Kessel
geblockert. Volle Pulle OHNE Modulation.
Also nur EIN oder AUS

Hier kurz Info dazu
„Modulierend" heißt dabei, dass die Brennstoffzufuhr verändert wird,
d.h. je nach den Erfordernissen
in einem gewissen Bereich verringert oder erhöht wird.

Bei der modulierende Betriebsweise eines Heizkessels passt sich die
abgegebene Wärmeleistung
in einem weiten Bereich dem momentanen Bedarf an, ohne dass das
Heizgerät aus anschaltet (taktet).
Die modulierende Betriebsweise bietet im Gegensatz zur einstufigen oder
zweistufigen Betriebweise
einen höheren Wirkungsgrad

Sprich, ist es draußen nicht so kalt fährt der Kessel an der unteren
Modulationsgrenze sowie
kleineren Vorlauftemperaturen, ist es Popokalt fährt der Kessel seine
Leistung entsprechend
der eingestellten Heizkennlinie hoch und mit höherer Vorlauftemperatur.

Durch den neuen Heizkessel ergab sich die oben angegebene
Verbrauchreduzierung.
Auch hat sich ein großes Plus an Lebensqualität eingestellt.
Bsp.
Früher im Winter um 5Uhr aufgestanden, ins Bad —> Arschkalt, da
Heizung seit 0 Uhr aus und
gemäß Zeitschaltuhr erst um 5:30 oder 6:00 wieder an.
Das gibt es nun nicht mehr da, je nach Außentemperatur, die Heizung ab
XX Uhr(ist einstellbar) aus ist
oder im Nachtabsenkungsbetrieb läuft.

Es gäbe sicherlich noch viel zu schreiben.
Heizwärmebedarf - für unsanierte Altbauten liegt der Wert typischerweise
über 150 bis weit über 300 kWh/m²a.
Heizkörper - Radiatoren und/oder Flachheizkörper
Hydraulischer Abgleich